Bildqualität
Beim Acer Predator X27U kommt ein flaches, 27 Zoll großes OLED-Panel zum Einsatz. Das Display besitzt ein 16:9-Bildformat und löst mit 2560 x 1440 Pixeln (WQHD) auf. Werkseitig ist die Helligkeit auf 70 % eingestellt. Obwohl die Leuchtdichte bei 315 cd/m² liegt, wird die Helligkeit subjektiv als angenehm wahrgenommen. Warum das so ist, liegt am OLED-Bildschirm, der die Helligkeit zum Schutz vor Einbrenneffekten dynamisch regelt. Wenn viele helle Bildinhalte vorhanden sind, wird die Leuchtdichte deutlich reduziert, und bei einer Anzeige mit vielen dunklen Inhalten wird sie erhöht. Das führt auch dazu, dass immer ein sehr hohes Kontrastverhältnis vorhanden ist.
Da bei OLED-Panels jedes Pixel einzeln leuchtet und nicht durch eine Hintergrundbeleuchtung beleuchtet wird, sind schwarze Bildinhalte auch wirklich komplett schwarz, weil diese Pixel schlichtweg nicht leuchten. Kombiniert mit der brillanten Farbwiedergabe ist die Bildqualität des Probanden über jeden Zweifel erhaben. Laut Hersteller soll zudem der DCI-P3-Farbraum mit 99 % abgedeckt werden, was zusätzlich für eine sattere Farbwiedergabe sorgt. Zudem wird eine maximale Bildwiederholfrequenz von 240 Hz am DisplayPort erreicht. Selbst schnellste Bewegungen werden flüssig zur Anzeige gebracht.
Werkseitig sind der Bildmodus „Standard“, der Farbraum „Allgemein“ und die Farbtemperatur „Warm“ eingestellt. Alles subjektiv sehr stimmig wirkende Einstellungen – wir hatten jedenfalls vorerst nicht das Bedürfnis, daran etwas zu ändern. Mit Testbildern prüften wir die Darstellungsqualität von Farb- und Grauverläufen sowie die Farbstufendarstellung des Acer Predator X27U. Farbverläufe stellt der Monitor ohne sichtbares Banding (Streifenbildung) dar. Lediglich bei Grauverläufen können wir ein feines Banding ausmachen, was aber bei normaler Nutzung nicht negativ auffällt. Die Farbstufendarstellung gelingt dem Probanden tadellos.
Der Acer Predator X27U bietet zahlreiche Bildeinstellungsmöglichkeiten an. Neben acht vordefinierten Bildmodi stehen sieben Farbräume und fünf Farbtemperatureinstellungen zur Auswahl. Zusätzlich kann das Gamma von 1.8 bis 2.6 in 0,2er-Schritten eingestellt werden.
Graustufen
Wir überprüfen die Darstellungsqualität des Acer Predator X27U bei Schwarz- und Weißabstufungen. In der Werkseinstellung ist die Schwarzverstärkung auf 5 eingestellt, und damit lassen sich Schwarzstufen erst ab Stufe 9 auf unserem Testbild vom Hintergrund unterscheiden. Wenn die Schwarzverstärkung auf 9 erhöht wird, verbessert sich die Schwarzstufendarstellung deutlich – nun sind alle Schwarzstufen erkennbar.
Die Weißstufendarstellung gelingt dem Acer Predator X27U hingegen bereits mit dem werkseitig eingestellten Kontrast von 50 perfekt, und auf dem Testbild sind alle Weißstufen erkennbar. Eine Erhöhung des Kontrastes hat zur Folge, dass helle Weißstufen eine violette Färbung bekommen und sich die erkennbaren Weißstufen reduzieren. Es empfiehlt sich daher, den Kontrast nicht zu verändern, da er bereits werkseitig perfekt eingestellt ist.
Eine der vielen Stärken der OLED-Technologie ist die perfekte Blickwinkelstabilität. Das macht sich auch bei seitlicher Betrachtung der Weißstufen bemerkbar, die unabhängig davon, wie steil der Blickwinkel wird, immer genau gleich angezeigt werden. Verfärbungen gibt es keine. Den violetten Streifen, der im Foto zu sehen ist, verursacht die Kamera. Er ist auf dem Display nicht vorhanden.
Ausleuchtung
Ein Vorteil der OLED-Technologie ist, dass es keine Hintergrundbeleuchtung gibt, sondern jedes Pixel selbstständig leuchtet (oder eben nicht). Wenn also schwarze Bildinhalte angezeigt werden, leuchten die betroffenen Pixel einfach nicht. Das Resultat ist eine komplett schwarze Anzeige – aus jedem Blickwinkel. Es gibt weder eine ungleichmäßige Ausleuchtung noch ein Durchscheinen der Hintergrundbeleuchtung. Ein schwarzes Testbild zeigt der Acer Predator X27U daher als 100 % homogene, vollständig schwarze Fläche an, so als wäre das Gerät ausgeschaltet.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Acer gibt für den X27U eine Helligkeit von 150 cd/m² und eine Peak-Helligkeit von 1000 cd/m² bei 3 % HDR an. Laut unseren Messungen bewegt sich die Leuchtdichte des Modells allerdings zwischen minimal 30 und maximal 423 cd/m². Warum ist der Unterschied zur Herstellerangabe so groß? Das liegt daran, dass der Monitor die Gesamthelligkeit reduziert, je mehr helle Pixel er anzeigen muss, und die Leuchtdichte der beleuchteten Pixel erhöht, je mehr dunkle Pixel vorhanden sind. Verwenden wir also einen schwarzen Hintergrund, wird die von uns gemessene Helligkeit punktuell im hellen Messfenster erreicht. Mit einem weißen Hintergrundbild reduziert sich die maximale Helligkeit drastisch und beträgt nur noch 137 cd/m², was nun deutlich besser mit den Herstellerangaben übereinstimmt. Die Kontrastkurve kann deshalb nicht dargestellt werden, weil schwarze Pixel bei einem OLED-Display überhaupt nicht leuchten und somit der Schwarzpunkt 0 cd/m² beträgt.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Anders als bei der Ausleuchtung kann die Helligkeit auch bei einem OLED-Panel variieren. Beim Acer Predator X27U treten insbesondere am oberen Display-Rand recht hohe Abweichungen im Vergleich zum in der Display-Mitte gemessenen Referenzwert auf. Die mit 16,4 % höchste Abweichung messen wir in der linken oberen Display-Ecke. Durchschnittlich liegt die Helligkeitsabweichung bei nur befriedigenden 9,4 %.
Bei der Farbreinheit schneidet der Monitor deutlich besser ab und verpasst nur knapp ein sehr gutes Gesamtergebnis. Die durchschnittliche Abweichung beträgt 1,08 Delta C, was nur 0,8 Delta C zu viel für eine sehr gute Wertung sind. Die maximale Abweichung in der linken unteren Display-Ecke beläuft sich auf lediglich 1,95 Delta C, was ein sehr guter Wert ist.