Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Für diese Untersuchung messen wir die mittlere Helligkeit bei einem weißen und einem schwarzen Testbild. Das statische Kontrastverhältnis (full on/off) ergibt sich als Quotient der beiden Werte. Zusätzlich berechnen wir die Effizienz der Lichtausbeute in Lumen/Watt.
Die Helligkeit gibt ASUS mit 1200 ANSI-Lumen an. Der Kontrast soll hohe 3500:1 erreichen. Eine spezielle Einstellung zur Steuerung der Lampen- bzw. Lichtleistung hat der Beamer nicht. Der Unterschied zwischen verschiedenen Bildmodi fällt subjektiv eher gering aus. Wir haben daher für unsere Messungen den Werksmodus „Standard“ verwendet, der für Allround-Zwecke generell eine sehr gute Wahl ist.
Den höchsten Lichtstrom messen wir erwartungsgemäß mit 455 ANSI-Lumen in der Bildmitte und mit 431 ANSI-Lumen wie üblich gemittelt über die gesamte Bildfläche. Die Herstellerangabe können wir somit auch in der Bildmitte nicht nachvollziehen. Das ist scheinbar ein recht geringer Wert, die wahrgenommene Helligkeit ist aber aufgrund der Farbdarstellung erheblich besser. In der subjektiven Wahrnehmung, die letztlich entscheidend ist, schneiden deshalb LED-Beamer trotz geringerer Messwerte genauso gut oder teils sogar besser ab, als UHP-Projektoren. Mit direkten Verglichen über reine Zahlenwerte sollte man daher vorsichtig sein.
Auf jeden Fall gelingt es dem ASUS F1 sogar, den seinerzeit mit „Sehr gut“ bewerteten LG PF1500 zu schlagen. Der erreicht seine etwas geringere Maximalhelligkeit aber nur bei höchster Lüfterlautstärke und deutlich höherem Stromverbrauch.
Der ASUS F1 dagegen stellt mit 8,1 Lumen/Watt einen Energieeffizienz-Rekord auf und bleibt trotzdem angenehm leise im Betrieb. Die Ausleuchtung einer 90-Zoll-Leinwand gelingt ihm dabei problemlos, ohne dass bei abgedunkeltem Raum Wünsche offenbleiben. Etwas mehr sollte auch ohne Weiteres noch möglich sein. An die Maximalangabe von ASUS (210 Zoll/5,33 m) glauben wir allerdings nicht so recht. Auch für den Betrieb bei Tageslicht ist der Projektor nicht geeignet.
Messwerte zu Helligkeit, Schwarzwert und Kontrastverhältnis:
Helligkeit in Lumen | Schwarzwert in Lumen | Statisches Kontrastverhältnis | Lichtausbeute in Lumen/Watt | |
Standardmodus ab Werk | 431,32 | 0,7915 | 545:1 | 8,1 |
Weniger gut sieht es dagegen beim Schwarzwert aus. Von „Deep Blacks“ – wie in manchen Reviews zu lesen – kann keine Rede sein. Der ASUS F1 lässt hier so einiges an Restlicht durch. Schwarze Flächen erscheinen somit subjektiv eher wie ein dunkles Grau und sind im Vergleich zum (wirklich) schwarzen Rahmen der Leinwand deutlich aufgehellt. Zudem zeigt sich im Schwarzbildtest (Abbildung weiter unten) eine deutliche rötliche Einfärbung.
Beim statischen Kontrastverhältnis erreicht der F1 aber immerhin 545:1 und kann auch hier den LG PF1500 knapp schlagen. Der Wert scheint erneut vergleichsweise gering. Für unsere Kontrastwahrnehmung ist aber nicht nur der Schwarz-Weiß-Kontrast entscheidend, sondern auch der Farbkontrast.
Helligkeitsverteilung und Homogenität
Wir untersuchen die Helligkeitsverteilung und die farbliche Homogenität mit einem weißen Testbild, das an neun Punkten vermessen wird. Daraus berechnen wir zunächst die Helligkeitsabweichungen von der Bildmitte. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.
Die ungewichtete mittlere Helligkeit liegt bei ausgezeichneten 95 %. Nennenswerte Abweichungen sind nur in den Ecken oben zu messen. Auch für das bloße Auge ist das Weißbild sehr gleichmäßig. Weder bei der Helligkeit noch bei der Farbhomogenität sind ernsthafte Abweichungen zu erkennen.
Unten links ist das schwarze Testbild zu sehen, wie man es auch mit freiem Auge sieht. Das Foto unten rechts zeigt das Schwarzbild mit verlängerter Belichtung, um die Problembereiche stärker sichtbar zu machen.
Beim Schwarzbild sieht es dann nicht ganz so rosig aus. Zum einen ist es nicht wirklich schwarz. Den Unterschied sieht man sehr gut im Vergleich zum (wirklich) schwarzen Rahmen der Leinwand. Zum anderen zeigt das Schwarzbild eine deutliche rötliche Einfärbung. Auch bei der Helligkeitsverteilung ist mit bloßem Auge ein Hotspot in der Mitte unten zu erkennen. In normalen Filmszenen ist uns in dunklen Bereichen von der rötlichen Einfärbung aber nichts aufgefallen.
Unangenehm fällt in dem Zusammenhang ferner auf, dass der ASUS F1 unerwünschtes Streulicht von sich gibt. Das ist auf der rechten Seite ebenso der Fall, allerdings eher schwach und als eine Verlängerung des normalen Bildes zu sehen.
Links oben dagegen entsteht ein heller Lichtbogen. Er ist tatsächlich nicht ganz so auffällig wie hier bei den Aufnahmen mit verlängerter Belichtung und taucht primär bei sehr hellen Bildinhalten auf.
Was genau dafür die Ursache ist, konnten wir im Test nicht ermitteln. Möglicherweise handelt es sich um eine Reflexion am äußeren (glänzenden) Objektivring. Man kann damit gut leben, aber etwas ablenkend ist es schon.
Ach ja. Und das Design geht natürlich gar nicht.
Danke für den ausführlichen Test. Wirklich sehr informativ.
Zwei Anmerkungen:
Bei der Bildgröße sind dem Autor aber einige Fehler unterlaufen. Die Tabelle bringt aber Aufklärung. Man könnte auch einfach das Projektionsverhältnis von 1:0,8 angeben denn kann sich jeder der die Grundrechenarten beherrscht alles ausrechnen.
Die Bewertung finde ich anhand der Schwächen allerdings unangemessen. Als Preis-Leistung ja, aber nicht als Gesamturteil.