Bildqualität
Extrem hohe Helligkeitsreserven und neutrale Farben
Weniger ist mehr, lautete anscheinend das Motto bei der Entwicklung des UE55KS9090. Denn Samsung setzt nicht nur auf ein dezentes Äußeres sowie ein entschlacktes Bedienkonzept, sondern hält sich auch bei den Bildmodi zurück. Lediglich vier Stück stehen zur Auswahl, was in der Praxis natürlich vollkommen ausreicht.
Nach dem besten Preset muss man folglich nicht lange suchen: Während „Dynamisch“, „Standard“ und „Natürlich“ wegen ihrer viel zu kühlen Farbtemperatur jenseits von 10 000 Kelvin ausscheiden, bleibt nur noch der Modus „Film“. Dieser präsentiert sich mit 6300 Kelvin und durchschnittlichen Delta-E-Abweichungen von 1,9 (Farbe) respektive 2,7 (Grau) sehr neutral, obgleich mittlere Blau- sowie dunkle Hautnuancen leicht aus der Reihe tanzen. Wer es etwas knalliger mag, kann in die Farbraum-Einstellung „Nativ“ wechseln – hier wird das Spektrum deutlich in Richtung Rot und Grün erweitert. Schade nur, dass aus seitlichem Blickwinkel der Farbraum sichtbar zusammenschrumpft und Farbverschiebungen auftreten.
Nicht zu vernachlässigen sind hier auch der Helligkeits- und Kontrastverlust, wobei der 55-Zöller mit bis zu 1246 Candela pro Quadratmeter beziehungsweise einem ANSI-Kontrastverhältnis von 1776:1 zum Glück üppige Reserven besitzt. Die extrem hohe Leuchtdichte erzielt er allerdings nur in einem zehnprozentigen Weißfeld vor Schwarz und mithilfe der Smart-LED-Schaltung auf „Hoch“; im vollflächigen Weiß oder auf Stufe „Gering“ leuchtet das Backlight nur noch mit bis zu 580 Candela.
Unter starkem Umgebungslicht wie zum Beispiel im sonnigen Wohnzimmer kann sich der 55-Zöller trotzdem locker durchsetzen. Dafür sorgt eine spezielle Display-Beschichtung mit „mikroskopisch kleinen Kegeln“ (Mottenaugen-Struktur), welche das auftreffende Licht zerstreuen und so Spiegelungen effektiv reduzieren. Das kommt auch dem Schwarzwert zugute, der mit 0,0365 Candela auf ordentlichem Niveau liegt. Düstere Filmszenen wie etwa zu Beginn von „Gravity“ profitieren davon besonders, heben sich die Sterne doch klar vom schwarzen Hintergrund ab. Ebenso gefällt die relativ gleichmäßige Ausleuchtung – einzig in der Mitte treten minimale Aufhellungen auf.
Die Bewegungsdarstellung gelingt dem Fernseher sehr sauber. Zwar treten ab Werk entlang feiner bewegter Konturen leichte Artefakte auf, das lässt sich im Menü „Auto Motion Plus“ aber einfach korrigieren: Stellt man die Unschärfeminderung auf „10“ und die Judder-Minderung auf „0“, werden Motive knackscharf durchgezeichnet, ohne in Kinofilmen den 240-Look zu verlieren. Vom Spezialmodus „Sport“ raten wir ab, da dieser einen extremen Blaustich aufweist.