Bildqualität
Bereits im Tuner-Betrieb schöpft der Curved-UHD UE65HU8590 aus dem Vollen. So skaliert er das TV-Bild extrem sauber auf 3.840 x 2.160 Pixel hoch, was SD- und HD-Programmen gleichermaßen ein neues Qualitätsniveau beschert. Allerdings ist der Overscan nur bei 1080i-Kanälen abschaltbar (Format „Bildanpassung“), wodurch andere Sender ein wenig an Feinzeichnung einbüßen. Aus üblicher Sitzentfernung nimmt man diese Verluste aber kaum wahr. Das De-Interlacing gelingt im Großen und Ganzen perfekt.
Die beste Ausgangsbasis für ein natürliches Bild liefert der Modus „Film“. Setzt man in den Motion-Plus-Einstellungen („Benutzerdef.“) die Unschärfeminderung auf „10“ und die Judder-Minderung auf „0“, kommen selbst schnelle Bewegungen knackig scharf zur Geltung.
Glücklicherweise machen diese Anpassungen keine Absenkung der Grundhelligkeit erforderlich, zumal die Leuchtkraft mit durchschnittlich 96 Candela pro Quadratmeter ziemlich gering ausfällt – andere Fernseher strahlen weitaus kräftiger. Übermäßigen Lichteinfall sollte man also vermeiden, nicht zuletzt, weil der Bildschirm zudem relativ stark spiegelt.
Mit zugeschalteter „LED Clear Motion“-Technologie verliert das Panel hingegen sehr wohl an Helligkeit, verbessert dafür aber die Bewegungsdarstellung noch weiter. Folglich werden 24p-Signale wahlweise geglättet oder mit originalem Kinoruckeln wiedergegeben.
Die Farbreproduktion liegt auf erstklassigem Niveau. Zwar driften grüne sowie rote Nuancen minimal ab, der für Blu-rays maßgebliche Standard wird dennoch genau abgedeckt. Selbst die Sättigung von Hautpartien lässt keine Wünsche offen. Ebenso erscheinen Schwarz-Weiß-Klassiker wie „Casablanca“ in neutralen Grautönen ohne nennenswerte Einfärbungen.
In dunklen Szenen verbessert die „Smart-LED“-Technik die Differenzierung durch zonenabhängiges Dimmen des LED-Backlights sichtbar. Im Labortest erzielt Samsungs Curved-UHD ordentliche Im-Bild- und ANSI-Werte von 722:1 beziehungsweise 390:1.
Obwohl sich der Kontrast- und Helligkeitsverlust über verschiedene Blickwinkel messtechnisch in Grenzen hält, leidet die subjektive Stabilität unter dem deutlichen Verlust an Farbsättigung. Für eine brillante Darstellung sollte man seinen Sitzplatz also möglichst in den Krümmungsmittelpunkt verlegen (drei bis vier Meter Entfernung zum Bildschirm).
Der 3D-Effekt profitiert von der Kombination aus aktiver Shutter-Technik und vierfacher Full-HD-Auflösung. So genießt man dreidimensionale Filme in bester 4K-Qualität. An der Feinzeichnung und der räumlichen Tiefenwirkung gibt es praktisch nichts auszusetzen, gleiches gilt für die Farbwiedergabe. Einzig das gelegentliche Übersprechen sowie die nicht ganz gleichmäßige Bewegungsdarstellung führen zum Punktabzug.
4K-Wiedergabe
Ein echtes Novum gegenüber Samsungs erstem 4K-Fernseher ist die Unterstützung von UHD-Signalen mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde bei voller 4:4:4-Farbabtastung über HDMI. Anders als Panasonic verzichten die Südkoreaner allerdings auf einen DisplayPort (1.2a), der zum Beispiel den Anschluss eines Computers ermöglicht. Für die nahe Zukunft sind hierfür immerhin entsprechende HDMI-2.0-Adapter denkbar.
Der interne Mediaplayer glänzt mit einer reichhaltigen Formatunterstützung. Kurzum: Alle wichtigen Testvideos – angefangen bei Aufnahmen des Smartphones Galaxy Note 3 aus gleichem Hause über Clips von der Actionkamera GoPro Hero 3 Black Edition bis hin zu Zeitraffer-Produktionen im H.264-Format – werden problemlos und in überzeugender 4K-Qualität wiedergegeben.
Selbst der neue HEVC-Codec bereitet dem Gerät keine Schwierigkeiten. Lediglich Videos mit einer Auflösung von 4.091 x 2.160 Bildpunkten bleiben auf der Strecke. Fotos erscheinen pixelexakt und werden bei Bedarf sauber hochskaliert. Die Diaschau erfolgt ohne nervige Ladezeiten oder -symbole und auf Wunsch mit verschiedenen Überblendeffekten.
Tonqualität
Da die Rückseite zumindest im unteren Bereich etwas stärker gekrümmt ist als die Front, vergrößert sich der Resonanzraum für Lautsprecher. Diese erzeugen trotz ihrer mittigen Position und nach unten gerichteter Abstrahlung einen satten, kräftigen Brustton. Negativ anzumerken sind allerdings die leicht verfärbte Musikwiedergabe sowie die bei höheren Schallpegeln auftretenden Klangverzerrungen. Ferner macht in leisen Filmpassagen die One-Connect-Box mit ihrem permanent laufenden Lüfter auf sich aufmerksam.
Fazit
Der 65HU8590 aus dem Hause Samsung ist ein Meilenstein in der TV-Geschichte. Er besticht nicht bloß durch sein extravagantes und dennoch elegantes Curved-Design, sondern auch durch erstklassige Bildqualität. Hier überzeugt vor allem der grandiose Schärfeeindruck – egal, ob bei stehenden oder bewegten Motiven. Die 4K-Formatunterstützung kann sich ebenfalls sehen lassen. Allerdings macht die niedrige Helligkeit einen abgedunkelten Raum unabdingbar. Zudem hängt die Farbsättigung stark vom Blickwinkel ab.
Pro und Contra
- sehr hoher Schärfeeindruck und neutrale Farben
- hervorragende 4K-Wiedergabe
- erstklassige Bewegungsdarstellung
- exzellente Ausstattung mit Komfortfunktionen
- relativ niedrige Helligkeitsreserven
- Farbsättigung variiert je nach Blickwinkel
gefällt es














Ist denn bei abgeschaltetem SmartLED Clouding festgestellt worden?