Test ASUS PA348CGV: Synergie aus Bildbearbeitung und Gaming
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Bildqualität und Signalverarbeitung

Allgemein

ASUS greift für den PA348CGV auf ein 34 Zoll großes IPS-Panel mit LED-Hintergrundbeleuchtung zurück. Weitere Informationen sind dem Datenblatt nicht zu entnehmen. Zur Optimierung ihres Emissionsspektrums, also der Konvertierung bzw. Filterung in den gewünschten, relativ schmalbandigen Bereichen, könnten sogenannte Quantum-Dots zum Einsatz kommen.

Spektrale Strahlungsverteilung Weiß (Farbort ~D65) nach Farbfiltern (i1Pro 2; optischer Bandpass: 10 nm)
Spektrale Strahlungsverteilung Weiß (Farbort ~D65) nach Farbfiltern (i1Pro 2; optischer Bandpass: 10 nm)

Die für die Signalverarbeitung entscheidenden LUTs weisen eine Präzision von 14 Bit aus. Damit ist eine wichtige Voraussetzung für die akkurate und verlustfreie Farbreproduktion erfüllt. Eine Hardware-Kalibration bleibt dem ASUS PA348CGV im Unterschied zu vielen anderen Modellen der ProArt-Produktlinie versagt. Sie wurde bislang allerdings ohnehin nur halbherzig umgesetzt. Größtes Manko blieb stets der Verzicht auf eine Charakterisierung nach abgeschlossener Kalibration. Ohne entsprechendes ICC-Profil können Farbmanagement-fähige Anwendungen jedoch keine geeigneten Transformationen durchführen.

Während unserer Tests wurden alle OSD-Einstellungen sauber reproduziert. Farbabrisse bleiben aus, die Darstellung ist visuell und messtechnisch neutral. Die hohe Blickwinkelstabilität des IPS-Panels trägt ihren Teil zum guten Gesamteindruck bei – obschon die für diese Technologie typischen Kontrasteinbußen auch hier auszumachen sind.

Testbild, um Grauverläufe des IPS-Panels zu überprüfen
Testbild, um Grauverläufe zu überprüfen

Im Unterschied zum vor einiger Zeit getesteten ASUS PA24AC sind beim ASUS PA348CGV im Standard-Modus alle wichtigen Bildparameter (insbesondere Helligkeit, Gamma und RGB-Gain) verfügbar. Unverständlich bleibt, warum dies nicht für die beiden benutzerdefinierten Modi gilt.

Coating

Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.

Coating des ASUS PA348CGV
Coating des ASUS PA348CGV
Referenzbild zum Coating
Referenzbild zum Coating

Ein mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der ASUS PA348CGV besitzt eine dezent stumpf-matte Oberfläche mit leichten, mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion. Körnungs- beziehungsweise Glitzereffekte bleiben vollständig aus.

Interpolation

Unsere Testsignale werden gut verarbeitet. Eine Skalierung durch die Grafikkarte verbessert die Darstellung nicht. Der Schärferegler sollte, wie meist üblich, mit Bedacht eingesetzt werden. Werte über der Neutralstellung (0) führen zu unschönen Doppelkonturen. Wir empfehlen höchstens Einstellwerte bis 20.

Inhalte mit quadratischem Pixelseitenverhältnis werden dann korrekt dargestellt, wenn sie ein Seitenverhältnis von 21:9, 16:9 oder 4:3 aufweisen. SD-Videosignale können leider nicht verzerrungsfrei wiedergegeben werden. Hier sind nur die Einstellungen „1:1“ und „Full“ verfügbar.

Auflösung 3440 x 1440 (nativ)
Auflösung 3440 x 1440 (nativ)
Auflösung 1920 x 1080
Auflösung 1920 x 1080
Auflösung 1280 x 960
Auflösung 1280 x 960
Auflösung 3440 x 1440 (nativ)
Auflösung 3440 x 1440 (nativ)
Auflösung 1920 x 1080
Auflösung 1920 x 1080
Auflösung 1280 x 960
Auflösung 1280 x 960
Schärfe 0
Schärfe 0
Schärfe 50
Schärfe 50
Schärfe 100
Schärfe 100

Juddertest

Um die vom ASUS PA348CGV unterstützten Frequenzen und Wiedergabe-Eigenschaften zu testen, haben wir verschiedene Signale zugespielt und das Ergebnis bewertet.

Juddertest am ASUS PA348CGV
Juddertest am ASUS PA348CGV

Unsere von 24 bis 75 Hz reichenden Testsignale werden durchgängig unterstützt. Die Darstellung ist mit allen insbesondere für die Videowiedergabe wichtigen Bildwiederholfrequenzen (24 Hz, 50 Hz, 60 Hz) judderfrei.

Deinterlacing

Da ein LC-Display immer vollbildbasiert (progressiv) arbeitet, muss ein eingebauter Deinterlacer aus eingehenden Halbbildern (interlaced) eine Vollbildfolge erstellen.

Wir überprüfen das Deinterlacing mit Halbbildfolgen im 3:2- und 2:2-Rhythmus und spielen danach noch echtes Videomaterial mit nicht zusammenhängenden Halbbildern zu. Im Optimalfall kann der Deinterlacer in den beiden ersten Fällen die Originalvollbildfolge verlustfrei rekonstruieren.

Der ASUS PA348CGV erkennt die originären Vollbilder nicht. Auflösungsverluste sind die Folge. Das Deinterlacing gelingt insgesamt nur mäßig. An schrägen Kanten werden unschöne Treppenstufen sichtbar. Kammartefakte bleiben auch bei schlechtem Material mit wenig Im-Bild-Bewegung aus.

Keine Erkennung von 3:2-Signalen
Keine Erkennung von 3:2-Signalen
Keine Erkennung von 2:2-Signalen
Keine Erkennung von 2:2-Signalen
Test des Video-Mode-Deinterlacings
Test des Video-Mode-Deinterlacings

Signalpegel und Farbmodell

Der ASUS PA348CGV verarbeitet digitale RGB- und YCbCr-Signale. Eine Anpassung des Dynamikbereichs ist über den Schalter „Input Range“ möglich. Die Einstellung „Full“ wird für Quellen verwendet, die den vollen Dynamikbereich nutzen (PC-Level, Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 0–255). Eine nach der Auswahl von „Limited 16-235“ durchgeführte Tonwertspreizung sorgt für die korrekte Darstellung von Signalen mit eingeschränktem Dynamikbereich (Videolevel, Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235).

OSD: Image
OSD: Image

Ausleuchtung

Die Ausleuchtung unseres Testgeräts ist gut. Zu den Rändern hin sind minimale Unregelmäßigkeiten auszumachen – allerdings erst bei hoher Intensität der Hintergrundbeleuchtung und in lichtschwacher Umgebung.

Ausleuchtung des Monitors bei kurzer Belichtungszeit
Ausleuchtung des Monitors bei kurzer Belichtungszeit
Ausleuchtung des Monitors bei langer Belichtungszeit
Ausleuchtung des Monitors bei langer Belichtungszeit

Bildhomogenität

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.

Diagramm der Helligkeitsverteilung [%]
Helligkeitsverteilung [%]
Diagramm der Farbreinheit [Delta C]
Farbreinheit [Delta C]

Die Darstellung ist über die gesamte Panel-Fläche hinweg gleichmäßig. Besonders gut fällt der sehr geringe Farbdrift aus – ganz ohne Eingriffe der Elektronik, da eine entsprechende Schaltung zur Verbesserung der Flächenhomogenität nicht implementiert wurde. In puncto Helligkeitsverteilung verpasst unser Testgerät nur knapp eine gute Bewertung.

An dieser Stelle weisen wir darauf hin, dass die Positionen unserer Messungen gegenüber den Anforderungen in ISO 12646 zu den Rändern hin verschoben sind.

Denis Freund

... ist seit 2008 dabei und hat Medieninformatik sowie Druck-/ Medientechnik studiert. Es ist für die Bereiche Farbmesstechnik, -metrik und -management zuständig und entwickelte die PRAD-Test-Software. Nach wie vor verfasst er Testberichte über Grafik-Monitore.

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