Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | „Nativer Modus“ |
Helligkeit: | 49 |
Kontrast: | 80 |
Gamma: | 2,2 |
Farbtemperatur: | 6500 K |
RGB: | 49/50/51 |
Color-Gamut: | n. v. |
DUE Priority: | n. v. |
Schärfe: | 0 |
Reaktionszeit: | TraceFree 60 |
Profilvalidierung

Der ASUS PA34VCNV zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand bemerkenswert exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance und die Farbwerte sind sehr gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.
Die Kalibrierung verhilft dem ASUS PA34VCNV zu einem erstklassigen Ergebnis – sowohl bei der Graubalance als auch bei den Buntfarben (Delta-E94-Average: 0,38; Delta-E94-Maximum: 1,26).
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Reaktionsverhalten
Das Reaktionsverhalten haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 5 ms für GtG genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden. Die „TraceFree“ genannte Funktion kann in sechs Stufen reguliert werden (0, 20, 40, 60, 80 und 100). Als Standardwert ist „TraceFree 60“ voreingestellt. Bei nativer Auflösung kann der ASUS PA34VCNV maximal mit 60 Hz angesteuert werden.
Overdrive 60 Hz
60 Hz, Overdrive „TraceFree 0“
Bei ausgeschaltetem Overdrive messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 17,2 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 15,8 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 23,6 ms, und der CtC-Wert wird mit 22 ms ermittelt.
Überschwinger sind keine zu beobachten, die Abstimmung ist sehr neutral. Die Reaktionszeiten lassen hier aber noch Wünsche offen.
Das Schaltzeiten-Diagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.
60 Hz, Overdrive „TraceFree 60“
In der Werkseinstellung „TraceFree 60“ werden die Schaltzeiten schon merkbar verkürzt. Das gilt vor allem für den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte, den wir mit 15,8 ms ermitteln. Den Schwarz-Weiß-Wechsel messen wir mit 14,8 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 11,6 ms. Der CtC-Wert hat sich auf 16 ms verbessert.
Überschwinger sind weiterhin keine zu beobachten, die Abstimmung ist sehr neutral.
60 Hz, Overdrive „TraceFree 100“
In der höchsten Stellung „TraceFree 100“ können die Reaktionszeiten noch einmal deutlich zulegen. Allerdings treten dabei auch teils stärkere Überschwinger auf, die schon an den Grenzen unserer Grafik kratzen.
Der Schwarz-Weiß-Wechsel erzielt hier mit 18 ms sogar den schlechtesten Wert. Der schnellste Grauwechsel benötigt jetzt aber nur 6 ms. Auch der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte ist mit 9,2 ms sehr flott. Das Gleiche gilt für den CtC-Wert mit 4,4 ms.
Angesichts der damit verbundenen Qualitätseinbußen empfehlen wir aber die Stufe „TraceFree 60“ oder alternativ „TraceFree 80“, da sie nicht ganz so starke Überschwinger liefert.
Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und in der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.

Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Die Signalverzögerung messen wir beim ASUS PA34VCNV mit 9,9 ms. Für einen 60-Hz-Monitor ist das ein durchaus ordentlicher Wert.
Die halbe mittlere Bildwechselzeit ist mit 4,6 ms ebenfalls schon recht flott. Insgesamt macht das 14,5 ms. Das ist hier wegen der Überschwinger aber ein eher theoretischer Wert. Realistischer ist das Ergebnis bei „TraceFree 60“, denn hier beträgt die Latenzzeit 17,8 ms.
Für richtig schnelle Gaming-Einsätze stellt die 60-Hz-Bildwiederholrate dennoch einen limitierenden Faktor dar. Der ASUS ProArt PA34VCNV ist erwartungsgemäß primär auf Grafikarbeiten ausgerichtet.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des ASUS PA34VCNV leuchtet kontinuierlich. Der Vergleich im Diagramm zeigt: Sowohl bei voller als auch bei reduzierter Einstellung der Helligkeit wird der Lichtstrom nicht unterbrochen, wie das bei PWM-Backlights der Fall wäre. Somit ist der Bildschirm selbst bei reduzierter Helligkeit für ein längeres Arbeiten davor geeignet.