Deinterlacing
Da ein LC-Display immer vollbildbasiert (progressiv) arbeitet, muss ein eingebauter Deinterlacer aus eingehenden Halbbildern (interlaced) eine Vollbildfolge erstellen.
Wir überprüfen das Deinterlacing mit Halbbildfolgen im 3:2- und 2:2-Rhythmus und spielen danach noch echtes Videomaterial mit nicht zusammenhängenden Halbbildern zu. Im Optimalfall kann der Deinterlacer in den beiden ersten Fällen die Originalvollbildfolge verlustfrei rekonstruieren.
Der ASUS PA32UCG erkennt die originären Vollbilder nicht. Auflösungsverluste sind die Folge. Das Deinterlacing gelingt insgesamt nur mäßig. An schrägen Kanten werden unschöne Treppenstufen sichtbar. Kamm-Artefakte bleiben selbst bei schlechtem Material mit wenig Im-Bild-Bewegung aus.

Signalpegel und Farbmodell
Der ASUS PA32UCG verarbeitet digitale RGB- und YCbCr-Signale. Eine Anpassung des Dynamikbereichs ist über den Schalter „Input Range“ möglich. Die Einstellung „Full“ wird für Quellen verwendet, die den vollen Dynamikbereich nutzen (PC-Level, Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 0–255). Eine nach der Auswahl von „Limited 16–235“ durchgeführte Tonwertspreizung sorgt für die korrekte Darstellung von Signalen mit eingeschränktem Dynamikbereich (Videolevel, Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235). „Limited 16–254“ erhält dagegen mögliche Informationen in den Lichtern (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–254).
Ausleuchtung
Die Ausleuchtung unseres Testgerätes ist gut. Zu den Rändern hin sind minimale Unregelmäßigkeiten auszumachen – allerdings erst bei hoher Intensität der Hintergrundbeleuchtung und in lichtschwacher Umgebung.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Der ASUS PA32UCG erreicht bereits ganz ohne weitere Eingriffe der Elektronik ein hervorragendes Ergebnis. Farbdrift und Helligkeitsabweichungen liegen über die gesamte Panel-Fläche auf erfreulich niedrigem Niveau.
An dieser Stelle weisen wir darauf hin, dass die Position unserer Messungen gegenüber den Anforderungen in ISO 12646 zu den Rändern hin verschoben sind.
Nach Aktivierung der Ausgleichsfunktion „Uniformity Compensation“ verbessert sich der ohnehin geringe Farbdrift minimal – bei gleichzeitig deutlicher Verschlechterung der Helligkeitsverteilung. Im Rahmen der Hardware-Kalibration kann sie zwar neu eingemessen werden. Angesichts der hervorragenden Resultate im Ausgangszustand besteht zumindest für unser Testgerät keine Veranlassung, die Ausgleichsfunktion überhaupt zu nutzen und damit den Kontrastumfang zu reduzieren. In den HDR-Bildmodi und bei Verwendung von lokalem Dimming ist sie ohnehin nicht verfügbar.
Helligkeit, Schwarzwert, Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen (auch lokales Dimming) deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Leuchtdichte Weiß (Uniformity Compensation: Off)
Helligkeit | Nativ | D65 | 5800K | D50 |
100 % | – | 460,8 cd/m² | 447,9 cd/m² | 429,9 cd/m² |
50 % | – | 327,2 cd/m² | – | – |
0 % | – | 9,9 cd/m² | – | – |
Leuchtdichte Schwarz (Uniformity Compensation: Off)
Helligkeit | Nativ | D65 | 5800K | D50 |
100 % | – | 0,36 cd/m² | 0,36 cd/m² | 0,36 cd/m² |
50 % | – | 0,26 cd/m² | – | – |
0 % | – | 0,01 cd/m² | – | – |
Leuchtdichte Weiß (Uniformity Compensation: On)
Helligkeit | Nativ | D65 | 5800K | D50 |
100 % | – | 386,1 cd/m² | 374,8 cd/m² | 359,8 cd/m² |
50 % | – | 274,3 cd/m² | – | – |
0 % | – | 8,3 cd/m² | – | – |
Leuchtdichte Schwarz (Uniformity Compensation: On)
Helligkeit | Nativ | D65 | 5800K | D50 |
100 % | – | 0,36 cd/m² | – | 0,36 cd/m² |
50 % | – | 0,26 cd/m² | – | – |
0 % | – | 0,01 cd/m² | – | – |
Mit annähernd nativem Weißpunkt erreichen wir eine maximale Leuchtdichte von rund 460 cd/m², die sich in den HDR-Modi noch bis auf über 1700 cd/m² steigern. Hier lässt ASUS Potenzial ungenutzt. ISO 3664 definiert für die kritische Farbmusterung P1 eine Beleuchtungsstärke von 2000 Lux. Ein in diesem Umfeld eingesetzter Monitor (zum Beispiel für die Proofsimulation im Drucksaal) sollte idealerweise entsprechend rund 640 cd/m² aufweisen. Ein Wert, den der PA32UCG selbst im Dauerbetrieb ohne lokales Dimming erreichen könnte – ohne Schaden zu nehmen.
Ein Kontrastverhältnis von rund 1200:1 wird über die gesamte Spannbreite der Helligkeitseinstellungen eingehalten. Mit aktiver Funktion zur Verbesserung der Flächenhomogenität sinkt der Weißpegel durch die notwendigen (und in diesem Fall de facto verschlechternden) Einpassungen. Ein verbleibender Kontrastumfang von gut 1000:1 ist aber weiterhin ein sehr gutes Ergebnis.
Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Die Angaben beruhen auf einem Restkontrast von 10:1. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Allerdings werden weitere farbmetrische Veränderungen nicht oder nur unzureichend in die Angabe einbezogen.
Das IPS-Panel des ASUS PA32UCG überzeugt durch seine hohe Blickwinkelstabilität. Farbton- und Gradationsveränderungen sind gegenüber Bildschirmen mit VA-Panel deutlich reduziert. Diese Eigenschaften erlauben eine großflächige Anzeige farbkritischer Inhalte.
Es wurden zudem Vorkehrungen zur Reduktion von blickwinkelbedingten Aufhell-Effekten getroffen. Im Ergebnis verbessert dies selbst bei frontaler Betrachtung den subjektiven Schwarzwert, da die Darstellung zu den Rändern hin auch bei geringem Sichtabstand homogener bleibt.