Messungen vor Kalibration und Profilierung
Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Die Abweichungen bei den Grauwerten liegen in einem guten Bereich. Der Weißpunkt liegt bei rund 6800 Kelvin und damit nicht sehr weit von unserem Wunschwert entfernt. Der Kontrast beträgt ebenfalls gute 933:1. Auffällig negativ ist dagegen die Gammakurve, die im hinteren Bereich stark abstürzt.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Einen sRGB-Bildmodus gibt es nicht, wir haben daher die Farbtemperatur von der Werkseinstellung „Warm“ auf „sRGB“ geändert und damit die Messungen durchgeführt. Dadurch war kaum ein Unterschied subjektiv sichtbar. Die restlichen Werte, etwa die Helligkeit, schienen dadurch also nicht angepasst zu werden. Es wurden aber viele Einstelloptionen ausgegraut, wodurch kaum manuell eingegriffen werden konnte. Dies betraf zum Beispiel die Helligkeit, den Kontrast und den Gammawert.
Die Abweichungen bei den Grauwerten fallen besser aus als bei der Werkseinstellung, und die Gammakurve verbessert sich ebenso, auch wenn sie weiterhin am Ende abfällt. Der Weißpunkt wird mit etwa 6600 Kelvin ebenfalls besser, nur der Kontrast rutscht leicht unter die 900:1-Marke. Der Durchschnitt der Farbabweichungen liegt ebenfalls auf einem guten Niveau, obwohl es eine etwas größere Abweichung im grünen Bereich gibt.
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Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | Standard |
Helligkeit: | 16 |
Kontrast: | 50 |
Gamma eingetellt: | Gamma1 |
Gamma gemessen: | 2.18 |
Farbtemperatur: | anwender |
RGB: | 48/50/46 |
Color-Gamut: | k. A. |
DUE Priority: | nicht vorhanden |
Schärfe: | nicht vorhanden |
Reaktionszeit: | Aus |
Profilvalidierung

Bei der Profilvalidierung treten keine unschönen Nichtlinearitäten auf. Alle Abweichungen befinden sich zudem auf einem guten Niveau, mit einer Ausnahme. Die Farbabweichung liegt bei einem Delta von über 4, wodurch insgesamt keine gute Benotung in diesem Bereich vergeben werden kann.
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Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.
Nach der Kalibrierung erreichen wir in allen Bereichen gute bis sehr gute Ergebnisse. Die Abweichung in den grünen Werten konnte aber auch durch die Kalibrierung nicht vollständig eliminiert werden. Die Gammakurve verläuft dagegen nun praktisch auf ihrer Ideallinie, und die übrigen Werte können ebenfalls überzeugen. Mit gewissen Einschränkungen lässt sich das Gerät daher auch für die Bildbearbeitung nutzen.
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Reaktionsverhalten
Den AOC Q27P2Q haben wir in nativer Auflösung untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Auf der Hersteller-Homepage wird eine bestmögliche Reaktionszeit von 4 ms (GtG) genannt. Der AOC Q27P2Q soll vier Overdrive-Stufen („Aus“, „Schwach“, „Mittel“ und „Stark“) besitzen. In der Werkseinstellung steht die Option auf „Aus“. Leider ließ sie sich in keinem Modus ändern. Wir haben auch verschiedene andere Einstellungen geändert, aber die Overdrive-Option blieb immer ausgegraut. Wir können daher nachfolgend auch nur die Ergebnisse mit ausgeschaltetem Overdrive darstellen.
60 Hz, Overdrive „Aus“
Das Schaltzeitendiagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.
In jedem Messbereich wird eine Schaltzeit von über 15 ms erzielt. Der Durchschnitt unserer Messungen liegt sogar bei über 20 ms. Erfreulich ist dagegen die geringe Latenz. Da die Overdrive-Einstellung ausgeschaltet ist, treten zudem keine Überschwinger auf.
75 Hz, Overdrive „Aus“
Die Messergebnisse sind bei 75 Hz praktisch identisch zu 60 Hz, nur der Latenzwert hat sich fast halbiert und fällt damit sehr gut aus. Der Durchschnitt aller Messpunkte bei der Reaktionszeit bleibt allerdings bei über 20 ms, wodurch das Gerät für Hardcore-Gamer keine Empfehlung mehr erhalten kann. Im heimischen Büro für ein Spielchen zwischendurch ist der AOC Q27P2Q aber durchaus brauchbar.