DVD und Video
Um einen Monitor auch mit externen Zuspielgeräten wie Blu-ray-Playern und Multimedia-Konsolen verbinden zu können, wird eine HDMI-, DisplayPort- oder USB-C-Schnittstelle benötigt. Der Acer Predator X27U besitzt zwei HDMI-Eingänge, einen DisplayPort und USB-C mit DisplayPort-Alternate-Modus. Somit lassen sich bis zu drei Geräte gleichzeitig mit dem Probanden verbinden, der sich folglich sehr flexibel zeigt.
Skalierung, Bildraten und Deinterlacing
Wird über den PC zugespielt, gibt es durch die Verwendung einer guten Videoplayer-Software ausreichende Einstellmöglichkeiten, um die fehlende Flexibilität des Monitors zu kompensieren. Anders sieht es jedoch bei externer Zuspielung aus. Ein Blu-ray-Player oder auch eine Spielekonsole bietet nicht den Funktionsumfang eines PCs, und es kommt nun auch auf den Bildschirm an, und welche Skalierungsoptionen verfügbar sind.
Auch bei externer Zuspielung ist der Menüpunkt „Bildformate“ deaktiviert – unabhängig davon, welches Signal zugespielt wird. Bis auf ein Signal mit 4:3-Seitenverhältnis erfolgt jedoch eine unverzerrte Anzeige, und der Acer Predator X27U skaliert auf Vollbild. Eine pixelgenaue Anzeige ist wegen der fehlenden Einstellungsmöglichkeit nicht möglich.
Monitore arbeiten üblicherweise mit 60 Hz. Um DVD-Filme ruckelfrei wiedergeben zu können, sollte jedoch eine 50-Hz-Unterstützung vorhanden sein. Inhalte auf Blu-ray-Disc wiederum werden mit 24 Hz (oder einem Vielfachen davon) judderfrei wiedergegeben. Nach wie vor unterstützen nicht alle PC-Displays eine 24-Hz-Wiedergabe.
Bei der Wiedergabe von DVD-Filmen schaltet der Acer Predator X27U automatisch auf 50 Hz um, und wenn im Zuspieler eine 24-Hz-Wiedergabe für Blu-ray-Filme eingestellt ist, wird sie ebenfalls übernommen.
Da auch ein OLED-Display immer vollbildbasiert (progressiv) arbeitet, muss ein Deinterlacer aus eingehenden Halbbildern (interlaced) eine Vollbildfolge erstellen.
Wir überprüfen das Deinterlacing mit Halbbildfolgen im 3:2- und 2:2-Rhythmus und spielen danach noch echtes Videomaterial mit nicht zusammenhängenden Halbbildern zu. Im Optimalfall kann der Deinterlacer in den beiden ersten Fällen die Originalvollbildfolge verlustfrei rekonstruieren.
Beim Acer Predator X27U ist kein Deinterlacer verbaut, und Halbbilder werden entsprechend verlustbehaftet auf Vollbild skaliert. Es ist daher empfehlenswert, dem Monitor Vollbildsignale zuzuspielen.
Overscan
Der Acer Predator X27U bietet keine Overscan-Funktion an, durch das 16:9-Bildformat würde eine solche Option aber ohnehin wenig Sinn ergeben.
Unterstützte Farbmodelle und Signallevel
Beim Signallevel-Test zeigt der Acer Predator X27U, dass über die HDMI-Schnittstelle bei RGB-Zuspielung offensichtlich Videolevel erwartet wird (8 Bit, RGB 16–235). Zwar steht im OSD des Monitors die Option „HDMI-Schwarzpunkt“ zur Auswahl, die werkseitig auf „Normal“ eingestellt ist und auch noch „Gering“ zur Auswahl stellt. Allerdings hat eine Änderung keine Auswirkung auf die Anzeige. Die Farbmodelle YCbCr 4:2:2 und YCbCr 4:4:4 werden vom Probanden unterstützt und korrekt zur Anzeige gebracht.
Die Wichtigkeit des abgestimmten Videolevels in der Zuspielung wird gern unterschätzt, dabei ist das ein entscheidendes Kriterium für die korrekte Darstellung. Kommt es hier zu Abstimmungsproblemen, resultiert dies entweder in einem stark reduzierten Tonwertumfang oder einem ausgewaschenen, matten Bild ohne volles Weiß und Schwarz.
Bewertung
Gehäuseverarbeitung und Mechanik: | |
Ergonomie: | |
Bedienung/OSD: | |
Energieverbrauch: | |
Geräuschentwicklung: | |
Subjektiver Bildeindruck: | |
Blickwinkelabhängigkeit: | |
Kontrast: | |
Ausleuchtung (Schwarzbild): | |
Bildhomogenität (Helligkeitsverteilung): | |
Bildhomogenität (Farbreinheit): | |
Farbraumvolumen (sRGB; DCI-P3): | |
Vor der Kalibration (Werkseinstellung): | |
Vor der Kalibration (sRGB; DCI-P3): | |
Nach der Kalibration (sRGB; DCI-P3): | |
Nach der Kalibration (Profilvalidierung): | |
Interpoliertes Bild: | |
Geeignet für Gelegenheitsspieler: | |
Geeignet für Hardcore-Spieler: | |
Geeignet für DVD/Video (PC): | |
Geeignet für DVD/Video (externe Zuspielung): | |
Preis-Leistungs-Verhältnis: | |
Preis (inkl. MwSt. in Euro): | Kein Angebot verfügbar |
Gesamtwertung: |
4.3 (GUT) |
Fazit
Die herausragende Bildqualität der OLED-Technologie ist auch beim Acer Predator X27U das erste unverkennbare Merkmal und konnte uns bereits mit den Werkseinstellungen begeistern. Die brillante Farbwiedergabe ist einzigartig, und nur Nano-IPS-Panels mit erweitertem Farbraum können diesbezüglich noch knapp mithalten. Spätestens aber beim Schwarzpunkt und dem daraus resultierenden extrem hohen Kontrast hat jede andere bezahlbare und gängige Panel-Technologie das Nachsehen. Das flache, 27 Zoll große OLED-Display löst mit 2560 x 1440 Bildpunkten auf und unterstützt am DisplayPort maximal 240 Hz. Mit durchgängigen Schaltzeiten von nur 0,1 ms und einer Latenzzeit von 1 ms kann der Proband selbst höchsten Ansprüchen gerecht werden – ohne Kompromisse bei der Bildqualität eingehen zu müssen.
Abgesehen von der überzeugenden Performance für Gamer kann der Acer Predator X27U auch bei der Farbtreue punkten. Bereits die Werkseinstellung ist gut gelungen. Steht ein Kalibrierungsgerät zur Verfügung, kann noch mehr aus dem Monitor herausgeholt werden. Mit 99 % sRGB, 94 % im DCI-P3 RGB und in beiden Fällen guten Ergebnissen nach Profilierung und Kalibration ist das Gerät auch für die EBV im semiprofessionellen Bereich geeignet. Umfangreiche Farbeinstellungen gewähren ein hohes Maß an Flexibilität.
Apropos Flexibilität: Die beweist der Acer Predator X27U auch bei den Ergonomiefunktionen und Anschlüssen. Ergonomisch werden eine Höheneinstellung, eine Neige- und Drehfunktion sowie eine beidseitige Drehung des Displays auf hochkant geboten. Bei den Anschlüssen stehen ein DisplayPort, eine USB-C-Schnittstelle mit DP-Alt-Modus, zwei HDMI-Eingänge, zwei USB-Buchsen und ein Kopfhörerausgang bereit.
Der Acer Predator X27U besitzt außerdem einen integrierten KVM-Switch, und es lassen sich bis zu zwei Geräte parallel mit nur einer Tastatur und Maus bedienen, ohne Kabel umstecken zu müssen. Ist ein Gerät, das den DP-Alternate-Modus unterstützt, mit dem Monitor verbunden, ist keine zusätzliche USB-Verbindung notwendig. Sie wird nur bei DisplayPort und HDMI benötigt und kann somit für ein zweites Gerät verwendet werden. Sehr praktisch und komfortabel. Der Proband kommt ohne aktive Belüftung aus und arbeitet somit immer geräuschlos. Das ist bei OLED-Displays nicht selbstverständlich.
Bei so viel Lob: Was liefert uns Gründe für Kritik? Wenig! Eigentlich nur Kleinigkeiten. So regelt der Acer Predator X27U die Helligkeit etwas auffälliger je nach Anzahl heller Pixel. Ohne Zuhilfenahme der Schwarzverstärkung, welche die Darstellung von Schwarzstufen verbessert, verschluckt der Monitor die letzten Schwarzstufen im unteren Bereich. Und dann ist da noch die Meldung alle vier Stunden, dass die Pixelreinigung durchgeführt werden sollte. Der Empfehlung muss man zwar nicht folgen, die Deaktivierung dieses Hinweises ist aber leider nicht möglich. Etwas unnötig, da der Bildschirm bei Bedarf ohnehin beim Ausschalten eine Pixelreinigung durchführt.
Bleiben noch ein paar Worte zum Preis. Aktuell ist der Acer Predator X27U noch nirgends käuflich zu erwerben, angeblich soll der Preis aber bei 1.099 Euro liegen. Wenn das wirklich stimmt, liefert der Gaming-Monitor nicht nur eine tolle Performance, sondern ist auch noch fair kalkuliert. So oder so hat sich das Modell eine Kaufempfehlung verdient.
Hinweis in eigener Sache: PRAD erhielt den Predator X27U leihweise von Acer zu Testzwecken. Herstellerseitig gab es weder eine Einflussnahme auf den Testbericht noch eine Verpflichtung zur Veröffentlichung oder eine Verschwiegenheitsvereinbarung.
gefällt es