Reaktionsverhalten
Im Datenblatt gibt der Hersteller bei der Reaktionszeit einen MPRT-Wert („Moving Picture Response Time“) von 1 ms an. Ein Wert für Grau zu Grau wird dagegen nicht genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist im OSD unter „Image Adjust -> Reaktionszeit“ zu finden. Der ViewSonic VX3418C-2K besitzt drei Overdrive-Stufen („Standard“, „Erweitert“ und „Ultraschnell“). In der Werkseinstellung steht die Reaktionszeit auf „Standard“.
Messverfahren: Anfängliche Reaktionszeit („initial response time“), Gamma-Korrektur (RGB-5-Toleranz) und RGB-Überschwinger.
Overdrive
180 Hz „Standard“
In der ab Werk voreingestellten Overdrive-Stufe „Standard“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel (0–255) mit 5,8 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 1,4 ms. Der Mittelwert über alle Messpunkte liegt bei 8,7 ms.
Überschwinger sind keine zu beobachten, die Abstimmung ist sehr neutral. Das Schaltzeiten-Diagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren und wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert.
180 Hz „Erweitert“
Wir messen den Schwarz-Weiß-Wechsel (0–255) mit 5,7 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 1,2 ms. Der Mittelwert über alle Messpunkte liegt bei 6,8 ms.
Überschwinger sind kaum zu beobachten, die Abstimmung ist weiterhin neutral.
180 Hz „Ultraschnell“
In der höchsten Overdrive-Stufe „Ultraschnell“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel (0–255) mit 5,9 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 0,5 ms. Der Mittelwert über alle Messpunkte liegt bei 2,1 ms. Die Reaktionszeiten verkürzen sich in der höchsten Stufe signifikant.
Die ViewSonic-Ingenieure wollten alles aus dem VX3418C-2K herauskitzeln und haben die neutrale Abstimmung etwas aus den Augen verloren. Die Überschwinger fallen extrem aus. Wie sich dies in der Praxis auswirkt, erläutern wir im Abschnitt „Gaming“.
Latenzzeit
Die Latenzzeit (auch Input-Lag genannt) eines Monitors ist insbesondere beim Spielen ein wichtiger Faktor, da sie beeinflusst, wie schnell Eingaben (z. B. Mausbewegungen oder Tastenklicks) auf dem Bildschirm angezeigt werden. Ein Wert von unter 5 ms kann als sehr gut angesehen werden und ist ideal für professionelle Gamer und E-Sportler, da sie schnelle Reaktionen erfordern. Werte zwischen 5 und 10 ms eignen sich noch für ambitionierte Spieler und Videobearbeiter. Als durchschnittlich sind 10 bis 25 ms anzusehen, was für die meisten Nutzer ausreichend für alltägliche Aufgaben ist. Werte über 25 ms können bei schnellen Bewegungen zu Verzögerungen führen und sind für anspruchsvolle Anwendungen nicht mehr empfehlenswert.
Wir haben die Latenzzeit in der nativen Auflösung (3440 x 1440) bei 60, 100, 120, 144 und 180 Hz am DisplayPort gemessen.
Die Lag-Zeiten sind kurz und erzielen für einen Gaming-Monitor praxistaugliche Werte.
Gaming
Der ViewSonic VX3418C-2K ist ein klassischer Gaming-Monitor und wird auch unter 120 Hz als kompatibel zu PS5 und Xbox beworben.
Als Sync-Technologie kommt AMD FreeSync Premium zum Einsatz. Das Display versteht sich aber auch mit G-Sync und wird entsprechend erkannt, was wir mit der G-Sync Pendulum Demo getestet haben. In unserem Test konnten wir keinerlei Tearing ausmachen.
Unter Blur Busters haben wir einige Tests durchgeführt, um eine Aussage über das Auftreten von Ghosting oder Korona-Effekten treffen zu können. Die Bewegungsschärfe der Ufos ist bei 180 Hz zwar nicht perfekt, aber scharf. Bei 144 und 120 Hz sind die Ergebnisse noch akzeptabel, auch wenn die Schärfe nachlässt. Mit 100 oder 60 Hz ist die Darstellung schon sehr unscharf, hier kommt beim Gaming keine Freude auf. In der Praxis sind Ghosting-Effekte in den Overdrive-Stufen „Standard“ und „Erweitert“ auszumachen, wenn auch nur minimal. In der höchsten Stufe ist kein Ghosting vorhanden. Ghosting ist ein Artefakt der Nachlaufbewegung. Es wird durch asymmetrische Pixelübergänge verursacht: Übergänge zwischen zwei Farben können in einer Richtung schneller sein als in der anderen.
Korona-Effekte konnten wir nur in der höchsten Overdrive-Stufe „Ultraschnell“ ausmachen. Insbesondere ist dies bei helleren Hintergründen zu bemerken, was sich mit unseren Messungen deckt. Koronas sind Nachzieheffekte, die durch die Beschleunigung der Reaktionszeit (Overdrive) verursacht werden. Die Pixel können über ihren endgültigen Farbwert hinausschießen, bevor sie zurückspringen, was zu einem hellen, inversen Geisterbild führt.
Aus Qualitätsaspekten empfehlen wir die Overdrive-Stufe „Erweitert“. Für Gamer ist der ViewSonic VX3418C-2K, egal welches Genre bevorzugt wird, eine gute Wahl.
Gaming-Zusatz-Features
Der ViewSonic VX3418C-2K verfügt über Modi für Ego-Shooter (FPS), Echtzeitstrategie (RTS) und MOBA („Multiplayer Online Battle Arena“). Zusätzlich stehen weitere Modi („Standard“, „Movie“, „Web“, „Text“ „MAC“ und „Mono“) zur Verfügung, die direkt über das OSD aufgerufen werden können.
Weitere spezifische Funktionen wie Fadenkreuz, Nachtsicht, eine Zoomfunktion oder die Anzeige der Frames per Second gibt es nicht. Für einen klassischen Gaming-Monitor ist dies schon etwas mager.
Sound
Auf dem Papier klingt die Ausstattung des ViewSonic VX3418C-2K mit zwei integrierten 5-Watt-Stereolautsprechern zunächst überdurchschnittlich. In der Praxis sorgt der Klang jedoch nicht für Kino-Atmosphäre. Für den alltäglichen Einsatz – etwa bei Systemklängen, kurzen Videos oder gelegentlichem Streaming – sind sie durchaus brauchbar.
Die maximale Lautstärke liegt etwas über dem Niveau vieler Standardlösungen, was sich vor allem im Volumen bemerkbar macht, weniger jedoch in der Klangqualität. Abhängig vom Ausgangsmaterial kann es bereits ab etwa 50 % Lautstärkeregelung zu einem Übersteuern und dröhnenden Mitten kommen.