Test TV Sony KD-65XD9305
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Bildqualität

Viele Bildmodi, brillante Farben

Bei den Bildmodi fehlt es Sony wohl ein wenig an Entscheidungsfreudigkeit: Allein im Tuner-Betrieb stehen acht Stück zur Auswahl, bei HDMI-Zuspielung kommen fünf weitere hinzu; wirklich brauchbar sind aber nur wenige. So heißt unsere Empfehlung in beiden Fällen „Cinema pro“. Das Preset erzeugt mit 6400 Kelvin Farbtemperatur, präziser BT.709-Farbraumabdeckung sowie geringen Delta-E-Abweichungen um 2,3 ein sehr natürlich wirkendes Bild.

Die maximale Leuchtdichte beträgt dabei 420 Candela. Mit mehr als 540 Candela ist in hellen Räumen „Cinema home“ die bessere Wahl, wobei Rot- und Grüntöne deutlich erweitert werden. Wer einen neutralen Look dem knalligen vorzieht, der kann die Intensität durch Herabstufen des Farbbrillanz-Reglers auf „Gering“ oder „Aus“ wieder auf normales Niveau bringen. Andererseits entfalten gerade dadurch Animations- und Zeichentrickfilme wie „Cars“ oder „Kung Fu Panda“ ihre volle Wirkung. Selbstverständlich ist die Funktion auch im Bildmodus „Cinema pro“ abrufbar beziehungsweise aktivierbar.

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Der Bildmodus “Cinema pro” ist im Vergleich bereits sehr gut voreingestellt, die Farbreproduktion, Helligkeit und Bewegungsdarstellung können aber noch weiter optimiert werden.
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Der empfohlene Bildmodus „Cinema pro“ ist mit einem leicht erweiterten Farbraum verknüpft. Die Farben an sich werden originalgetreu reproduziert, obgleich die Delta-E-Werte nicht auf absolutem Topniveau liegen.
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Nahezu deckungsgleich: Die Farbkoordinaten bleiben auch bei abnehmender Helligkeit nahezu unverändert. Der Farbraum ist ab Werk leicht in Richtung Grün und Rot erweitert.
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Mischfarben tanzen beim Sony KD-65XD9305 nur vereinzelt aus der Reihe; davon sind vor allem Hautnuancen betroffen. Die Grautöne sind leicht in Richtung Gelb-Grün verschoben, was in der Praxis aber kaum auffällt.

Noch größere Lichtreserven legt das Preset „HDR-Video“ an den Tag (627 Candela), welches sich für die Praxis jedoch weniger eignet, da helle Bildbereiche zum Clippen neigen. Zudem täuscht der Name, denn mit echtem HDR hat der Modus wenig zu tun, worauf wir im nächsten Punkt näher eingehen. So leuchtstark der KD-65XD9305 auch ist, so gut kann er seine Helligkeit verbergen: Der Schwarzwert fällt mit 0,034 Candela außerordentlich niedrig aus.

Daraus resultiert auch ein erstklassiger Im-Bild-Kontrast von 10 445:1, und im ANSI-Schachbrettmuster messen wir nicht minder respektable 2064:1 – damit liegt Sonys LCD-Flaggschiff fast auf Augenhöhe mit dem OLED-TV LG 55EG9209. Dennoch fallen in Letterbox-Balken sichtbare Aufhellungen auf. Darüber hinaus gehören die Bildhomogenität und Blickwinkelstabilität nicht unbedingt zu seinen Stärken.

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Die Farbtemperatur ist ab Werk nicht nur nahezu perfekt auf 6500 Kelvin abgestimmt, sie verläuft auch über den gesamten Helligkeitsbereich entlang der Ideallinie.
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Aus seitlicher Perspektive werden sowohl die Helligkeit (rot) als auch der Kontrast (gelb) nahezu halbiert – das schaffen einige Konkurrenzmodelle besser.

Beeindruckende HDR-Wiedergabe

Um in den Genuss von HDR zu kommen, müssen die HDMI-Eingänge des Geräts erst einmal für entsprechende Signale freigeschaltet werden. Die vier Schnittstellen lassen sich im Menü „Externe Eingänge“ unter „HDMI-Signalformat“ einzeln von „Standardformat“ auf „Optimiertes Format“ (4K 60p 4:4:4, 4:2:2 und 4K 60p 4:2:0 10 Bit) stellen. Anschließend schaltet sich der Fernseher kurz aus und wieder ein, um die Änderungen zu übernehmen.

Unter Umständen ist zusätzlich ein Neustart der angeschlossenen Quelle – zum Beispiel Ultra-HD-Blu-ray-Player – erforderlich, damit die Metadaten neu abgefragt werden. Befolgt man all diese Schritte, wechselt der KD-65XD9305 fortan automatisch in den Bildmodus „HDR-Video“, der mit maximaler Hintergrundbeleuchtung, ausgeschaltetem Lichtsensor und Local Dimming verknüpft ist. Die restlichen Presets werden dabei ausgegraut; folglich gibt es keine Alternative.

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Der KD-65XD9305 muss über das Gerätemenü erst einmal für HDR-Signale freigeschaltet werden, indem man das HDMI-Signalformat von „Standardformat“ auf „Optimiertes Format“ stellt.

Unsere über HDMI zugespielten HDR-Testbilder stellt der Fernseher in feiner 10-Bit-Quantisierung und mit korrekten Schwarz-Weiß-Werten dar; was man zum Beispiel in den Graustufen von 0,1 bis 1000 Candela erkennt. Spitzlichter mit noch höheren Helligkeitswerten von 1500 oder gar 2000 Candela erscheinen nicht mehr heller. So verschenkt das Gerät in puncto Spitzenhelligkeit keinen unbelegten Headroom und hält sich exakt an die im HDR-Signal festgelegte Spezifikation. Der Zugewinn an Differenzierung und Bilddynamik fällt im Vergleich zu SDR-Material enorm aus.

Die Lichtausbeute in einem kleinen Weißfeld (Average Picture Level von zehn Prozent) wird dabei mehr als verdoppelt: Schafft das farbneutrale SDR-Preset „Cinema pro“ wie bereits erwähnt maximal 423 Candela, sind im HDR-Betrieb bis zu 933 Candela möglich. In kleinen Spitzlichtern knackt Sonys 65-Zoll-Flaggschiff sogar die 1000-Candela-Marke. Somit würde es die Ultra-HD-Premium-Norm erfüllen, die von LCD-TVs einen Schwarzwert unter 0,05 Candela sowie eine Leuchtkraft von über 1000 Candela fordert – der Hersteller verzichtet hier jedoch bewusst auf die Zertifizierung und verwendet stattdessen sein eigenes 4K-HDR-Logo. Im vollflächigen Weiß hingegen legt der HDR-Modus nur geringfügig von 412 (SDR) auf 535 Candela zu.

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Unsere HDR-Testbilder sind für den Sony KD-65XD9305 kein Problem. Im automatisch aktivierten Bildmodus „HDR-Video“ zeigt der Sony Spitzlichter mit rund 1000 Candela Leuchtdichte, erweiterte Farbräume wie DCI P3 sowie eine feine 10-Bit-Quantisierung

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