Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | „Standard“ |
Helligkeit: | 34 |
Kontrast: | 80 |
Gamma: | Keine Einstellmöglichkeit |
Farbtemperatur: | Anwender |
RGB: | 100/100/89 |
Color-Gamut: | k. A. |
DUE Priority: | k. A. |
Schärfe: | In den Bildmodi „Standard“ und „sRGB“ nicht regelbar |
Reaktionszeit: | 60 |
Profilvalidierung

Der ASUS VA24DQLB zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist gut, die Farbwerte sind sehr gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.
Die Grafiken oben sind schon wirklich auffällig, und zwar deshalb, weil bei den Farbwerten praktisch nichts mehr auffällt. Das ist ein Ergebnis, wie es manche als Grafikmonitor bezeichnete Geräte gern hätten.
Der 150-Euro-Monitor ASUS VA24DQLB liegt hier gleichauf mit dem ASUS PA248QV aus der ProArt-Serie für knapp den doppelten Preis. Lediglich die Graubalance fällt etwas schlechter aus. Das ist schon spannend, daher hier einmal der direkte Vergleich von drei ASUS-Bildschirmen aus der 24-Zoll-Klasse:
ASUS VA24DQLB | ASUS VA24EHL | ASUS PA248QV | |
Delta-C-Average | 0,39 | 0,32 | 0,43 |
Delta-C-Range | 1,8 | 1,17 | 1,36 |
Delta-E94-Average | 0,31 | 0,59 | 0,3 |
Delta-E94-Maximum | 1,02 | 1,81 | 0,93 |
sRGB-Abdeckung | 100 % | 94 % | 99 % |
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Reaktionsverhalten
Den ASUS VA24DQLB haben wir in nativer Auflösung jeweils bei 60 und 75 Hz am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 5 ms für GtG genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden. Der ASUS besitzt sechs Reglerpositionen für seine „Tracefree“ genannte Overdrive-Funktion (0, 20, 40, 60, 80, 100). In der Werkseinstellung ist die Option „60“ aktiviert, mit der die Reaktionszeiten effektiv gekürzt werden und nur dezente Überschwinger entstehen.
Overdrive 60 Hz
60 Hz, Overdrive „TF0“
Bei ausgeschaltetem Overdrive messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel und den schnellsten Grauwechsel jeweils mit 14,8 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 20,3 ms. Der CtC-Wert ist mit 24,4 ms schon arg langsam.
Überschwinger sind keine zu beobachten, die Abstimmung ist sehr neutral.
Das Schaltzeitendiagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.
60 Hz, Overdrive „TF60“
In der Werkseinstellung „TF60“ bei 60 Hz werden die Schaltzeiten schon sichtbar verkürzt. Wir messen den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 15,4 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 11,8 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 14,6 ms. Auch der CtC-Wert liegt jetzt mit 12 ms in einem akzeptablen Bereich.
Die Verbesserungen sind teils deutlich, lassen aber bei Gamern noch Wünsche nach mehr offen. Dafür entstehen keine kritischen Überschwinger, und die Bildqualität bleibt nahezu unverändert.
60 Hz, Overdrive „TF100“
In der höchsten Stellung „TF100“ bei 60 Hz messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 15,2 ms und den schnellsten Grauwechsel mit nur 5,6 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt schnelle 7,5 ms. Ein CtC-Wert von nur 4 ms ist ebenfalls erstklassig.
In der Overdrive-Stellung „TF100“ sind leider auch die Überschwinger extrem, hier hat ASUS ganz klar den Bogen überspannt.