Test ASUS PA34VCNV: ProArt-Display mit top Bild
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Ausleuchtung

Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.

Ausleuchtung des IPS-Panels bei normaler Belichtung
Ausleuchtung des IPS-Panels bei normaler Belichtung
Ausleuchtung des IPS-Panels bei verlängerter Belichtung
Ausleuchtung des IPS-Panels bei verlängerter Belichtung

Bei mittiger Sitzposition sind trotz der Display-Wölbung in den Ecken – insbesondere auf der linken Seite – etwas größere aufgehellte Bereiche zu erkennen.

Randeinstrahlungen, die auch bei lotrechter Betrachtung nicht vollständig verschwinden, konnten wir allerdings nur in einem sehr schmalen Streifen in den Ecken links und rechts am Rand oben erkennen. Insgesamt ist die Ausleuchtung sehr gut gelungen.

Glow-Effekt vom IPS-Panel horizontal
Glow-Effekt vom IPS-Panel horizontal
Glow-Effekt vom IPS-Panel von schräg oben
Glow-Effekt vom IPS-Panel von schräg oben

Weicht man von der mittigen Blickrichtung deutlich ab, zeigt sich der übliche IPS-Glow. Am deutlichsten ist das von schräg oben zu beobachten. Bei Blickwinkeln von rechts bleibt die Aufhellung weitgehend farbneutral. Von links wird dagegen eine rötliche Einfärbung sichtbar.

Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.

Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.

Diagramm vom Helligkeits- und Kontrastverlauf vom IPS-Panel des ASUS PA34VCNV
Diagramm vom Helligkeits- und Kontrastverlauf vom IPS-Panel des ASUS PA34VCNV

Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 276 cd/m². Das liegt zumindest 8 % unter der Herstellerangabe von 300 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Helligkeit auf ein Minimum von 34 cd/m², sodass auch ein Arbeiten in absoluter Dunkelheit problemlos möglich ist.

Da wir zur Kalibrierung beim ASUS PA34VCNV keinerlei RGB-Gain-Anpassungen machen mussten, sind die genannten Werte auch nach der Kalibrierung identisch.

Das Kontrastverhältnis des IPS-Panels gibt der Hersteller mit 1000:1 an. Gemäß unseren Messungen liegt es nach der Kalibrierung im Durchschnitt bei 975:1.

Bildhomogenität

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.

Diagramm der Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild
Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild
Diagramm der Farbhomogenität beim weißen Testbild
Farbhomogenität beim weißen Testbild

Die Helligkeitsverteilung fällt mit einem Durchschnittswert von 5,62 % und einer Maximalabweichung von 14,79 % knapp gut aus. Die Farbhomogenität (Delta-C-Average: 1,51; Delta-C-Maximum: 2,83) kann man messtechnisch dagegen als sehr gut bezeichnen.

Subjektiv ist uns aber wie bereits bei den Graustufen ein Unterschied zwischen der linken und der rechten Bildschirmhälfte aufgefallen. Bei homogenen Weiß- und Graubildern ist dies sogar noch deutlicher zu erkennen. Die linke Bildschirmhälfte wirkt etwas rötlicher und dunkler als die rechte. Insgesamt macht der Bildschirm aber zumindest einen gleichmäßigen Eindruck, es ist also keine Wölkchenbildung oder Ähnliches zu erkennen.

Coating

Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.

Coating des ASUS PA34VCNV
Coating des ASUS PA34VCNV
Coating-Referenzbild
Coating-Referenzbild

Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der ASUS PA34VCNV besitzt eine leicht matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.

Blickwinkel

Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des ASUS ProArt PA34VCNV bei horizontalen Blickwinkeln von ±60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.

Horizontale und vertikale Blickwinkel vom IPS-Panel des ASUS PA34VCNV
Horizontale und vertikale Blickwinkel vom IPS-Panel

Die Blickwinkelneutralität des ASUS PA34VCNV ist mit Blick auf die Farben sehr gut. Auch bei extremerem Blickwinkel sind nur ein leichter Helligkeits- und Kontrastverlust zu erkennen.

Hinsichtlich Farbtemperatur wirken die Farben etwas neutraler, bzw. die Wärme geht geringfügig verloren. Der Bildeindruck ist aber aus allen Blickrichtungen (links, rechts, oben, unten) praktisch unverändert. Insgesamt macht die Blickwinkelneutralität des ASUS PA34VCNV einen ausgezeichneten Eindruck.

Interpolation

Der Bildschärferegler wirkt auch an den digitalen Eingängen. Im getesteten „Nativen Modus“ ist der Regler sinnvollerweise auf Stufe 0 eingestellt. Ein Nachschärfen über das OSD ist bei digitalen Eingangssignalen nicht notwendig und für die EBV auch nicht sinnvoll. Sinn hat der Schärferegler eventuell dann, wenn niedrigere Auflösungen hochskaliert werden.

Testgrafik nativ, Vollbild
Testgrafik nativ, Vollbild
Testgrafik 1920 x 1080, Vollbild
Testgrafik 1920 x 1080, Vollbild
Textwiedergabe nativ, Vollbild
Textwiedergabe nativ, Vollbild
Textwiedergabe 1920 x 1080, Vollbild
Textwiedergabe 1920 x 1080, Vollbild

Zur Skalierung stehen im OSD unter der Bezeichnung „Kontrollen“ die Optionen „Vollbild“, „Punkt für Punkt“ und „1:1“ zur Verfügung. Diese Bezeichnungen sind völlig verwirrend, da man unter „Punkt für Punkt“ und „1:1“ eigentlich das Gleiche versteht. Beides weist auf eine pixelgenaue 1:1-Darstellung hin. Die englische OSD-Übersetzung macht es kaum besser, gibt aber zumindest einen zarten Hinweis (1:1-Ratio).

Im Widerspruch zu allen anderen Monitoren (auch von ASUS) bedeutet „1:1“ hier nicht eine pixelgenaue Darstellung, sondern eine seitengerechte, maximal bildschirmfüllende Skalierung. Sie arbeitet dafür tatsächlich richtig gut. Lediglich die 576p-Auflösung konnten wir nicht testen, da sie zumindest im NVIDIA-Treiber für den ASUS PA34VCNV nicht zur Auswahl gestellt wird.

In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich. Erfreulich ist obendrein, dass (fast) in allen getesteten Auflösungen problemlos eine verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Darstellung möglich war.

 Signal Verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Wiedergabe Unskalierte Wiedergabe
SD (480p) Ja Ja
SD (576p) Im Treiber nicht verfügbar Im Treiber nicht verfügbar
HD (7200p) Ja Ja
HD (1080p) Ja Ja
Ultra HD, 4K Ja Ja
PC (5:4) Ja Ja
PC (4:3) Ja Ja
PC (16:10) Teilweise (1920 x 1200: Nein; 1680 x 1050: Ja) Ja
PC (16:9) Ja Ja
Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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