Test AOC AG276QZD2: QD-OLED-Gaming für E-Sportler
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G-Menu

Die meisten Einstellungen des AOC AG276QZD2 können auch über die hauseigene Software G-Menu vorgenommen werden. Sie ist darauf ausgelegt, alle Komponenten des Herstellers zu steuern, also nicht nur die Monitore.

Die Software bietet aber noch weitere Funktionen. Sehr interessant fanden wir die Möglichkeit, für jedes Spiel bzw. jede Anwendung festzulegen, welchen Bildmodus der Proband anzeigen soll. Dazu durchsucht die Software selbstständig den Rechner nach Programmen und listet sie auf. Es werden jedoch nicht alle Spiele oder Anwendungen gefunden, und eine manuelle Zuordnung von Programmen ist nicht vorgesehen. Verschiedene Hersteller ermöglichen über diese Form der Zusatz-Software auch die Aktualisierung der Firmware. AOC bietet diese Funktion leider nicht an.

G-Menu: Auswahl Spielemodi
G-Menu: Auswahl Spielemodi
G-Menu: Einstellungen Display
G-Menu: Einstellungen Display

Screen+ kann zusätzlich installiert und über G-Menu aktiviert werden. Diese Software ermöglicht es, den Bildschirm in einzelne Bereiche aufzuteilen und die jeweiligen Anwendungen genau an der gewünschten Position zu platzieren. Diese Funktion kann aber ebenso bequem mit den Windows PowerToys realisiert werden.

Light FX

Die Rückseite des AOC AG276QZD2 ist mit einer LED-Beleuchtung ausgestattet, die umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten bietet. Die Einstellungen können entweder über das OSD oder über die Software G-Menu vorgenommen werden. Die Einstellmöglichkeiten sind identisch, lassen sich aber mit der Maus wesentlich einfacher vornehmen.

OSD: Einstellmöglichkeiten der rückseitigen LEDs (Quelle: AOC-Handbuch)
OSD: Einstellmöglichkeiten der rückseitigen LEDs (Quelle: AOC-Handbuch)

Die LEDs wurden auf der Rückseite ähnlich wie die Form des Standfußes angeordnet, was kreativ ist. Ziel ist es, eine maximale Immersion beim Gaming zu schaffen und das Umfeld in verschiedenen Farben zu beleuchtet. Es sind nahezu alle erdenklichen Farben und eine Vielzahl von Effekten einstellbar, und sie können auch mit anderen AOC-Geräten synchronisiert werden.

G-Menu: Verschiedene Light-FX-Modi stehen zur Auswahl
G-Menu: Verschiedene Light-FX-Modi stehen zur Auswahl

Der Effekt ist wahrnehmbar, aber nur, wenn unter Leuchteffekt der Wert „Stark“ gewählt wurde. Die Leuchtkraft der LEDs ist grundsätzlich nicht zu beanstanden, zumindest wenn der AOC AG276QZD2 frei im Raum steht und die Rückseite direkt eingesehen werden kann. Für den Benutzer vor dem Monitor ist die Ausleuchtung allerdings weniger effektiv. Selbst wenn der Proband nahe an einer weißen Wand betrieben wird, reicht die Helligkeit nicht aus, um die Effekte aus der Frontposition wahrnehmen zu können. Dazu muss es schon stockdunkel sein.

LED-Beleuchtung auf der Rückseite
LED-Beleuchtung auf der Rückseite
Hintergrundbeleuchtung mit Blau (statisch) in der höchsten Stufe
Hintergrundbeleuchtung mit Blau (statisch) in der höchsten Stufe

Bildqualität

Der Rahmen ist matt, und die Oberfläche spiegelt extrem, wie bei einem Spiegel. Der Glossy-Effekt war so stark ausgeprägt, dass wir alle Fotos innerhalb dieses Tests, wo der AOC AG276QZD2 frontal abgebildet ist, nachbearbeiten mussten. Seitlich einfallendes Licht oder ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt deutliche Reflexionen auf dem Bildschirm.

Die Messungen wurden am DisplayPort und mit einer Ausgabefarbtiefe von 10 bpc durchgeführt. 10 bpc steht für 10 bits per channel (10 Bits pro Kanal) und bezieht sich auf die Farbtiefe eines Bildes oder Displays. Das bedeutet, dass für jeden Farbkanal (Rot, Grün und Blau) 10 Bit zur Verfügung stehen, um verschiedene Farbtöne darzustellen. Ein 10-Bit-Display kann also insgesamt 1024 Stufen pro Farbkanal (2^10) darstellen, was zu einer Gesamtzahl von über einer Milliarde (1 073 741 824) Farben führt.

Beim Reset (Werkseinstellungen) stellt der AOC AG276QZD2 folgende Werte ein:

Bildmodus: Spielmodus „Aus“
Helligkeit: 90
Kontrast: 50
Gamma: Gamma1
Farbtemperatur: Warm
Color-Gamut: Panel Native
RGB: Keine Einstellmöglichkeit
Schärfe: Nicht vorhanden

Graustufen

Die Graubalance macht ab Werk auf Anhieb einen ausgezeichneten Eindruck und wirkt völlig neutral. Beide Bildschirmhälften sind komplett identisch. Die hellsten und die dunkelsten Stufen sind alle differenzierbar.

Graustufendarstellung vom OLED-Panel des AOC AG276QZD2
Graustufendarstellung vom OLED-Panel

Feine Grauverläufe werden sehr gut wiedergegeben. Es sind keine Farbverfälschungen oder Banding-Effekte auszumachen.

Ausleuchtung

Da wir es mit einer selbstleuchtenden Pixelmatrix zu tun haben, kann es auch keine Leckagen geben, wodurch die Hintergrundbeleuchtung durchscheinen könnte. Daher sparen wir uns diesen Teil des üblichen Tests. Die Ausleuchtung ist perfekt.

Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Messungen zum Kontrast eines OLED-Panels sind augenscheinlich nicht sinnvoll, insbesondere nicht für Geräte im Consumer-Bereich. Interessanter ist die maximale Luminanz oder wie der Monitor auf bestimmte Bildsituationen (z. B. ein flächiges Weißbild) reagiert und wie stark in solchen Situationen ABL („Auto Brightness Limiter“) greift.

Diagramm vom Helligkeitsverlauf
Helligkeitsverlauf

ABL konnten wir während unseres Tests nicht ausmachen und greift anscheinend nicht oder sehr unauffällig. Die Helligkeitswerte für SDR wurden bei einem vollflächigen Weißbild ermittelt.

Mit einem Weißpunkt von D65 erreichen wir im SDR-Betrieb maximal 240 cd/m² und ab Werk mit nativem Weißpunkt 249 cd/m², was der Herstellerangabe von 250 cd/m² entspricht. Die Helligkeit kann auf ein Minimum von 18 cd/m² reduziert werden, was für das Arbeiten in komplett abgedunkelter Umgebung geeignet ist.

Detaillierte Informationen zur maximalen Helligkeit im HDR-Betrieb konnten wir weder im Handbuch noch in den Spezifikationen finden. Das Display ist nach VESA DisplayHDR True Black 400 zertifiziert. Bei einem APL von 10 % messen wir fast in allen Modi 400 cd/m² – bis auf „Display HDR“, wo wir 362 cd/m² ermitteln.

Bildhomogenität

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 bis 20 %.

Diagramm der Helligkeitsverteilung in %
Helligkeitsverteilung in %
Diagramm der Farbhomogenität in Delta C
Farbhomogenität in Delta C

Mit einer durchschnittlichen Helligkeitsabweichung von 2,19 % und einer maximalen Helligkeitsabweichung von 4,89 % wird in beiden Fällen ein sehr gutes Ergebnis erreicht. Die Farbreinheit erzielt ebenfalls ein ausgezeichnetes Resultat. Das maximale Delta C liegt bei 1,42 und das durchschnittliche Delta C bei 0,88.

Interessante Themen

7 Gedanken zu „Test AOC AG276QZD2: QD-OLED-Gaming für E-Sportler“

  1. Kleine Ergänzung:
    Es hätte auch der Fakt, dass es sich um ein Glanz-Panel handelt, noch hervorgehoben werden können.
    Jedoch machen sich mMn. viel zu viele darüber Gedanken. Wenn ich meine Monitore so stelle, dass das Fenster im Großteil des Bildschirms reflektiert wird, sehe ich auf dem AOC mehr als auf meinen Glanz IPS Monitoren, die die Reflektion „breitschmieren“ und das eigentliche Problem verstärken. Kleine Lichtquellen sind allerdings bei einem Glanzmonitor nerviger und die werden bei matten Displays gut kaschiert.
    Auch ist bei sehr heller Umgebung nicht mehr viel vom OLED-Schwarz zu sehen, da das Panel dann eher hellgrau wird.
    Allerdings sind auch hier in der gleichen Situation die matten IPS-Displays mMn. nicht wirklich brauchbarer, das wird denke ich gerne überschätzt.
    Dunkle Inhalte wie ein mystisches Spiel oder einen Film schaue ich mir eh nicht an, während die Sonne ins Zimmer knallt, da ist der Vergleich mit anderen matten Displays mMn. überflüssig.
    Die Blickwinkel sind zudem stabiler als bei jedem anderen Display was ich je hatte und dadurch auch mit glänzenden Reflektionen immer noch angenehmer als andere Monitore!

    Antworten
  2. Ich habe mir den Monitor gekauft, besonders weil er hier in Sachen Homogenität und nat. allgemein der Bildqualität ziemlich gelobt wurde.
    Dazu muss ich sagen, dass ich etwas negativ von dem Text überrascht war, da es hier so klang, als wären die Textfransen nicht wirklich sichtbar. Mit meinen Augen, die vorher ein 4K Panel mit gleicher Größe gewöhnt waren, kann ich die Text-Fransen doch recht gut sehen. Allerdings muss ich sagen, ist es immer noch besser lesbar als ein UP2716D, welchen ich auch besessen habe und welcher immer unscharf schien, wenn es um Text ging. Außerdem habe ich mich erstaunlich schnell umgewöhnt und komme mit dem Text doch super zurecht. Im Dark Mode, welcher ohnehin überall läuft wo es geht, ist das auch weniger auffällig, als mit dunklem Text vor hellem Hintergrund.
    Ansonsten ist dieser Monitor wirklich Klasse in allen Punkten! Die 240 Hz fallen direkt im Vergleich auf, wenn man „nur“ 144 Hz einstellt. Die Bildklarheit bei Bewegung ist klasse, selbst wenn man die 240 Hz nicht erreicht. Auch wenn ein Spiel mal unter 60 Hz fühlt sich Dank Adaptive Sync dieses immer noch flüssiger an, als vorher mit einem IPS Panel. Der Monitor reagiert halt schneller und es ist keinerlei Ghosting erkennbar.
    Spätestens wenn man dann HDR richtig konfiguriert hat und dieses in Aktion sieht, möchte man nicht mehr zurück. Ich vermisse meinen 4K IPS keine Sekunde mehr seitdem.
    Ich empfehle, das Bildprofil von AOC (beim „Treiber“-Download dabei und somit auch unter Linux/MacOS einfach als .icm Datei installierbar) direkt zu holen, welches leider nur für den SDR Modus gilt. Sonst natürlich die Windows-HDR-Kalibrierung nutzen und wenn HDR aktiviert ist, das HDR-Peak Profil auswählen. Die automatisch erkannten Profile sind nicht ganz akkurat und dadurch verschieben sich Gamma und Farbraum, das muss nicht sein. Windows HDR scheint endlich nutzbar zu sein und mit RTX HDR (oder notfalls Auto-HDR seitens Windows) kann man auch älteren Spielen sehr viel Leben einhauchen.
    Übrigens hat der Monitor einen Auto-Brightness-Limiter, der sich scheinbar nicht ausschalten lässt, aber nur im HDR Modus. Weiß gar nicht, ob das im Review hier erwähnt wurde. Finde das etwas störend beim Browsen/im Alltag aber sogar recht angenehm, da es weiße Vollbildfenster weniger die Augen blenden lässt.
    Die LED Beleuchtung sowie der Kopfhörerständer sind ein super Bonus und der asymmetrische Ständer fällt nicht wirklich auf, da ich mehr auf den Monitor schaue als auf den Standfuß ;).
    War anfangs etwas skeptisch, ob es wirklich schlau ist, einen 4K Monitor mit diesem hier zu ersetzen. Habe jetzt seit über einer Woche den Monitor im Einsatz und profitiere von den offensichtlichen (OLED, Reaktionszeit, Input-Lag etc. etc.) Vorteilen. Endlich muss ich mir keine ungleichmäßig ausgeleuchteten dunkelgrauen Flächen mehr anschauen.

    Antworten
  3. Liebes Team von Prad.de,

    ich bin mir nicht ganz sicher, ob der Monitor für mich geeignet ist.
    Bei aktuellen Spielen profitiert man sicherlich von der überragenden Bildqualität, die OLED gegenüber IPS und VA (TN ist ohnehin Mist) bestitzt. Aber viele aktuelle Spiele lassen sich mit „Mittelklasse“ Grafikkarten, wie RX 7700XT u. RX 6800XT selbst mit Upsclaing kaum üpber 70 FPS spielen. Sind Reaktionszeit und Input-Lag des Displays mit Kontrahenten (Samsung S60GG) halbwegs vergleichbar? 360 FPS sind eh kaum erreichbar, aber ~60-120 FPS bei aktuellen Spielen mit teils reduzierten Einstellungen kein Hexenwerk.
    Beste Grüße

    Antworten
  4. Also echt jetzt, der Testbericht geht sowas von runter wie Öl (!)… Es liest sich einfach so, als ob man sich mit diesem Monitor hier nicht weniger, als die eierlegende Wollmilchsau schlechthin ins Haus holt… Und dann is dat Ding da auch noch „glossy“!

    Antworten
  5. Hi, da ich kein Colorimeter habe, wäre es super wenn du das Farbprofil als Download bereitstellen könntest. Oder würdest du davon abraten, da die Unterschiede der Panels zu gravierend sein können?

    Antworten

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