Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | „Standard“ |
Helligkeit: | 41 |
Kontrast: | 80 |
Gamma: | Keine Einstellmöglichkeit |
Farbtemperatur: | Anwender |
RGB: | 89/96/100 |
Color-Gamut: | n. v. |
DUE Priority: | n. v. |
Schärfe: | Ausgegraut |
Reaktionszeit: | TF60 |
Auffällig ist dabei, dass wir den Rotkanal sehr weit nach unten regeln mussten, um bei der gewünschten D65-Norm zu landen.
Profilvalidierung

Auffällig ist auch das schlechte Ergebnis bei der Validierung unserer Matrix-basierten Kalibrierung. Die Graubalance ist dabei ganz in Ordnung und die Farbabweichungen im Durchschnitt ebenfalls. Ein Delta E94 von 4,53 im Maximum kann aber nicht erfreuen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Vor allem die Abweichungen bei den Buntfarben führen dazu, dass das Ergebnis nicht begeistern kann. Es reicht in der Gesamtwertung gerade noch für ein „Zufriedenstellend“.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Reaktionsverhalten
Das Reaktionsverhalten haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 5 ms für GtG genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden. Der ASUS BE279QSK besitzt dabei für seine „TraceFree“ genannte Overdrive-Funktion sechs Reglerpositionen (0, 20, 40, 60, 80, 100). In der Werkseinstellung ist die Option „60“ aktiviert.
60 Hz, Overdrive „TF0“
Schaut man vor allem auf den Durchschnitt und den CtC-Wert, dann sind die Schaltzeiten bei abgeschaltetem Overdrive ziemlich mäßig. Überschwinger sind dafür keine zu beobachten, die Abstimmung ist sehr neutral.
Den Schwarz-Weiß-Wechsel messen wir ebenso wie den schnellsten Grauwechsel mit 14 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt dagegen 23 ms. Auch der CtC-Wert ist mit 23,2 ms nicht gerade schnell.
Das Schaltzeiten-Diagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.
60 Hz, Overdrive „TF60“
In der Werkseinstellung „TF60“ werden die Schaltzeiten dann schon sehr effektiv verkürzt. Den Schwarz-Weiß-Wechsel messen wir mit 13,6 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 10 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte hat sich fast halbiert und liegt jetzt bei 13,2 ms. Mit 12 ms ist jetzt auch der CtC-Wert recht akzeptabel.
Kritische Farbübergänge erreichen in der Werkseinstellung „TraceFree 60“ den vollen Pegel ohne große Verzögerung. Die Überschwinger bleiben dabei dennoch vernachlässigbar.
60 Hz, Overdrive „TF100“
In der höchsten Stellung „TF100“ kann der ASUS BE279QSK zwar bei den Reaktionszeiten noch einmal ganz erheblich zulegen und wird richtig schnell. Andererseits entstehen aber teils extreme Überschwinger.
Mit 15 ms hat sich hier der Schwarz-Weiß-Wechsel sogar im Vergleich zu „TF0“ leicht verschlechtert, dafür benötigt der schnellste Grauwechsel jetzt nur noch 2,8 ms. Auch der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte hat sich noch ein weiteres Mal halbiert und beträgt nur 7,4 ms. Der CtC-Wert wird leider erst in der höchsten Stufe richtig schnell. Wir messen ihn mit 2,4 ms.
Unter qualitätsorientierten Gesichtspunkten ist die höchste Overdrive-Stufe beim ASUS BE279QSK aber nicht mehr zu empfehlen. Hier hat der Hersteller den Bogen klar überspannt. Die Werkseinstellung scheint dagegen bereits optimal voreingestellt zu sein. Wir empfehlen die Stufe „TraceFree 60“ oder zum Gaming alternativ die Stufe „TraceFree 80“, die nicht ganz so starke Überschwinger liefert.
Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und in der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.
