Test ViewSonic XG320Q: Klasse Gaming mit Top-Bild
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Farbwiedergabe

Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro und das Spektrofotometer X-Rite i1Pro eingesetzt

Farbraumabdeckung

Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 2

Bei der Farbraumuntersuchung ermitteln wir zunächst die Abdeckung des sRGB-Farbraums. Hier liefert der ViewSonic XG320Q vor und nach der Kalibrierung 99 %, was natürlich ein sehr gutes Ergebnis darstellt. Bereits hier erkennt man die sehr hohe Überabdeckung des Farbraumes.

Laut Handbuch wird der Adobe-RGB-Farbraum ebenfalls zu 99 % abgedeckt, was wir hier auch bestätigen können.

Abdeckung des Adobe-RGB-Farbraums, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des Adobe-RGB-Farbraums, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des Adobe-RGB-Farbraums, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des Adobe-RGB-Farbraums, 3D-Schnitt 2

Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.

Zur Vollständigkeit: DCI-P3 wird zu 92 % und ECI-RGB V2 zu 97 % abgedeckt.

Messungen vor Kalibration und Profilierung

Farbmodus: Custom 1 (Werkseinstellung)

Nach dem Reset im OSD sind folgende Werte vorgegeben: Bildmodus „Custom 1“, Farbtemperatur „Native“, Helligkeit 50 und Kontrast 70.

Diagramm: Graubalance in der Werkseinstellung
Graubalance in der Werkseinstellung

In den Werkseinstellungen zeigt der ViewSonic XG320Q eine schöne neutrale Abstimmung. Mit einem durchschnittlichen Delta C von 0,60 und einer Range von 0,80 wird ein sehr gutes Ergebnis erreicht.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Diagramm: Farbwiedergabe in der Werkseinstellung
Farbwiedergabe in der Werkseinstellung

Es existiert auch ein dedizierter sRGB-Modus, der unter „Anzeige -> Farbtemperatur“ zu finden ist. Analog zu der nach wie vor sehr neutralen Abstimmung der Grauwerte, die sich auch hier auf einem sehr guten Niveau befinden, laufen die bunten Farben komplett aus dem Ruder. Mit einem Delta E94 von 7,93 lassen sich keine farbverbindlichen Arbeiten durchführen. Damit ist die Emulation vollkommen unbrauchbar. Schade eigentlich, da sich selbst die Leuchtdichte bei diesem Modus regulieren lässt, was eher selten vorkommt.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Messungen nach Kalibration und Profilierung

Für die nachfolgenden Messungen wurde der ViewSonic XG320Q aus Quato iColor Display heraus kalibriert (Bildmodus „Custom 1“, Farbtemperatur „Vollfarbsteuerung“) und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.

Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.

Profilvalidierung

Diagramm: Validierung der Monitorkalibration
Validierung der Monitorkalibration

Der Monitor zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profivalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Grauwerte erzielen ein gutes und die bunten Farben ein knapp gutes Ergebnis.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Diagramm: Monitor kalibriert (sRGB)
Monitor kalibriert (sRGB)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.

Nach der Kalibrierung zeigt die Graubalance mit einem durchschnittlichen Delta C von 0,44 nach wie vor ein sehr gutes Ergebnis. Die Range hat allerdings etwas gelitten, sodass es mit einem Delta C von 1,64 nun nicht mehr zu einem sehr guten Resultat reicht. Die bunten Farben konnten mit einem Delta E94 von 1,56 noch ein knapp gutes Ergebnis erreichen. In der Menge wird eine insgesamt gute Note erreicht.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit Adobe RGB (farbtransformiert)

Diagramm: Monitor kalibriert (Adobe RGB)
Monitor kalibriert (Adobe RGB)

Die Kalibrierung auf Adobe RGB gelingt sogar noch besser. Mit einem durchschnittlichen Delta C von 0,60, einer Range von 1,90 und einem durchschnittlichen Delta E94 von 1,27 wird in allen Fällen ein gutes Ergebnis erreicht. Wie bereits erwähnt, ist die Abdeckung des Adobe-RGB-Farbraums mit 99 % sogar sehr gut. Damit würde sich der ViewSonic XG320Q nach einer Kalibrierung selbst für farbverbindliche Arbeiten im erweiterten Farbraum eignen. Hier wäre es allerdings schön gewesen, wenn man zumindest den Farbraum im OSD-Menü auswählen könnte, was leider nicht der Fall ist.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Reaktionsverhalten

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.

Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 1 ms (GtG) genannt. Eine Beschleunigungsoption (Ansprechzeit) ist vorhanden und unter „Anzeige -> Reaktionszeit-OD“ zu finden. Hier gibt es die Stellungen „Standard“, „Schnell“, „Schneller“, „Ultraschnell“ und „Am schnellsten“. In den Werkseinstellungen ist „Schneller“ voreingestellt.

Oliver Jachmann

... spielt seit seiner Kindheit Rennsimulationen am Computer. Seit 2013 verstärkt er unser Team und schreibt hauptsächlich Testberichte von Gaming-Monitoren. Seinen Ausgleich findet er im Sport und bezeichnet sich selbst als Fitness-Freak.

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