Test ASUS PA279CRV: Ideal für die Bildbearbeitung
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Reaktionsverhalten

Das Reaktionsverhalten haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.

Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 5 ms für GtG genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden. Die „Trace Free“ genannte Funktion kann in sechs Stufen reguliert werden (0, 20, 40, 60, 80, 100). Als Standardwert ist „TF60“ voreingestellt. Bei nativer Auflösung kann der Monitor maximal mit 60 Hz angesteuert werden.

Overdrive

60 Hz, Overdrive „TF0“

Bei ausgeschaltetem Overdrive messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 10,8 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 10,6 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 17,1 ms, und der CtC-Wert wird mit 18 ms ermittelt.

Überschwinger sind keine zu beobachten, die Abstimmung ist sehr neutral.
Das Schaltzeiten-Diagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.

Diagramm 60 Hz (Overdrive „TF0“): langsame Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive „TF0“): langsame Schaltzeiten
Diagramm 60 Hz (Overdrive „TF0“): keine Überschwinger
60 Hz (Overdrive „TF0“): keine Überschwinger

60 Hz, Overdrive „TF60“

In der Werkseinstellung „TF60“ werden die Schaltzeiten schon effektiv verkürzt. Das gilt vor allem für den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte, den wir mit 13,7 ms ermitteln. Auch der CtC-Wert liegt mit 11,2 ms jetzt in einem akzeptablen Bereich.

Beim Schwarz-Weiß-Wechsel mit 10,4 ms und dem schnellsten Grauwechsel mit 10,2 ms hat sich dagegen nicht viel verändert.

Überschwinger sind dabei glücklicherweise noch kaum auszumachen. Der vom Hersteller als Standard aktivierte Wert „TF60“ ist somit optimal gewählt. Zum Gaming könnte man auch mit der Stufe „TF80“ experimentieren.

Diagramm 60 Hz (Overdrive „TF60“): ordentliche Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive „TF60“): ordentliche Schaltzeiten
Diagramm 60 Hz (Overdrive „TF60“): minimale Überschwinger
60 Hz (Overdrive „TF60“): minimale Überschwinger

60 Hz, Overdrive „TF100“

In der höchsten Stellung „TF100“ können die Reaktionszeiten noch einmal leicht verbessert werden. Allerdings entstehen im Gegenzug sichtbare Überschwinger.

Den Schwarz-Weiß-Wechsel messen wir hier mit 12,4 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 8,4 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte ist mit 11,6 ms bereits recht flott. Der CtC-Wert kann sich nur noch geringfügig auf 10,8 ms verbessern. Kritische Farbübergänge erreichen bereits in der Werkseinstellung „TF60“ den vollen Pegel ohne große Verzögerung.

Diagramm 60 Hz (Overdrive „TF100“): flotte Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive „TF100“): flotte Schaltzeiten
Diagramm 60 Hz (Overdrive „TF100“): teils stärkere Überschwinger
60 Hz (Overdrive „TF100“): teils stärkere Überschwinger

Netzdiagramme

In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und in der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.

Netzdiagramm: 60 Hz, Overdrive "TF0"
Netzdiagramm: 60 Hz, Overdrive „TF0“
Netzdiagramm: 60 Hz, Overdrive "TF60"
Netzdiagramm: 60 Hz, Overdrive „TF60“
Netzdiagramm: 60 Hz, Overdrive "TF100"
Netzdiagramm: 60 Hz, Overdrive „TF100“

Latenzzeit

Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Die Signalverzögerung messen wir beim ASUS PA279CRV mit 9,3 ms. Für einen 60-Hz-Monitor ist das ein durchaus ordentlicher Wert. Die halbe mittlere Bildwechselzeit beträgt 5,8 ms. Insgesamt macht das 15,1 ms. Für richtig schnelle Gaming-Einsätze stellt die 60-Hz-Bildwiederholrate dennoch einen limitierenden Faktor dar. Der ASUS PA279CRV ist erwartungsgemäß primär auf Bildbearbeitung ausgerichtet, Gaming steht hier nicht im Fokus. Eine Sync-Technologie, die dafür sorgt, dass Spiele nahezu ruckelfrei auf dem Monitor dargestellt werden, ist nicht implementiert.

Backlight

Die Hintergrundbeleuchtung des ASUS PA279CRV leuchtet kontinuierlich. Der Vergleich im Diagramm zeigt: Sowohl bei voller als auch bei reduzierter Einstellung der Helligkeit wird der Lichtstrom nicht unterbrochen, wie das bei PWM-Backlights der Fall wäre. Somit ist der Bildschirm selbst bei reduzierter Helligkeit für ein längeres Arbeiten geeignet.

Diagramm: LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung
LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung

Sound

Zur Klangwiedergabe hat der ASUS ProArt PA279CRV auch zwei Stereo-Lautsprecher unauffällig in das Gehäuse integriert. Wenn der Monitor ganz nach hinten geneigt ist, kann man sie am unteren Gehäuserand erkennen.

Stereo-Lautsprecher mit 2 x 1,2 Watt am untern Displayrand des ASUS PA279CRV
Stereo-Lautsprecher mit 2 x 1,2 Watt am unteren Displayrand des ASUS PA279CRV

Die Ausgangsleistung ist mit 2 x 1,2 Watt bereits überschaubar und angesichts des geringen Resonanzraumes sollte man auch hinsichtlich Lautstärke und Klangqualität nicht allzu viel von ihnen erwarten. Selbst beim Heraufregeln auf 100 % bleiben sie sehr schwachbrüstig und taugen damit primär zur Wiedergabe der Systemklänge.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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7 Gedanken zu „Test ASUS PA279CRV: Ideal für die Bildbearbeitung“

      • Ich habe das auch noch nicht erlebt. Haben Sie den Monitor. Einfach selbst testen.
        Sogar System Info zeigt:

        PA279CRV:
        Auflösung: 5120 x 2880 (5K/UHD+ – Ultra High Definition Plus)
        UI sieht aus wie: 2560 x 1440 @ 60.00Hz
        Hauptdisplay: Ja
        Synchronisierung: Aus
        Eingeschaltet: Ja
        Rotation: Unterstützt

        Antworten
        • Der Monitor hat ein 16:9 Format (3840×2160). Bitte einfach mal die ASUS-Webseite besuchen: https://www.asus.com/de/displays-desktops/monitors/proart/proart-display-pa279crv/

          Den Monitor haben wir nicht mehr da und Windows hat auch ganz sicher nur 3840 x 2160 Pixel angezeigt. Mehr Pixel hat das Gerät einfach nicht. Es gibt aber Monitore, die höhere Auflösungen entgegennehmen können und auch anzeigen. Aber mehr als die 3840 x 2160 hat der Monitor dennoch nicht. Diese Auflösung hat beispielsweise das „Apple Studio Display“. Was MacOS da macht, keine Ahnung. Da habe ich keine Erfahrung, da ich Windows nutze.

          Antworten
          • ich habe weiter getestet und bin draufgekommen, daß anscheinend das mac os mit skalierten Monitorauflösungen Bilder nicht mehr korrekt als 100% darstellen kann. in meinem fall ist der Faktor 0,666. also alles wirkt kleiner – so auch der Fall, wenn ich 4K fullsize darstellen will. das geht leider nicht so einfach. werde apple mal fragen, aber die werden auch keine Lösung anbieten. also si haben recht – der asus wird ein 4K Gerät sein.

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