Farbwiedergabe
Zunächst wird die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset und – falls vorhanden – in einem vordefinierten Modus (sRGB, Adobe RGB oder DCI-P3) getestet. Anschließend wird das Testgerät mit DisplayCAL kalibriert. Falls eine Hardware-Kalibrierung möglich ist, wird der Monitor zusätzlich mit der Software des Herstellers kalibriert. Für die Messungen wird eine eigene Software verwendet, als Messgerät kommt das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro Plus zum Einsatz.
Hinsichtlich Farbraumvolumen verspricht der Proband 138 % sRGB, 97,5 % Adobe RGB und 99 % DCI-P3. Wir ermitteln 157 % sRGB, 108 % Adobe RGB und 111 % DCI-P3. Die Grafiken zeigen die Abdeckung in den Farbräumen sRGB und DCI-P3, einmal im jeweiligen Modus des Monitors und nach der Software-Kalibrierung. Ein Adobe-RGB-Modus steht nicht zur Verfügung. Der jeweilige Modus sollte das größere Farbraumvolumen idealerweise entsprechend einschränken, was auch ordentlich gelingt. Die Farbraumabdeckung nach der Kalibrierung beträgt 100 % sRGB und 98 % DCI-P3.
Ein fehlender Farbumfang wird durch ein schwarzes Gitter gekennzeichnet, eine größere Abdeckung durch ein hellgraues Gitter.
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 99 % | 100 % |
Adobe RGB | – | 92 % |
ECI-RGB v2 | – | 85 % |
DCI-P3 RGB | 97 % | 98 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | – | 98 % |
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Farbmodus: „Panel Native“ (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Das Ergebnis fällt insgesamt gut aus. Die Graubalance (Delta-C-Average: 0,55) ist sehr gut und die Range (Delta-C-Range: 1,40) gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Bei der Graubalance (Delta-C-Average: 0,25; Delta-C-Range: 0,62) sind die Ergebnisse sehr gut, Gleiches gilt für die Farbwerte (Delta-E2000-Average: 0,68). Die Maximalabweichung liegt bei 2,27 Delta E2000 (RGB: 0 0 63). Der Gammaverlauf beträgt im Schnitt 2,23. Der Gammawert entspricht 2,2 und nicht der sRGB-Gammakurve, was allerdings nicht weiter tragisch ist.
Die Helligkeit kann im sRGB- und DCI-P3-Modus angepasst werden, was vorbildlich ist. Um eine Leuchtdichte von 140 cd/m² zu erzielen, sollte bei der Helligkeit ein Wert von 51 % gewählt werden. Viele Hersteller sperren die Helligkeitsanpassung in den vordefinierten Farbmodi.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich DCI-P3-Modus mit dem DCI-P3-Arbeitsfarbraum

Bei der Graubalance (Delta-C-Average: 0,34; Delta-C-Range: 0,75) sind die Ergebnisse sehr gut und bei den Farbwerten (Delta-E2000-Average: 0,6) ebenfalls. Die Maximalabweichung liegt bei 3,0 Delta E2000 (RGB: 255 63 0). Der Gammaverlauf beträgt im Schnitt 2,62.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus DisplayCAL heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung wurden im OSD folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | Spielmodus „Aus“ |
Helligkeit: | 51 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | Gamma1 |
Farbtemperatur: | Anwender |
RGB: | 48/48/50 |
Color-Gamut: | Panel Native |
Schärfe: | Nicht vorhanden |
Profilvalidierung

Der AOC AG326UD zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Alle Kalibrierungsziele wurden erreicht. Die Graubalance (Delta-C-Average: 0,43) ist sehr gut, die Range (1,4 Delta C) ist gut. Die Farbwerte sind sehr gut (Delta-E2000-Average: 0,49; Delta-E2000-Maximum: 1,53).
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.
Die Graubalance ist gerade noch sehr gut (Delta-C-Average: 0,54). Die Range liegt bei 1,60 Delta C, was ein guter Wert ist. Die Farbwerte sind sehr gut (Delta-E2000-Average: 0,47). Der Gammawert beträgt im Schnitt 2,21, und die Gammakurve verläuft korrekt – bis auf einen kleinen Abfall am Ende. Die maximale Farbabweichung beläuft sich auf Delta-C-Average 1,39 (RGB: 63 0 0).
Die „Range“ bei Delta C (ΔC) bezieht sich auf den Bereich oder die Spanne der Farbunterschiede zwischen zwei Farben oder Farbwerten. Delta C ist eine Metrik, die in der Farbmessung und -analyse verwendet wird, um den Farbunterschied zwischen zwei Farbproben zu quantifizieren. Es misst, wie stark die Farben voneinander abweichen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit DCI-P3 (farbtransformiert)

Die Graubalance ist noch sehr gut (Delta-C-Average: 0,51). Die Range liegt bei 1,52 Delta C, was eine gute Wertung ermöglicht. Die Farbwerte sind sehr gut (Delta-E2000-Average: 0,6). Der Gammawert beträgt im Schnitt 2,63. Die maximale Farbabweichung beläuft sich auf Delta-C-Average 2,93 (RGB: 255 63 0).
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Color-Calibration-Testing-Report
AOC verspricht beim AG326UD ein durchschnittliches Delta E von unter 2, allerdings nur für den sRGB-Modus. Das Messprotokoll weist ein durchschnittliches Delta E von 0,19 aus, was deutlich unter dem versprochenen Wert liegt. Die Messungen wurden über HDMI durchgeführt, wir ermitteln die Daten per DisplayPort. Im sRGB-Modus beträgt das durchschnittliche Delta E 0,68 und nach der Kalibrierung 0,47. Wir kontrollieren in unserem Messprozedere allerdings deutlich mehr Farben als AOC. In jedem Fall liegt das durchschnittliche Delta E unter 2 – und das vom Hersteller gemachte Versprechen passt.
Warum sich AOC allerdings nur zum sRGB-Farbraum äußert, können wir nicht ganz nachvollziehen. Beim DCI-P3-Modus beträgt das durchschnittliche Ergebnis vor und nach der Kalibrierung Delta E 0,6. Damit liegt auch dieser Farbmodus deutlich innerhalb der von AOC versprochenen Delta-E-Range von unter 2.
Hallo Herr Blohm,
ich habe diesen Monitor jetzt seit ein paar Tagen auf meinem Schreibtisch stehen. Vorher stand ein 19-Zöller von Eizo (Flexscan l778) dort, mit gefühlt der halben Displayfläche.
Ausschlaggebend für den Kauf ist gewesen, dass z. B. grafikfähige 32-Zöller von Benq wie der PD3225U z. T. deutlich mehr kosten und die Farbwiedergabe, Graustufendarstellung und Ausleuchtung in der Werkseinstellung für sRGB nicht besser ist.
Das Rauschen der Lautsprecher ist bei meinem Exemplar nicht hörbar, wenn ich am Schreibtisch arbeite, nur wenn man mit dem Ohr der Rückseite nahe kommt (Einstellung Lautstärke „50“).
Ich bin mit dem Bildschirm sehr zufrieden.
Viele Grüße
Guten Tag Herr Blohm,
eigentlich haben Sie mir mit Ihrem Test des AOC-Monitors die Kaufentscheidung leicht gemacht. Ich wollte nur eine zweite Meinung über die glänzende Oberfläche und das störende Brummen der Lautsprecher einholen. Dabei stieß ich auf einen ähnlichen Test auf Hardwareluxx.de von Andreas Kaspar. Herr Kaspar hat nicht nur die Geräusche der Lautsprecher ebenso als lästig empfunden, er hat auch mit Kalorimeter und Software die Farbreinheit der vorbelegten Presets für sRGB und DCI-P3 gemessen – wie es scheint leider in der hellsten Einstellung. Die Messungen ergaben kein gutes Ergebnis beim Weißpunkt, Gamma, RGB-Balance und der Graustufendarstellung.
Viele Grüße und vielen Dank für den informativen und ausführlichen Test
Philip Grazianski