Einleitung
Auch in diesem Jahr baut ASUS seine bekannte ProArt-Produktlinie weiter aus. Mit dem PA348CGV lancieren die Taiwaner einen Monitor, der den Spagat zwischen präziser Farbreproduktion für Bild- und Videobearbeitung sowie guten Leistungen im Spielebereich wagt. Ob er diesem Anspruch gerecht werden kann, klärt dieser Testbericht.
Die Produktentwickler aus Fernost haben sich als Basis für ein 34 Zoll großes IPS-Panel im 21:9-Format und mit einer Auflösung von 3440 x 1440 Pixeln entschieden. Damit hält man sich tatsächlich alle Optionen offen, denn die breite Pixelleinwand bietet reichlich Platz auf dem Desktop und lässt tief in das Spielgeschehen eintauchen. Auf eine die Immersion weiter steigernde Krümmung hat man verzichtet. Das kommt wiederum allen Anwendungen zugute, für die eine möglichst verzerrungsfreie Darstellung wichtig ist.
In Kombination mit der optimierten W-LED-Hintergrundbeleuchtung soll dem ASUS PA348CGV die fast vollständige Abdeckung von DCI-P3 RGB und die vollständige Abdeckung von sRGB gelingen. Mithilfe einer 14 Bit starken 3D-LUT sollten alle OSD-Eistellungen präzise umgesetzt werden. Eine Hardware-Kalibration ist für den Bildschirm nicht vorgesehen. Das ist angesichts des Funktionsumfangs der vom Hersteller für andere Modelle gedachten ProArt-Calibration-Software allerdings kein echter Verlust. So können bis heute keine ICC-Profile erzeugt werden, was ihren Einsatzbereich stark einschränkt. Schwerer wirkt da schon der Verzicht auf eine Flächenhomogenitätsverbesserung.
Niedrige Reaktionszeiten und die Integration einer variablen Synchronisation (AMD FreeSync Premium Pro) von 48 bis 120 Hz versprechen eine ausgezeichnete Bewegtbildwiedergabe. Eine DisplayHDR-400-Zertifizierung sichert zumindest die rudimentäre HDR-Reproduktion bei Leuchtdichten bis 400 cd/m².
Testumgebung
Farbmessgeräte: X-Rite i1Pro 2, X-Rite i1Display Pro Plus
Grafikkarte: EVGA GeForce GTX 1080 Ti
Software: UDACT 2.4, CCalc 2.4
Lieferumfang
ASUS liefert den PA348CGV mit je einem DisplayPort- und USB-Kabel (Typ C) aus. Dazu gesellt sich das obligatorische Netzkabel. Neben Standbein samt Basisplatte ist aber auch noch eine Tischklemme beigefügt. Der Lieferumfang wird von einigen Dokumenten, unter anderem einer Kurzanleitung, komplettiert.
Optik und Mechanik
Der ASUS PA348CGV scheut den großen Auftritt. Das ist nicht weiter schlimm. Mit seinem schlichten, dunklen Kunststoffgehäuse macht er auf jedem Schreibtisch, sofern er breit genug ist, eine gute Figur. Durch den dünnen Rand erscheint der Monitor im ausgeschalteten Zustand fast rahmenlos, wäre da nicht der auf gut 20 mm verbreiterte untere Bereich mit den Bedienelementen. Das runde Standbein wurde mit einem ovalen Loch zur Kabeldurchführung versehen. Die ebenfalls schlichte Rückseite wird optisch durch ein Längsgitter-Design und das eingelassene ProArt-Logo aufgewertet.
Die Rahmenbreite (bei eingeschaltetem Gerät) beträgt etwa 10 mm. Auf dem Schreibtisch beansprucht der ASUS PA348CGV rund 24 cm. Ohne Standfuß verbleiben noch knapp 7 cm. Dieser ist relativ massiv und verleiht dem ausladenden Monitor einen sicheren Stand.
Materialanmutung und Verarbeitungsqualität entsprechen dem Klassendurchschnitt. Wir können im Bereich des unteren Rahmens kleinere Spaltmaße ausmachen.
Der Regelungsbereich der Höhenverstellung beträgt knapp 12 cm. In der niedrigsten Einstellung beläuft sich der Abstand von der Rahmenunterkante zur Tischoberfläche auf 8 cm. Das ist verhältnismäßig viel. In der höchsten Position ermitteln wir 20 cm. Die maximale Neigung nach hinten wird bei 23 Grad erreicht. Eine Neigung in Gegenrichtung ist bis etwa 5 Grad möglich. Alternative Befestigungssysteme werden über die VESA-100-Verschraubung mit dem Monitor verbunden.
Der Standfuß erlaubt eine Drehung um 30 Grad in beide Richtungen. Ein Betrieb in Hochkant-Ausrichtung (Pivot) ist nicht vorgesehen. Das wäre aufgrund des Formats aber ohnehin kaum sinnvoll möglich.
Die im Betrieb entstehende Abwärme wird passiv über das Gehäuse abgeführt. Die ringsherum eingelassenen Lüftungsschlitze werden dabei vom bereits erwähnten Längsgitter-Design aufgegriffen. Helligkeits- oder Kontrast-abhängige Störgeräusche bleiben völlig aus.
Die mitgelieferte Tischklemme erlaubt eine platzsparende Befestigung des Monitors direkt am Schreibtisch. Zu diesem Zweck wird das Standbein mit der Tischklemme verbunden und letztere dann am Schreibtisch fixiert. Die Konstruktion ist massiv genug, um den Bildschirm sicher zu halten.
Stromverbrauch
Bei einer Leuchtdichte von 140 cd/m² ermitteln wir eine Effizienz von gut 1,6 Candela pro Watt. Das ist, gemessen an den weiteren technischen Kenndaten, ein sehr ordentliches Ergebnis. Monitore, die hier besser abschneiden, weisen faktisch immer einen wesentlich eingeschränkteren Farbumfang auf.
Im Energiesparmodus sinkt die Leistungsaufnahme hinreichend. Dank eines echten Netzschalters kann sie schließlich bis auf null reduziert werden.
Hersteller | Gemessen | |
Betrieb maximal (SDR) | k. A. | 43,5 W |
140 cd/m² | k. A. | 25,3 W |
Betrieb minimal | k. A. | 16,7 W |
Energiesparmodus | < 0,5 W | 0,4 W |
Ausgeschaltet (Netzschalter) | 0 W | 0 W |
Anschlüsse
Der ASUS PA348CGV nimmt Videosignale über vier Anschlüsse entgegen. Dem Benutzer stehen dabei ein DisplayPort-Eingang nach Version 1.4, zwei HDMI-Eingänge nach Version 2.0 und ein USB-C-Eingang mit DisplayPort-Implementierung zur Verfügung.
Der integrierte USB-Hub stellt vier Downstream-Buchsen nach Version 3.2 bereit. Zwei Schnittstellen finden auf der rückwärtigen Anschlussphalanx ihren Platz, zwei weitere wurden seitlich eingelassen. Eine Buchse kann gemäß USB-BC-1.2-Spezifikation 7,5 Watt (5V/1,5A) liefern. Die Verbindung mit dem Rechner erfolgt via USB-C. Ein an diesen Port angeschlossenes Notebook kann bis 90 Watt versorgt werden.
Leider wurde auf die Umsetzung einer KVM-Funktionalität verzichtet. Sie hätte einen zweiten USB-Upstream-Anschluss vorausgesetzt. Damit ist es nicht möglich, zwei Computer mit am Monitor angeschlossener Tastatur und Maus zu betreiben.
Audiosignale können über einen Kopfhörerausgang abgegriffen werden.
Bedienung
Die sieben Bedienelemente wurden im unteren Rahmen eingelassen. Es handelt sich um echte Tasten mit entsprechend haptischer Rückmeldung. Letztlich wird neben der Ein-/Austaste aber nur der Mini-Joystick benötigt. Er lässt den Benutzer durch das OSD navigieren.
OSD
Das OSD gliedert sich in zehn Hauptmenüpunkte. Der Umfang an Einstellungen variiert stark mit dem jeweils gewählten Bildmodus.
Über einen Helligkeitsregler wird die Intensität der Hintergrundbeleuchtung verändert. Der gewünschte Weißpunkt kann über Voreinstellungen in Kelvin oder über drei RGB-Gain-Regler verändert werden. Letztere verbleiben, unabhängig von der Auswahl der Farbtemperatur, in ihrer Grundstellung. Sie sollten nicht weiter in positive Richtung verschoben werden, da es dann für den entsprechenden Kanal zu Tonwertabrissen kommt. Besser wäre an dieser Stelle ein expliziter Benutzer-Modus, der Einstellungen ausgehend vom nativen Panel-Weißpunkt erlaubt. Ein Gamma-Regler beeinflusst die Tonwertkurve (fünf Einstellungen von 1.8 bis 2.6).
Mehrere Skalierungseinstellungen erlauben die seitengerechte, flächenfüllende und unskalierte Anzeige eingehender Signale. Ihre Verfügbarkeit ist von der zugespielten Auflösung abhängig. Außerdem kann die Darstellung über einen mehrstufigen Schärfefilter an die persönlichen Vorlieben angepasst werden. Ziemlich umfangreich ist auch die Konfiguration für die Bild-in-Bild- bzw. die Splitscreen-Anzeige gestaltet.
Weitere Einstellungen umfassen die Auswahl der Menüsprache und die Steuerung der Pixelbeschleunigung „Trace Free“ (Overdrive). Sie kann abgeschaltet oder in fünf Stufen zugeschaltet werden. Selbstverständlich hat ASUS auch Adaptive Sync und die dynamische Kontrastregelung (über wenige Zonen der Hintergrundbeleuchtung) an das OSD angebunden.
Alle für eine Kalibration wichtigen Parameter sind lediglich im Standard-Bildmodus verfügbar. Ansonsten kommt es zu mehr oder weniger starken Einschränkungen. So kann im sRGB-Modus noch nicht einmal die Helligkeit angepasst werden.
Zu guter Letzt verbergen sich hinter dem Menüpunkt „QuickFit Plus“ noch diverse Overlays, die die alltägliche Arbeit erleichtern sollen. Dazu zählen ein Lineal und einige Bereichsmarkierungen.