Einleitung
Nach dem Agon Pro AG276QZD2, der in unserem Test ausgezeichnet abgeschnitten hat, widmen wir uns nun dem 31,5 Zoll großen, mit 4K-UHD (3840 x 2160) aufwartenden QD-OLED-Monitor AOC AG326UD, der ebenfalls aus der Agon-Pro-Serie stammt. Der Hersteller verspricht eine blitzschnelle Bildwiederholfrequenz, die für eine extrem flüssige, verzögerungsfreie Darstellung sorgt, die für E-Sport entscheidend ist.
Die Agon-Pro-Serie ist die High-End-Linie der Marke Agon by AOC, die sich speziell an professionelle Gamer und E-Sportler richtet. Sie bietet gegenüber der regulären Agon-Serie einige deutliche Verbesserungen und zusätzliche Features, die für höchste Ansprüche im Gaming-Bereich entwickelt wurden.
Mit einer Bildwiederholfrequenz von 165 Hz und VESA-zertifiziertem HDR True Black 400 soll das Gerät atemberaubende Bilder und eine erstklassige Leistung abliefern. Dazu trägt auch die extrem schnelle Reaktionszeit von 0,03 ms in Kombination mit Adaptive Sync bei.
Das Display verfügt über drei digitale Eingänge mit zweimal HDMI 2.1 und einmal DisplayPort 1.4. Dreimal USB-A 3.2 Gen 1 (Downstream, 5 Gbit/s), davon ein Port mit Schnellladefunktion, einmal USB-A 3.2 Gen 1 (Upstream, 1,5 Gbit/s), ein Audio-Ausgang (3,5-mm-Klinke) und zwei 8-Watt-Lautsprecher runden die Ausstattung ab.
Auch bei der ergonomischen Ausstattung weiß der AOC Agon Pro AG326UD, den wir im weiteren Verlauf des Testberichts kurz AOC AG326UD nennen, zu überzeugen und bietet das volle Programm. Und als Highlight wird der Monitorständer angepriesen, der in Zusammenarbeit mit E-Sport-Profis entwickelt wurde und den Freiraum für alle Peripheriegeräte maximieren soll.
Für eine maximale Immersion ist der AOC AG326UD auf der Rückseite mit einer speziellen Beleuchtung („RGB Light FX“) ausgestattet, die das Gaming-Umfeld in verschiedenen Farben anstrahlt. Man kann jede gewünschte Farbe wählen und sie mit anderen AOC-Geräten synchronisieren, um verschiedene Beleuchtungsmuster auszuprobieren.
Wir sind gespannt, ob sich der etwa 850 Euro teure Gaming-Monitor im PRAD-Praxistest ebenso bravourös schlägt wie die kleinere Modellvariante AG276QZD2. Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des AOC AG326UD.
Lieferumfang
Der AOC AG326UD wird in einem Karton mit den Maßen 90 x 51 x 19 cm (B x H x T) geliefert. Neben dem Bildschirm selbst sind darin der Standfuß, der Monitorarm, ein VESA-Adapter (100 x 100 mm) inklusive Schrauben und Schraubendreher sowie je ein Kabel für DisplayPort, HDMI, USB-B (Upstream) und Strom enthalten. Darüber hinaus liegen eine Broschüre mit Sicherheitshinweisen, ein Faltblatt zur korrekten Entnahme aus dem Karton und Montage des Standbeins, ein Kalibrierungsreport, ein Hinweis zur QD-OLED-Technologie, ein Energielabel mit der Klasse G (SDR und HDR) sowie eine Schnellstartanleitung bei.
Ein ausführlicheres Handbuch in Deutsch und den Gerätetreiber konnten wir bequem direkt über die Produkt-Webseite herunterladen. Der Gerätetreiber sorgt für eine namentliche Erkennung im Windows-Gerätemanager und bringt ferner Standard-Farbprofile mit. Die Software G-Menu ist dort allerdings nicht zu finden, hierfür existiert aber eine eigene Seite.
Während bei herkömmlichen Monitorverpackungen das Zubehör oft in den Styroporteilen untergebracht ist, legt AOC dem AG326UD eine schwarze Box bei, die die Beigaben enthält.
Optik und Mechanik
Im Karton befinden sich das Display und das Zubehör sicher verpackt, es muss aber umständlich über die schmale Seite entnommen werden. Der Bildschirm ist mit einer Schutzhülle ummantelt, die Panel-Oberfläche mit einer Schutzfolie beklebt, und muss noch mit dem Arm verbunden werden. Zuerst müssen der Arm und der Standfuß montiert werden. Das geschieht werkzeuglos mit einer Flügelschraube.
Um den AOC AG326UD stabil an seinem Platz zu halten, sind an der Unterseite des Standfußes fünf Gumminoppen angebracht, die verhindern sollen, dass der Bildschirm beim seitlichen Drehen verrutscht, was auch einwandfrei funktioniert.
Der Standfuß hat ein asymmetrisches Design und fordert Benutzer, die auf gerade Linien und Konturen stehen, heraus. Eine Ausrichtung an Kanten und Ecken ist nicht möglich, dazu muss man das Standbein im Auge behalten. Das Design soll mehr Freiraum für Peripheriegeräte bieten, was wir allerdings nicht ganz nachvollziehen können.
Der asymmetrische Standfuß hat eine maximale Breite von 35,5 cm und eine maximale Tiefe von 30 cm. Die Standfläche ist nur 0,5 cm hoch. Die minimale Stelltiefe des AOC AG326UD beträgt ca. 27 cm, gemessen vom hinteren Standfuß bis zum seitlichen Rahmen.
Ergonomisch bietet das Standbein eine seitliche Drehfunktion, eine Höhenverstellung, eine Neigefunktion und eine vertikale Drehung (Pivot). Die ergonomischen Funktionen können somit als vollständig angesehen werden.
Die Montage des Standbeins sollte noch im Karton erfolgen. Das Standbein wird auf die an der Rückseite angebrachte Montagevorrichtung gesteckt und mit zwei Schrauben fixiert. Um das Standbein zu befestigen, sind viele Umdrehungen und ein gewisser Kraftaufwand erforderlich. Der mitgelieferte kurze Schraubendreher ist dafür nicht das richtige Werkzeug. Es sollte eine längere Variante gewählt werden, die ein besseres Drehmoment hat.
Mit einem Gewicht von insgesamt 10,2 kg, wovon etwa 2,8 kg auf das Standbein entfallen, ist das Display ausreichend stabilisiert und wackelt bei der Bedienung nur unwesentlich.
Auf der Rückseite sind keine Bohrungen zu finden, an denen alternative VESA-100-Halterungen befestigt werden könnten. AOC hat deshalb einen Adapter beigelegt, der wie der Monitorarm verschraubt wird. Damit das Gehäuse nicht verschrammt, sind die Auflageflächen mit Schaumstoff versehen. Schrauben, mit denen alternative VESA-100-Halterungen montiert werden können, sind ebenfalls Teil des Lieferumfangs.
Die Rückseite besitzt ebenfalls einen nicht symmetrischen Bereich, was jedoch harmonischer als der Standfuß wirkt. Insgesamt macht der Gaming-Monitor einen grazilen Eindruck, wozu insbesondere das dreiseitige rahmenlose Design beiträgt. Der umlaufende Rahmen ist nur 1 mm breit, während der Panel-Rand bis zum Beginn des eigentlichen Bildes seitlich und oben 0,7 mm misst. Im unteren Bereich befindet sich ein 1,5 cm breiter Rahmen, zu dem weitere 3 mm bis zum Bildbeginn hinzukommen.
Auf der Rückseite ist ein optisch gelungenes, mit ca. 5 mm breitem Plexiglas eingefasstes asynchrones Element platziert, das von hinten mit LEDs beleuchtet wird, worauf später noch näher eingegangen wird.
Das Standbein des AOC AG326UD erlaubt eine Höhenverstellung von bis zu 15 cm. In der höchsten Position beträgt der Abstand vom unteren Rahmen zur Schreibtischplatte 21 cm, in der niedrigsten Position etwa 6 cm. Der Bildschirm kann um 16° nach rechts und links gedreht werden. Die Drehung erfolgt über ein Gelenk im oberen Bereich des Standbeins.
Der Neigungswinkel des Bildschirms kann von -5° bis +25° justiert werden. Der AOC AG326UD muss im Querformat manuell ausgerichtet werden, um eine perfekte horizontale Position zu erreichen. Im Pivot-Modus hingegen existiert ein Anschlag, der die Drehung begrenzt, sodass eine vollständige Drehung um die Achse nicht möglich ist.
Der Schlitten für die Höhenverstellung bedarf etwas mehr Kraft, läuft aber ansonsten ruhig und angenehm. Auch das obere Gelenk, das für alle ergonomischen Einstellungen genutzt wird, ist gut ausbalanciert. Jede eingestellte Position wird zuverlässig gehalten.
Der Bildschirm lässt sich mit geringem Kraftaufwand drehen. Die Drehung kann sowohl im als auch gegen den Uhrzeigersinn erfolgen. Zuvor muss der Monitor jedoch in die höchste Position gebracht und nach hinten geneigt werden, damit die Ecken des Displays nicht mit der Tischplatte kollidieren. Eine Höhenverstellung ist in dieser Position nicht mehr möglich, der Gehäuserahmen liegt fast auf dem Standfuß auf.
Damit die Kabel nicht lose herunterhängen, ist der AOC AG326UD mit einem Kabelhalter ausgestattet. Die Klemmvorrichtung befindet sich auf der Rückseite des Standbeins, ist fest angebracht und kann nicht in der Höhe verstellt werden. Das Einklemmen der Kabel ist aufgrund der geringen Elastizität des Materials nicht ganz einfach und wird mit zunehmendem Kabeldurchmesser schwieriger. Besonders viele Kabel haben zudem keinen Platz. Im Übrigen sollte für eine seitliche Drehung oder gar eine Rotation in den Pivot-Modus für ausreichend Kabellänge gesorgt werden, weil die Kabel sehr fest sitzen.
Hallo Herr Blohm,
ich habe diesen Monitor jetzt seit ein paar Tagen auf meinem Schreibtisch stehen. Vorher stand ein 19-Zöller von Eizo (Flexscan l778) dort, mit gefühlt der halben Displayfläche.
Ausschlaggebend für den Kauf ist gewesen, dass z. B. grafikfähige 32-Zöller von Benq wie der PD3225U z. T. deutlich mehr kosten und die Farbwiedergabe, Graustufendarstellung und Ausleuchtung in der Werkseinstellung für sRGB nicht besser ist.
Das Rauschen der Lautsprecher ist bei meinem Exemplar nicht hörbar, wenn ich am Schreibtisch arbeite, nur wenn man mit dem Ohr der Rückseite nahe kommt (Einstellung Lautstärke „50“).
Ich bin mit dem Bildschirm sehr zufrieden.
Viele Grüße
Guten Tag Herr Blohm,
eigentlich haben Sie mir mit Ihrem Test des AOC-Monitors die Kaufentscheidung leicht gemacht. Ich wollte nur eine zweite Meinung über die glänzende Oberfläche und das störende Brummen der Lautsprecher einholen. Dabei stieß ich auf einen ähnlichen Test auf Hardwareluxx.de von Andreas Kaspar. Herr Kaspar hat nicht nur die Geräusche der Lautsprecher ebenso als lästig empfunden, er hat auch mit Kalorimeter und Software die Farbreinheit der vorbelegten Presets für sRGB und DCI-P3 gemessen – wie es scheint leider in der hellsten Einstellung. Die Messungen ergaben kein gutes Ergebnis beim Weißpunkt, Gamma, RGB-Balance und der Graustufendarstellung.
Viele Grüße und vielen Dank für den informativen und ausführlichen Test
Philip Grazianski