Test ASUS PA169CDV: 4K-Touch­monitor mit Wacom-EMR-Pen
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10-Punkt-Multitouch und Stifteingabe

Das ASUS ProArt PA169CDV zeichnet sich durch die kapazitive 10-Punkt-Multitouch-Funktion und den ProArt Pen aus. Das Display und der ProArt Pen sind mit der Wacom-EMR-Technologie ausgestattet, die ein Schreib- und Zeichenerlebnis wie mit einem Stift auf Papier ermöglichen soll. Der Stift ist batterielos, leicht und erkennt Handbewegungen präzise, selbst wenn er bis zu 40 Grad geneigt ist, um schräge Linien zu zeichnen. Egal ob man schnell oder langsam zeichnet, dicke oder dünne Linien erzeugt oder Bereiche fein schattiert: Der ProArt Pen lässt sich intuitiv und präzise bedienen. Er verfügt über eine Empfindlichkeit von 4096 Druckstufen und wird mit zwei austauschbaren Stiftspitzen geliefert, die zu jedem Zeichen- oder Schreibstil passen sollen.

Damit die Touchfunktion genutzt werden kann, muss im OSD unter „Einstellungen“ der Punkt „Touchscreen“ aktiviert werden. Und vergessen Sie auf keinen Fall, den Monitor per USB mit dem PC oder Notebook zu verbinden, sonst wird der ASUS PA169CDV nicht als Touchscreen erkannt. Außerdem ist zu beachten, dass die hier beschriebenen Funktionen nur unter Windows 10 und 11 zur Verfügung stehen.

10-Punkt-Multitouch

Die Bedienung von Windows 11 via 10-Punkt-Multitouch des ASUS PA169CDV kann als hervorragend bezeichnet werden. Egal ob man Elemente durch Tippen auswählt, mit zwei Fingern das Bild vergrößert, das Scrollen nutzt, Widgets einblendet, das Benachrichtigungscenter öffnet, alle geöffneten Fenster anzeigt oder per Rechtsklick weitere Befehle einblendet: Alles funktioniert sofort.

Wer zum Beispiel ein Mischpult auf dem Bildschirm bedienen möchte, wird sich über die präzise Steuerung freuen. Unabhängig davon, ob mit einem oder mehreren Fingern: Die Gesten wurden zumindest in unserem Test immer korrekt erkannt.

ProArt Pen

Der ASUS ProArt Pen ist mit Spitze 155 mm lang und wiegt 11 g. Der Stift ist leicht, was nicht jedem gefällt. Einige Benutzer bevorzugen etwas schwerere Stifte. Wir haben jedoch nichts am Gewicht auszusetzen. Auch die Länge ist aus unserer Sicht gut.

Der Stift hat oben einen digitalen Radiergummi und einen Klickschalter, der den Zugriff auf Tastenkombinationen ermöglicht. Die Spitzen des ProArt Pen sind austauschbar, und zwei zusätzliche Spitzen inklusive Pinzette werden mitgeliefert.

ProArt Pen
ProArt Pen und Ersatzspitzen plus Pinzette

Wir haben den ProArt Pen unter Windows Paint und Adobe Photoshop getestet. Die Präzision des Stiftes hat uns begeistert. Das Zeichnen, Malen oder Retuschieren konnte uns im Test überzeugen.

Insgesamt können die Touchfunktion und die Eingabe mit dem Stift als gelungen und praxistauglich bezeichnet werden.

DVD und Video

Der ASUS PA169CDV verfügt für HD-Zuspieler über eine HDMI-Schnittstelle. Der Ton wird an die Lautsprecher weitergeleitet. Für die nachfolgenden Tests haben wir einen Google Chromecast per HDMI-Kabel angeschlossen. Wer 4K- oder Full-HD-Videomaterial zuspielen möchte, wählt im OSD unter „Kontrollen“ die Option „Vollbild“. Wer SD-Material in 576p wiedergeben möchte, nimmt entsprechend „4:3“. Das führt dazu, dass seitlich rechts und links ein schwarzer Rand zu sehen ist.

Skalierung und Bildraten

Für die Beurteilung spielen wir Bildsignale in 480p, 576p, 720p, 1080p und 2160p zu. Wählt man im OSD das richtige Seitenverhältnis (Vollbild oder 4:3) aus, können alle Signale korrekt dargestellt werden. Die Wiedergabe war unter 2160p mit 60, 50, 30, 25 und 24 Hz, sowie unter 1080p und 720p mit 50 oder 60 Hz möglich.

Farbmodelle und Signallevel

Der ASUS PA169CDV bietet beim Farbraum keine Einstelloption an. Bei Anschluss über die HDMI-Schnittstelle wird automatisch Videolevel (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235) gewählt und somit der richtige Schwarzpegel angezeigt. So werden Weiß und Schwarz korrekt dargestellt, und es entsteht kein flaues Bild.

Im Reiter „Bild“ kann unter dem Punkt „Eingabebereich“ der HDMI-Schwarzpegel angepasst werden, um Einfluss zu nehmen, falls die Darstellung nicht passen sollte. Hier stehen die Optionen „Vollbild“ und „Limited 16–235“ zur Verfügung, was nach unserer Erfahrung nichts anderes als voller (PC-Level, Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 0–255) oder begrenzter Dynamikbereich (Videolevel, Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235) heißen soll. „Vollbild“ wäre besser mit „Full 0–255“ übersetzt worden.

Overscan

Overscan bedeutet, dass die Ränder des Bildes über die Bildschirmränder hinaus verborgen sind, und zwar so, als wäre das Bild vergrößert. Eine entsprechende Option ist im OSD vorhanden und kann an- oder ausgeschaltet werden.

HDR

Der ASUS PA169CDV unterstützt HDR und besitzt eine VESA-Spezifikation nach DisplayHDR 400. Als Spitzenhelligkeit nennt ASUS in den Leistungsdaten unter HDR 500 cd/m² – wir haben unter SDR sogar knapp 600 cd/m² ermittelt.

Sobald der Monitor ein HDR-Signal erkennt, wird automatisch als Preset der Modus „HDR“ aktiviert. Alle anderen Modi sind dann gesperrt. Unter „HDR“ gibt es die Auswahl „PQ Optimal (Standard)“, „PQ Clip“ und „PQ Basic“. Der erste Standard zur Interpretation von HDR-Signalen wurde von der Society of Motion Picture and Television Engineers (SMPTE) veröffentlicht und trägt die Bezeichnung SMPTE ST 2084, auch bekannt als Perceptual-Quantizer-Kurve (PQ).

Im Handbuch gibt es folgende Erklärung: HDR kombiniert ST 2084 mit dem DCI-P3-Farbraum und dem D65-Weißpunkt. „PQ Optimal“ liefert die optimierte HDR-Leistung dieses Displays mit ebenso viel Genauigkeit wie ST 2084 in Bezug auf die Anzeigeleuchtkraft. „PQ Clip“ behält die PQ-Kurve bei, bis die maximale Leuchtkraft exakt angezeigt wird. Der Wert des ST-2084-Codes mit höherem als dem Maximalwert des Displays wird der maximalen Leuchtkraft zugewiesen. „PQ Basic“ verwendet die HDR-Leistung allgemeiner HDR-unterstützter Displays. Diese Erklärungen bringen zwar keine vollständige Klarheit, aber zumindest etwas.

In unserem Test zeigte die Standardeinstellung „PQ Optimal“ ein ordentliches Bild, und die Unterschiede zu den beiden anderen Optionen waren gering. Sichtbare Unterschiede waren insbesondere bei hellen Bildinhalten wie beispielsweise einer Sonne zu erkennen.

Der sichtbare Unterschied zwischen SDR und HDR ist vor allem bei den YouTube-Videos erkennbar. Allerdings hat uns das HDR-Material in SD hervorragend gefallen, weil der ASUS PA169CDV eine hohe Helligkeit aufweist. Das HDR-Bild ist dunkler, aber ebenfalls gut. Wer jedoch optimale Ergebnisse erwartet und großen Wert auf HDR legt, sollte auf Modelle mit DisplayHDR 1000 oder 1400 bzw. DisplayHDR True Black 600 zurückgreifen. Insgesamt kann die subjektive HDR-Darstellung als gut gewertet werden.

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