Einleitung
Mit dem ViewSonic PX748-4K kommt ein preiswerter 4K-Heimkinoprojektor zu uns, der ein echtes 4K-HDR-Erlebnis verspricht. Mit immerhin 4000 ANSI-Lumen soll das Gerät für helle Bilder in jeder Umgebung sorgen. Dazu setzt der ViewSonic PX748-4K allerdings noch auf eine herkömmliche UHP-Lampe anstelle der auch bei Beamern zunehmend Einzug haltenden LEDs. Die Lampenlebensdauer gibt der Hersteller mit 20 000 Stunden dennoch auf LED-Niveau an – allerdings nur im SuperEco-Modus.
Der ViewSonic PX748-4K macht dabei nicht im Heimkino Halt, sondern möchte auch im Gaming-Bereich Home-Entertainment im großen Stil ermöglichen. Nach eigenen Angaben besitzt das Modell mit 5 ms die weltweit niedrigste Eingangsverzögerung und kann zudem mit einer Bildwiederholrate von 240 Hz aufwarten. Dank USB-C gelangen sogar Nintendo-Switch-Spiele über eine direkte Verbindung auf die große Leinwand. Natürlich lassen sich so auch Videos direkt vom Smartphone, Tablet oder Notebook streamen. Ein gleichzeitiges Laden der angeschlossenen Geräte ist ebenfalls möglich.
Dank einem optischen, 1,3-fachen Zoom, H/V-Keystone und Auto-V-Keystone soll die Aufstellung unkompliziert überall möglich sein. Mittels „Warping Tool“ wird sogar eine verzerrungsfreie Projektion auf kugelförmige oder zylindrische Formen versprochen. Funktionen zur Heimautomatisierung wie LAN-Steuerung und 12-V-Trigger sind in dieser Preisklasse ebenfalls nicht selbstverständlich.
Zum Zeitpunkt der Testerstellung war der ViewSonic PX748-4K bereits für 1.189 Euro inkl. Versandkosten im Onlinehandel erhältlich.
Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des ViewSonic PX748-4K.
Lieferumfang
Im Lieferumfang ist auch ein USB-C-Kabel enthalten. Ansonsten finden wir neben dem Projektor und dem obligatorischen Stromkabel das Übliche. Eine Quickstart-Anleitung hilft beim ersten Einrichten. Zur Fernbedienung liegen auch die passenden Batterien bei.
Anschlüsse
Neben zwei HDMI-Eingängen verfügt der ViewSonic PX748-4K über einen USB-C-Eingang. Damit lassen sich angeschlossene Geräte auch aufladen. Mit 5 V und 2 A kommt man da allerdings nicht sehr weit. Die HDMI-Eingänge (1 x 2.0b, 1 x 1.4) unterstützen beide HDCP 2.2.
Zur Heimautomatisierung bietet der ViewSonic PX748-4K neben einem 12 V starken Gleichspannungs-Ausgangs- und einem RS232-Steueranschluss einen LAN-Port. Der dient allerdings nur der Steuerung des Gerätes. Entsprechende Apps, um Inhalte direkt aus dem Netzwerk aufzurufen, besitzt der Proband nicht.
Die Audio-Ausgabe ist nur analog über 3,5-mm-Klinke möglich. Einen S/PDIF-Ausgang haben wir dagegen vermisst.
Optik und Gestaltung
Für einen Projektor mit UHP-Lampentechnik und einer versprochenen Lichtleistung von 4000 ANSI-Lumen fällt der ViewSonic PX748-4K ausgesprochen kompakt aus. Er benötigt nur geringfügig mehr Stellfläche als ein DIN-A4-Blatt und wiegt nur 2,6 kg.
Damit kann er zwar ultraportablen Geräten keine Konkurrenz machen, andererseits muss der ViewSonic PX748-4K auch nicht zwangsläufig fest installiert werden. Er zielt vor allem auf eine Aufstellung auf dem Beistelltisch im Wohnzimmer ab. Der Proband ist dabei kompakt genug, um auch mal schnell zu Freunden mitgenommen zu werden. Nach dem gelegentlichen Kinoabend kann er schnell wieder in einem Schrank verstaut werden.
Das kastenförmige Design gibt den ViewSonic PX748-4K auf den ersten Blick als Projektor zu erkennen. Die Ecken sind dabei abgerundet, sodass er sich auch in der Hand angenehm transportieren lässt. Die weiße Farbwahl und die kompakten Abmessungen machen ihn durchaus Wohnzimmer-tauglich.
Eine Abdeckung für das Objektiv haben wir im Lieferumfang vermisst. Die wäre ohnehin nicht leicht anzubringen, da das Kunststoffgehäuse beim Objektiv einen ungewöhnlichen Vorbau aufweist. Der dient vermutlich primär dazu, um Streulicht abzuschatten, bietet aber auch Schutz vor versehentlichem Berühren der Frontlinse. Hinsichtlich Einstauben ist das jedoch eher kontraproduktiv, da die Ausbuchtung einen Staubfang bildet und auch die Reinigung der Frontlinse behindert.
Zur Gerätesicherung befindet sich auf der Rückseite die Öffnung für ein Kensington-Kabelschloss. Bohrungen an der Unterseite ermöglichen eine Deckenmontage. Wieso nur zwei der drei Standfüße rutschfest gummiert sind (Grau), während der dritte eine Oberfläche aus Kunststoff (Weiß) aufweist, bleibt auch für uns ein Rätsel.
Insgesamt machen Design und Verarbeitung einen sehr soliden und ordentlichen Eindruck. Andererseits sieht man dem Gerät den eher günstigen Anschaffungspreis sofort an.
Aufstellung
Die Flexibilität bei der Aufstellung ist durchaus ein wichtiges Kaufkriterium, da der Projektor sich in der Regel möglichst einfach in ein bestehendes Wohnzimmer integrieren lassen soll.
Zur Beurteilung stellen wir den ViewSonic PX748-4K an einem vorgegebenen Ort auf und prüfen, wie gut sich Bildgröße und Bildposition in Verbindung mit einer optimalen Fokussierung anpassen lassen. Gefragt sind hier also die optischen Möglichkeiten des Objektivs (Zoom, Lens-Shift, Fokussierung ohne Änderung von Bildgröße und -position).
Um die Installation möglichst einfach zu gestalten, besitzt der ViewSonic PX748-4K primär einen optischen, 1,3-fachen Zoom. Das ist in dieser Preisklasse nichts Besonderes, sondern praktisch Standard. Laut Hersteller soll es damit problemlos möglich sein, den „idealen Aufstellort zu wählen, ohne die vorhandene Inneneinrichtung zu beeinträchtigen“.
Das können wir so nicht bestätigen. Sicher ist ein 1,3-facher Zoom besser als nichts, aber sonderlich viel auch nicht. Bei einer 90-Zoll-Leinwand hat man damit einen Spielraum von knapp 70 cm. Der Projektor muss fast zwangsläufig nahe vor dem Zuschauer aufgestellt werden.
In der Praxis ist das dann nicht ganz so unkompliziert. Um den Sichtweg nicht zu versperren, muss das Bild im Fall einer Tischaufstellung sehr niedrig projiziert werden. Sofern man keine motorisierte Leinwand verwendet, sind dort aber schnell Lautsprecher, Möbel etc. im Weg. Entscheidet man sich dagegen für eine Deckenaufhängung, ist es mit der Transportabilität vorbei, und man erhält ein sehr hohes Bild.
Verlustfrei verschieben lässt sich die Projektion nur mit einem optischen Lens-Shift. Darüber verfügt der ViewSonic PX748-4K aber nicht – und das ist in dieser Preisklasse auch nicht zu erwarten. Außerdem hat der Proband von Haus aus einen Projektionsversatz von 120 %.
Wenn das nicht reicht, kann man vorn das Standbein ausschrauben, um das projizierte Bild nach oben zu versetzen. Das führt dann zwangläufig zu schiefen Linien. Die kann der ViewSonic PX748-4K zwar mit seiner elektronischen Trapezkorrektur (horizontal und vertikal: ±40 Grad) gut ausgleichen, allerdings um den Preis von Verlusten bei der Bildqualität. Da die beiden hinteren Standbeine fest sind, können die Standbeine auch nicht zur Nivellierung bzw. zum Ausgleich einer nicht ganz waagerechten Aufstellfläche genutzt werden.
An der Unterseite besitzt der Projektor Bohrungen für eine Deckenmontage. Die Bildlage kann dazu im Menü von Tisch- auf Deckenprojektion umgestellt werden, auch Rückprojektion ist in beiden Positionen möglich.
Zur Schärfe-Einstellung besitzt das Objektiv einen geriffelten Fokussier-Ring (vorderer Ring). Er ist ausreichend breit, sehr leichtgängig und agiert ohne Spiel. Auch bleibt das Bild beim Fokussieren absolut stabil, es findet also keine Verschiebung des projizierten Bildes statt. Das Verhältnis Drehung zu Fokusänderung ist ebenfalls ausreichend gewählt, um in Summe eine sehr präzise Fokussierung zu ermöglichen. Besser geht es eigentlich nicht.
In Summe hat sich der ViewSonic PX748-4K in dieser Disziplin höchstes Lob verdient. Besser geht es kaum, außer mit einer elektrischen Verstellung, die das Modell in dieser Preisklasse noch nicht bietet.
Bildgröße
Laut der Produkt-Website kann man den Projektionsabstand für eine Projektion im nativen 16:9-Format zwischen 0,75 und 9,76 m variieren und erhält damit Diagonalen von 30 bis zu gigantischen 300 Zoll. Ob Letzteres für eine ausreichende Lichtleistung noch sinnvoll ist, sei dahingestellt. Dementsprechend beschränkt sich die Tabelle im Handbuch auch auf Diagonalen von 60 bis 200 Zoll. Das entspricht einem Mindestabstand von 1,5 m und einem Maximalabstand von 6,5 m. Ein scharfes Bild konnten wir im Test tatsächlich schon aus ca. 0,57 m gewinnen.
Bei einer typischen Leinwand mit 2 m Breite (2,3-m-Diagonale) hat man beim Projektionsabstand die freie Wahl zwischen 2,25 und 2,92 m.
Die Distanztabellen unten zeigen die Aufstellungsmöglichkeiten detailliert für eine Projektion im 16:9-Format.