Sound
Der AOC Agon Pro AG246FK besitzt keine Lautsprecher. Zugespielte Signale können daher nur über den Kopfhörerausgang wiedergegeben werden. Dieser kann natürlich auch genutzt werden, um externe Lautsprecher anzuschließen.
Im OSD kann lediglich die Lautstärke angepasst werden, Punkten kann der Monitor in diesem Bereich daher nicht. Dies ist bei einem Gaming-Display aber auch nicht notwendig, da davon ausgegangen werden kann, dass die Mehrheit der Käufer mit hochwertigen Kopfhörern spielt und direkt im Bildschirm verbaute Lautsprecher diese Qualität praktisch nicht erreichen können.
HDR
Der AOC Agon Pro AG246FK weist eine DisplayHDR-400-Zertifizierung auf, und wir können bestätigen, dass er eine Maximalhelligkeit von 400 cd/m² erreichen kann.
Wird der Modus aktiviert, können nahezu keine Einstellungen im OSD mehr vorgenommen werden. Das Bild wird also dauerhaft mit einer sehr hohen Helligkeit wiedergegeben, was für den HDR-Betrieb allerdings auch notwendig ist. FreeSync ist dagegen weiterhin aktivierbar, allerdings nicht zusammen mit der Option für eine geringe Eingangsverzögerung.
Wir haben mit dem HDR-Betrieb eine längere Zeit herumprobiert, und er hat ein gemischtes Gefühl hinterlassen. Vorbildlich bietet der Monitor vier unterschiedliche HDR-Modi an. In der Einstellung „Display“ wird das Bild am realistischsten wiedergegeben, und dies war daher auch unser Favorit. Je nach Vorliebe könnten aber auch die anderen Modi für bestimmte Anwender interessant sein. „Bild“ zeigt den Bildschirm noch heller und die Farben satter an. „Film“ überschärft die Bilddarstellung zusätzlich, und bei „Spiel“ wurde eine weitere Bildaufhellung eingesetzt, die uns selbst in farbenfrohen Rennspielen nicht ansprechen konnte.
Bei Testvideos konnte uns der HDR-Modus in allen vier Modi leider gar nicht überzeugen. Vorhandene Artefakte oder Bildübergänge wurden durch den Modus herausgearbeitet und überdeutlich dargestellt. Der Modus hat das Bild daher nicht verbessert, sondern deutlich schlechter, wenn auch eventuell realistischer angezeigt. Dies ist uns zum Beispiel auch bei der Logo-Einblendung am Anfang von Spielen aufgefallen. In Games selber konnten wir diese Effekte glücklicherweise nicht wahrnehmen.
Auf dem PC haben HDR-Spiele mit dem Bildschirm Spaß gemacht, vor allem wenn etwas knalligere Farben bevorzugt werden. Auf der Xbox Series X hatten wir dagegen das Gefühl, dass mit der HDR-Funktion ein heller Schleier auf das Bild gelegt wurde. Ein eher düsteres Diablo IV empfanden wir dadurch nicht mehr als ansprechend.
PbP und PiP
PbP (Picture by Picture) zeigt zwei Signale nebeneinander an. Bei PiP (Picture in Picture) wird hingegen das Hauptsignal im Vollbild und das Sekundärsignal als kleineres Bild darüber angezeigt. Der AOC Agon Pro AG246FK unterstützt trotz der recht kleinen Bildfläche beide Möglichkeiten.
Alle drei Zuspielquellen, also HDMI1, HDMI2 und DisplayPort, können gleichzeitig angezeigt werden, also jeweils zwei der genannten drei Signale. Einschränkungen gibt es in diesem Bereich nicht. Die OSD-Farbanpassungen werden aber jeweils nur für die Hauptquelle angewandt, sodass die dargestellten Bilder trotz gleichen Inhaltes unterschiedliche Farben haben können.
Neben der Größe des Bildes können bei einer PiP-Darstellung noch die Audio-Quelle und ein schneller Tausch von Haupt- und Sekundärquelle durchgeführt werden.
In unserem Test funktionierten alle Features problemlos. Unser Windows-10-Testrechner hat bei einem geteilten Bildschirm zudem automatisch die Auflösung 960 x 1080 eingestellt und so ein unverzerrtes Bild ohne schwarzen Balken angezeigt. Dies war bei unserem Windows-11-Laptop dagegen nicht der Fall.
Dort wurde die gleiche Auflösung empfohlen, die Darstellung erfolgte aber mit dicken schwarzen Balken an allen Seiten. Im OSD gab es keine Möglichkeit, dahingehend entgegenzusteuern. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass sich andere Hardware hier anders verhält. Bei einer Bildfläche von nur 24 Zoll darf der Mehrwert dieser Funktion in der Praxis ohnehin infrage gestellt werden.
Audiovisuelle Medienwiedergabe
Für die nachfolgenden Tests haben wir einen Blu-ray-Player per HDMI-Kabel angeschlossen. Das 16:9-Format ist dabei ideal für viele aktuelle Filme und Serien. Der recht kleine 24-Zoll-Bildschirm steht dem entgegen. Gleiches gilt für die Betrachtung von einer bequemen niedrigeren Position, da es dort zu deutlichen Farbverfälschungen kommt.
Skalierung und Bildraten
Wir haben diverse Bildsignale in 480p, 576p, 720p und 1080p zugespielt, um zu prüfen, ob eine unverzerrte Darstellung möglich ist. Dies war in der Praxis bei allen Signalen möglich, da es sowohl eine seitengerechte Vergrößerung oder für den Notfall auch eine 1:1-Darstellung mit schwarzen Balken an allen Seiten gibt.
50- und 60-Hz-Zuspielungen waren möglich, 24 Hz konnten dagegen nicht dargestellt werden.
Farbmodelle und Signallevel
Der Farbraum und der Schwarzpegel wurden automatisch korrekt angezeigt. Ist dies bei bestimmten Signalen nicht der Fall, können im OSD keinerlei manuelle Korrekturen vorgenommen werden. Ein erzwungenes YCbCR-Signal wurde entsprechend auch mit den typischen Farbverfälschungen angezeigt.
Overscan
Overscan bedeutet, dass die Ränder des Bildes über die Bildschirmränder hinaus verborgen sind, und zwar so, als wäre das Bild vergrößert. Der AOC Agon Pro AG246FK bietet diese Funktionalität aber leider nicht an.
Bewertung
Gehäuseverarbeitung und Mechanik: | |
Ergonomie: | |
Bedienung/OSD: | |
Energieverbrauch: | |
Geräuschentwicklung: | |
Subjektiver Bildeindruck: | |
Blickwinkelabhängigkeit: | |
Kontrast: | |
Ausleuchtung (Schwarzbild): | |
Bildhomogenität (Helligkeitsverteilung): | |
Bildhomogenität (Farbreinheit): | |
Farbraumvolumen (sRGB): | |
Vor der Kalibration (Graust. Werksmodus): | |
Vor der Kalibration (sRGB): | |
Nach der Kalibration (sRGB): | |
Nach der Kalibration (Profilvalidierung): | |
Interpoliertes Bild: | |
Gaming: | |
Medienwiedergabe (PC): | |
Medienwiedergabe (externe Zuspielung): | |
Preis-Leistungs-Verhältnis: | |
Preis (inkl. MwSt. in Euro): |
ab 443,25 € *
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Gesamtwertung: |
4 (GUT) |
Fazit
Der AOC AG246FK wurde für enthusiastische Gamer kreiert. Die Bildwiederholungsfrequenz von 500 Hz führt zu einem absolut schlierenfreien Bild. Bei der Reaktionszeit konnten wir in unserem Test tatsächlich Werte von unter 1 ms messen. Allerdings führte dieser Overdrive-Eingriff zu deutlichen Korona-Effekten, und wir empfehlen daher, die mittlere Einstellung zu wählen, bei der ein absolut fehlerfreies Bild angezeigt wird und sich die Reaktionszeiten ebenfalls auf einem sehr guten Niveau bewegen.
Genial ist zudem das kabelgebundene Keypad, mit dem per Knopfdruck zwischen drei Profilen und einigen Schnellfunktionen gewechselt werden kann. Durch die stark individualisierbare beleuchtete Rückseite des Monitors kann dieser zudem stimmig in das vorhandene Gaming-Setup integriert werden.
Die sRGB-Farbraumabdeckung liegt bei sehr guten 99 %, und die Farbdarstellung, die Farbreinheit sowie die Helligkeitsverteilung sind gut gelungen. Einstellmöglichkeiten für die externe Zuspielung bei der Medienwiedergabe gibt es dagegen keine.
Bleibt die Frage, ob das TN-Panel größere Einschränkungen mit sich bringt. Bei frontaler Sicht auf den AOC Agon Pro AG246FK – und damit ist auch eine bequeme, nicht perfekt ausgerichtete Position gemeint – können keinerlei negative Effekte beobachtet werden. Erst wenn von einer deutlich tieferen Position auf den Bildschirm geblickt wird, können starke Farbverfälschungen auftreten. Durch den sehr flexiblen Standfuß ist es allerdings möglich, diesen Effekt abzuschwächen.
Empfohlen werden kann der Monitor Gamern, die auf professionellem Niveau spielen oder dort hinkommen möchten. Nur diese Gruppe kann die Vorteile des Geräts voll ausnutzen, und nur dann ist auch der Preis für ein 24-Zoll-Modell mit Full-HD-Auflösung gerechtfertigt.
Hinweis in eigener Sache: PRAD erhielt den AG246FK leihweise von AOC zu Testzwecken. Herstellerseitig gab es weder eine Einflussnahme auf den Testbericht noch eine Verpflichtung zur Veröffentlichung oder eine Verschwiegenheitsvereinbarung.
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