Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der Acer Predator X27U besitzt eine matte Oberfläche mit winzigen, mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion. Im grauen Testbild zeigt der OLED-Monitor weiße Subpixel (die Farbpixel sind komplett dunkel geschaltet).
Blickwinkel
Keine andere Display-Technologie mit Ausnahme von Plasma erreicht jene Blickwinkelstabilität, wie sie bei OLED-Bildschirmen zu beobachten ist. Egal aus welchem Winkel: Farbwerte, Kontrast und Helligkeit bleiben immer gleich. Aufhellungen dunkler Tonwerte gibt es nicht, und auch der Weißpunkt verändert sich kaum. Beim Acer Predator X27U ist zu beobachten, dass der Weißpunkt mit Betrachtungsposition von links geringfügig kühler wird.
Interpolation
Im Monitor-OSD gibt es zwar einen Eintrag „Bildformate“, wir haben es aber weder mit verschiedenen Auflösungen über den DisplayPort noch mit dem Laptop über den HDMI-Anschluss geschafft, dass diese Option verfügbar wurde. Der Acer Predator X27U stellt jede ihm zugespielte Auflösung zumindest mit korrektem Seitenverhältnis dar, je nach Auflösung auch pixelgenau. Einen Schärferegler gibt es nicht, allerdings eine Option, die sich „Superscharf“ nennt und aktiviert oder deaktiviert werden kann. Bei einer niedrigen interpolierten Auflösung bringt „Superscharf“ eine geringfügige Verbesserung der Schärfe, viel ist es aber nicht.
Farbmetrische Tests
Farbraumvergleich in Lab (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in Lab ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziel: sRGB
sRGB: 99 % Farbraumabdeckung
DCI-P3: 94 % Farbraumabdeckung

Im sRGB-Farbraum liefert der Acer Predator X27U mit 99 % Farbraumabdeckung ein sehr gutes Resultat. Die Abdeckung des DCI-P3-Farbraums gelingt dem Monitor mit 94 % gut, wenngleich die vom Hersteller angegebenen 99 % nicht ganz erreicht werden.
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Dynamische Regelungen werden, sofern möglich, vor den nachfolgenden Tests deaktiviert.
Werkseinstellung (Bildmodus „Standard“, Farbtemperatur „Warm“)
Die Werkseinstellung des Acer Predator X27U zeigt ein gutes Ergebnis der Grauachse. Mit durchschnittlich 0,47 Delta C und einer Range von 1,48 Delta C fallen die Abweichungen sehr gering aus. Der Gammaverlauf ist allerdings weniger gelungen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
sRGB-Farbraum im Vergleich mit sRGB
Beim Acer Predator X27U kann neben Bildmodus und Farbtemperatur auch der Farbraum ausgewählt werden. Bei dieser Messung haben wir uns für „sRGB“ entschieden, alle anderen Einstellungen jedoch nicht verändert. Der Helligkeitsregler wird auf 30 % eingestellt, ist aber nicht gesperrt. Mit einer durchschnittlichen Abweichung der Farbwerte von 1,62 Delta E und einer ähnlich guten Grauachse wie in der Werkseinstellung, erreicht der Proband auch hier ein gutes Gesamtergebnis. Der Gammaverlauf ist allerdings nicht normgerecht und liegt im Durchschnitt bei 2,14.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
DCI-Farbraum im Vergleich mit DCI-P3 RGB
Als Farbraum steht auch „DCI“ zur Auswahl, und daher haben wir dieses Setting mit dem DCI-P3-RGB-Farbraum verglichen. Hier kann der Acer Predator X27U ein befriedigendes Ergebnis erreichen. Obwohl die Range mit 2,06 Delta C noch knapp als gut durchgeht, liegt die Farbraumabdeckung im Auslieferungszustand nur bei 86 % – das reicht nicht für eine gute Wertung. Der Gammaverlauf ist mit durchschnittlich 2,67 gelungen, und auch der Verlauf macht einen guten Eindruck. Viele Hersteller optimieren DCI-P3-Modi mit einem Gamma von 2.2 statt 2.6.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt. Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Profilvalidierung
Die Profilvalidierung zeigt, dass keine Nichtlinearitäten vorliegen und das Matrix-Profil den Zustand des Acer Predator X27U exakt beschreibt.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit DCI-P3-RGB (farbtransformiert)

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Der Acer Predator X27U kann bei der Profilierung sowohl im sRGB- als auch im DCI-P3-RGB-Farbraum ein gutes Ergebnis erzielen. Die Abweichungen der Grauachse bleiben niedrig, ebenso die der Farbwerte. Entscheidend ist, dass im OSD des Monitors das passende Gamma eingestellt ist, bevor die Profilierung durchgeführt wird. Für sRGB ist Gamma 2.2 und für DCI-P3-RGB Gamma 2.6 einzustellen. Der Gammaverlauf fällt bei sRGB ab, bei DCI-P3 ist er etwas wellenförmig.
Bei unserem Testgerät haben wir nachfolgende Einstellungen vorgenommen.
Für sRGB: Helligkeit 34, Rot 50, Grün 43, Blau 34, Gamma 2.2, Kontrast 50.
Für DCI-P3 RGB: Helligkeit 33, Rot 50, Grün 45, Blau 38, Gamma 2.6, Kontrast 50.