Interpolation
Bei dem ViewSonic VG2440V gibt es nur zwei Einstelloptionen, um nicht native Auflösungen darzustellen. Möglich sind die Optionen „Vollbild“ und „4:3“. Ein 1:1-Modus ist nicht vorhanden. Der Vollbildmodus hat kleinere Auflösungen allerdings nicht aufs Vollbild gestreckt, sondern seitengerecht vergrößert dargestellt. Beim 4:3-Modus erfolgte ebenfalls eine seitengerechte Vergrößerung, aber gleichzeitig eine Stauchung, weil ein 4:3-Betrieb erzwungen werden sollte, wodurch starke Verzerrungen entstanden. Dies liegt aber wie üblich an unserem Testrechner, der viele Einstellungen des Monitors überschreibt. Bei einer Signalzuspielung per Blu-ray-Player funktionierte alles wie beschrieben, sodass dort sämtliche Signale ohne Verzerrungen wiedergegeben werden konnten.
Die kleinere 16:9-Auflösung mit 1280 x 720 Pixeln wurde sehr angenehm wiedergegeben. Spiele konnten so längere Zeit gespielt werden, und selbst im Desktop-Betrieb fielen nach wenigen Minuten keine negativen Effekte mehr auf. Die Schärfe haben wir dafür leicht auf 75 angehoben. Da sie nur in 25er-Schritten angepasst werden kann, ist dies lediglich eine Stufe über der Werkseinstellung. Der Schärferegler hat generell allenfalls leichte Auswirkungen auf die Bilddarstellung, was wir aber angenehm fanden, da stärke Effekte in der Praxis häufig eher negativ wahrgenommen werden.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro und das Spektrofotometer X-Rite i1Pro eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Eine sRGB-Farbraumabdeckung von 89 % führt so gerade noch zu einer guten Bewertung. Für den Einsatz als Büromonitor, der nicht für farbkritische Arbeiten eingesetzt wird, ist die Abdeckung völlig ausreichend, um keine direkt sichtbaren Farbverfälschungen anzuzeigen. Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse nach der Software-Kalibration mit Quato iColor Display zusammen.
Farbraum | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 89 % |
Adobe RGB | 65 % |
ECI-RGB v2 | 60 % |
DCI-P3 RGB | 67 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | 87 % |
Bildmodus „Aus“, Farbtemperatur „Native“ (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Der Monitor nutzt in der Werkseinstellung den Modus „Aus“ und die Farbtemperatur „Native“. Die Abweichungen der Grauwerte liegen im Durchschnitt auf einem sehr guten Niveau, der Range-Wert ist dagegen etwas höher. Die Gammakurve verläuft fast linear, der Weißpunkt ist nicht weit entfernt von 6500 Kelvin, und auch der Kontrastwert ist gut. Insgesamt liefert der ViewSonic VG2440V eine solide Leistung.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich der Farbtemperatur „Native“ mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Im zweiten Schritt messen wir die Werte in der Werkseinstellung, und zwar so, wie es ab Werk geliefert wird. Bis auf die Abweichungen bei den Farbwerten sind die Ergebnisse entsprechend identisch. Die Farbwerte zeigen durchschnittliche Abweichungen von über 2,5 Delta, was ein befriedigendes Resultat darstellt.
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Vergleich des sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Der Bildmodus blieb in diesem Test auf „Aus“, die Farbtemperatur haben wir allerdings auf sRGB geändert. Dadurch wurde automatisch die Helligkeit auf 36 verringert und andere Einstellungen, wie zum Beispiel der Kontrast, ausgegraut. Die Helligkeit kann jedoch manuell angepasst werden, wodurch der Modus durchaus praxistauglich wäre.
Bis auf die Helligkeit ergeben sich allerdings kaum Unterschiede zur nativen Farbtemperatur. Fast alle Messergebnisse fallen nahezu identisch aus, sodass dieser Modus keinen wirklichen Mehrwert bietet.
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Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | Aus |
Helligkeit: | 33 |
Kontrast: | 70 |
Gamma eingestellt: | 2,2 |
Gamma gemessen: | 2,19 |
Farbtemperatur: | Benutzereinstellung |
RGB: | 100/97/100 |
Color-Gamut: | k. A. |
DUE Priority: | nicht vorhanden |
Schärfe: | 50 |
Reaktionszeit: | nicht vorhanden |
Profilvalidierung

Bei der Profilvalidierung treten keine unschönen Nichtlinearitäten auf. Die Gammakurve knickt am Ende leicht ab, dies ist aber auch schon die einzige Auffälligkeit. Alle anderen Werte liegen in einem sehr guten Bereich, wodurch hier die Bestnote erzielt werden kann.
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Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.
Nach einer Kalibrierung bewegen sich alle Bereiche auf einem sehr guten Niveau, leider mit einer Ausnahme. Die Abweichungen bei den Farbwerten liegen im Durchschnitt bei 1,2 Delta, was immer noch in Ordnung ist. Die sRGB-Farbraumabdeckung ist aber auf 89 % abgesunken, was auch die Abweichungen erklärt. Für die Betrachtung von Inhalten im Arbeitsalltag spielt dieses Ergebnis allerdings keine große Rolle. Wichtig ist dies für farbkritische Arbeiten, auf die das Gerät nicht abzielt.
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