ASUS MZ27AQ im Test – Design-Monitor mit 2.1 Sound
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Farbwiedergabe

Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.

Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1 DisplayPro und das Spektrofotometer X-Rite i1 Pro eingesetzt.

Farbraumabdeckung

Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 2

Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werks-Preset und nach Software-Kalibration mit Quato iColor Display zusammen:

 Farbraum Abdeckung im Werks-Preset Abdeckung nach Kalibrierung
sRGB 98 % 98 %
Adobe RGB 70 %
ECI-RGB v2  – 63 %

 

Bei der Abdeckung des sRGB-Farbraums liefert der ASUS MZ27AQ vor wie nach der Kalibration mit 98 % ein sehr gutes Ergebnis.

Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)

Bildmodus: Standard
Helligkeit: 60
Kontrast: 80
Gamma:  keine Einstellmöglichkeit
Farbtemperatur: Anwender
RGB: 100/100/100
Color-Gamut: k. A.
DUE Priority: nicht vorhanden
Schärfe: nicht regelbar
Reaktionszeit: 60

Vorgegebene Werte nach dem Reset im OSD

Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.

Graubalance in der Werkseinstellung, Bildmodus "Standard"
Graubalance in der Werkseinstellung, Bildmodus „Standard“

Wie bereits in der subjektiven Beurteilung der Graustufen vermutet, liefert der ASUS MZ27AQ in der Werkseinstellung nur ein gerade noch befriedigendes Ergebnis. Der Weißpunkt ist mit 6800 K geringfügig kälter als die gewünschten 6500 K. Der Gammawert liegt mit 2,23 im Durchschnitt zwar ganz gut, der Kurvenverlauf ist aber recht ungewöhnlich.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Farbwiedergabe in der Werkseinstellung, Bildmodus "sRGB"
Farbwiedergabe in der Werkseinstellung, Bildmodus „sRGB“

Der ASUS MZ27AQ verfügt auch über einen dedizierten sRGB-Modus, der allerdings eine noch schlechtere Graubalance zeigt und nur eine schlechte Wertung zulässt. Das durchschnittliche Delta C liegt bei 2,22 und die Range bei 3,04. Überzeugend sind hier nur die Farbwerte, die zumindest im Durchschnitt mit einem Delta-E94-Average von 1.81 % ein gutes Ergebnis liefern.
Das Gamma liegt im Durchschnitt zwar punktgenau bei 2,2, der Kurvenverlauf ist aber alles andere als normgerecht.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Messungen nach Kalibration und Profilierung

Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.

Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.

Werte für die Kalibrierung

Bildmodus: Standard
Helligkeit: 31
Kontrast:  80
Gamma: keine Einstellmöglichkeit
Gamma gemessen: 2,27
Farbtemperatur: Anwendermodus
RGB: 100/100/97
Color-Gamut: k. A.
DUE Priority: nicht vorhanden
Schärfe: nicht regelbar
Reaktionszeit:  60

 

Profilvalidierung

Profilvalidierung
Profilvalidierung

Der ASUS MZ27AQ zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergibt keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele werden erreicht. Farbwerte und Graubalance sind sehr gut – ausgenommen die hohe Delta-C-Range, die hier auffällig ist.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Farbraum-Abdeckung und Farbwerte sind sehr gut und ohne Auffälligkeiten. Es ist wieder die Range bei der Graubalance, die das Gesamtergebnis nur zufriedenstellend ausfallen lässt.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Reaktionsverhalten

Den ASUS MZ27AQ haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm auch in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.

Der ASUS besitzt sechs Reglerpositionen für seine „Tracefree“ genannte Overdrive-Funktion (0, 20, 40, 60, 80, 100). In der Werkseinstellung ist die Option „60“ aktiviert. In dieser Einstellung werden die Reaktionszeiten effektiv gekürzt und es entstehen nur dezente Überschwinger.

60 Hz, Overdrive „TF0“

Bei 60 Hz und ausgeschaltetem Overdrive messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 16,4 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 11,5 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 22,8 ms, und der CtC-Wert wird mit 20,6 ms ermittelt.
Überschwinger sind keine zu beobachten, die Abstimmung ist völlig neutral.

Das Schaltzeitendiagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.

60 Hz (Overdrive "TF0"): langsame Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive „TF0“): langsame Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive "TF0"): völlig neutrale Abstimmung
60 Hz (Overdrive „TF0“): völlig neutrale Abstimmung

60 Hz, Overdrive „TF60“

In der Werkseinstellung „TF60“ bei 60 Hz werden die Schaltzeiten schon effektiv verkürzt, wir messen den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 17 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 11,3 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte verbessert sich bereits auf ordentliche 15,3 ms. Auch der CtC-Wert ist jetzt mit 9 ms mehr als akzeptabel.

Spätestens ab TF60 werden auch kritische Farbübergänge vom ASUS MZ27AQ problemlos bewältigt. Bewegte Farbkanten werden ebenfalls messerscharf abgebildet.

Trotz der merklich besseren Schaltzeiten sind kaum Überschwinger zu beobachten.

60 Hz (Overdrive "TF60"): flotte Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive „TF60“): flotte Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive "TF60"): minimale Überschwinger
60 Hz (Overdrive „TF60“): minimale Überschwinger

60 Hz, Overdrive „TF100“

In der höchsten Stellung „TF100“ bei 60 Hz messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 16,6 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 8 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt sehr schnelle 11,3 ms. Ein CtC-Wert von 5,6 ms ist ebenfalls sehr kurz.

In der höchsten Overdrive-Stellung sind Überschwinger zwar nicht ganz zu vermeiden, halten sich aber doch noch sehr in Grenzen.

60 Hz (Overdrive "TF100"): schnelle Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive „TF100“): schnelle Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive "TF100"): immer noch akzeptable Überschwinger.
60 Hz (Overdrive „TF100“): immer noch akzeptable Überschwinger.
Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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