Bedienung und OSD
Die Bedienung erfolgt über vier Multifunktionstasten und eine Soft-off-Taste. Sie warten mit klarem Druckpunkt und hochwertiger Haptik auf. Dass sie hoch und recht weit nach innen versetzt sind, ist hingegen schade und wurde unsererseits schon im Test des Schwestermodells MSI PRO MP271P kritisiert. Grund: Nicht wenige Anwender dürften ihren Monitor mit einer bestimmten Neigungseinstellung nutzen, wodurch die Bedientasten schlechter zu erreichen sind.
Sowohl das Design als auch die Funktionsvielfalt des OSDs sind dürftig. Für Puristen kann das jedoch von Vorteil sein, da sie nicht von einer umfangreichen Feature-Fülle erschlagen werden. Fünf vertikal angebrachte Hauptmenü-Ebenen beherbergen die verschiedenen Funktionen in übersichtlicher Form. Dennoch hat der Hersteller es verpasst, eine flüssige und komfortable Navigation zu implementieren. Das OSD an sich geht zwar in Ordnung, doch hapert es an der Tasten-Anordnung und deren Navigationslogik.
Unsere Empfehlung lautet, den Standardmodus des MSI PRO MP271QP zu nutzen. Andere Bildmodi finden sich bei Bedarf unter dem leicht irreführenden Menüpunkt „Eco Mode“.
Angesichts der Kritikpunkte ist es ein Segen, dass man nach der Ersteinrichtung nur noch selten ins OSD muss – etwa, um die Helligkeit an räumliche Begebenheiten anzupassen. Der im OSD vorhandene RGB-Gain-Regler ist darüber hinaus für Anwender mit Kalibrierungsabsichten zu gebrauchen. Einen Gamma-Regler sucht man derweil leider vergebens.
Bildqualität
Das fast rahmenlose Äußere des MSI PRO MP271QP weist oben und an den Seiten eine Rahmenstärke von lediglich 2 mm auf. Die nicht genutzte Display-Fläche in Betrieb addiert weitere 5 mm. Leider liegt der äußere Rand der Display-Fläche in stark glänzender Form vor und könnte daher für unschöne Reflexionen sorgen. Der untere Rahmen misst abzüglich der ungenutzten Display-Fläche rund 2 cm. Das beim MSI PRO MP271P bemängelte Einpassungsproblem konnten wir beim MSI PRO MP271QP nicht feststellen.
Unbeachtet des unteren Rahmens ist das Panel des Geräts ausgesprochen gut entspiegelt. Seitlich einfallendes Licht oder auch ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt nur schwache Reflexionen auf dem Bildschirm.
Beim Reset (Werkseinstellungen) stellt der Monitor folgende Werte ein, die für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet wurden.
Bildmodus: | „Standard“ |
Helligkeit: | 65 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | Keine Einstellmöglichkeit |
Farbtemperatur: | Warm |
RGB: | Ausgegraut |
Color-Gamut: | n. v. |
DUE Priority: | n. v. |
Schärfe: | n. v. |
Reaktionszeit: | Normal |
Graustufen
Die Graubalance wirkt ab Werk subjektiv eigentlich sehr gut. Allerdings sind uns dabei leichte Unterschiede in der Farbtemperatur zwischen linker und rechter Bildhälfte aufgefallen. Die linke Hälfte ist wärmer als die rechte. Die Kamera hat diesen Unterschied sogar noch deutlicher festgehalten, als wir unsere Wahrnehmung beschreiben würden.
Bei den Graustufen sind die dunkelsten Stufen sogar vollständig zu erkennen. Die hellsten Stufen dagegen nur fast – bis auf die letzte. Dreht man den Monitor, sodass die Blickwinkel zunehmend flacher werden, hellen sich die dunklen Bereiche zwar wie üblich auf, die Zeichnung bleibt aber vollständig erhalten. In den hellen Bereichen dagegen gehen bei extremeren Blickwinkeln vier bis fünf Stufen verloren. Außerdem wirken die hellen Stufen in der Mitte leicht bläulich, aber erst bei Blickwinkeln von mehr als 45°.
Das ist insgesamt schon recht ungewöhnlich. Normalerweise ist es hinsichtlich der Blickwinkelneutralität genau andersherum: Die Zeichnung in hellen Bereichen bleibt vollständig erhalten, während in den dunklen Arealen durch die Aufhellung mehr oder weniger viele Stufen verloren gehen.
Bei feinen Grau- und Farbverläufen ist der MSI PRO MP271QP seinen beiden Full-HD-Geschwistern eigentlich zumindest auf dem Papier eindeutig überlegen. Er kann seine Display-Farben laut Datenblatt nämlich mit echten 8 Bit statt nur mit 6 Bit + FRC erzeugen.
Im Test hat er dagegen nicht überzeugen können. Feine Grauverläufe wirken plötzlich arg bräunlich und auch nicht wirklich gleichmäßig. Farbschimmer-Effekte wurden dabei aber nicht eindeutig sichtbar. Zumindest in der Vertikalen sieht der Verlauf vor allem in den dunklen Bereichen am Bildrand besser bzw. gleichmäßiger aus als beim MSI PRO MP271P.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Bei mittiger Sitzposition sind in den Ecken und auch an den Rändern Randaufhellungen zu erkennen, die nicht rein durch den Blickwinkel bedingt sind. Das ist vor allem am Rand oben und in der Ecke links unten der Fall. Zudem fällt die überwiegend gelbliche Einfärbung auf. Schaut man sich die Bildränder genauer an, werden im Gegenzug auch dunklere Stellen sichtbar. Das ist eher ungewöhnlich. Insgesamt wirkt das Schwarzbild nicht sonderlich gleichmäßig.
Bei extremeren Blickwinkeln sehen wir das übliche IPS-Glow. Dadurch hellt sich die gesamte Display-Fläche auf. Von links schräg oben scheint der Effekt noch stärker zu sein als von rechts. Am stärksten wird er bei Blickwinkeln von schräg oben sichtbar. Möglicherweise ist dieser Eindruck durch die von links gelbliche Einfärbung bedingt, während von rechts kaum eine Einfärbung erkennbar ist.