Test ASUS VG289Q: Multi­media-Talent und Allrounder
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Reaktionsverhalten

Das Reaktionsverhalten haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DisplayPort untersucht. Der ASUS VG289Q wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.

Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 5 ms für GtG genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden. Die von ASUS „TraceFree“ genannte Funktion beinhaltet fünf Overdrive-Stufen (0, 20, 40, 60, 80 und 100). In der Werkseinstellung ist die Option 60 aktiviert.

Overdrive, 60 Hz

60 Hz, Overdrive „TraceFree 0“

In der Werkseinstellung mit ausgeschaltetem Overdrive messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 12,4 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 12,2 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte liegt bei 17,5 ms. Der CtC-Wert beträgt 18 ms.

In der Werkseinstellung bei ausgeschaltetem Overdrive werden die GtG-Zeiten nicht gekürzt. Dafür treten auch keinerlei Überschwinger auf.

Das Schaltzeiten-Diagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.

Diagramm 60 Hz (Overdrive „TraceFree 0“): überwiegend mittlere Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive „TraceFree 0“): überwiegend mittlere Schaltzeiten
Diagramm 60 Hz (Overdrive „TraceFree 0“): keine Überschwinger
60 Hz (Overdrive „TraceFree 0“): keine Überschwinger

60 Hz, Overdrive-Stufe „TraceFree 60“

In der mittleren Overdrive-Stufe „TraceFree 60“ werden die Schaltzeiten schon effektiv verkürzt. Während die Änderungen beim Schwarz-Weiß-Wechsel (11,6 ms) noch eher moderat ausfallen, verkürzen sich der schnellste Grauwechsel (8 ms), der durchschnittliche Grauwechsel (13,1 ms) und der CtC-Wert (auf schnelle 9,6 ms) merkbar.

Störende Überschwinger muss man im Gegenzug auch hier nicht befürchten. ASUS hat großen Wert auf eine neutrale Abstimmung gelegt. Dies ist nach unserer Ansicht die optimale Einstellung.

Diagramm 60 Hz (Overdrive „TraceFree 60“): Schaltzeiten werden merkbar verkürzt
60 Hz (Overdrive „TraceFree 60“): Schaltzeiten werden merkbar verkürzt
Diagramm 60 Hz (Overdrive „TraceFree 60“): Weiterhin neutrale Abstimmung, faktisch ohne Überschwinger
60 Hz (Overdrive „TraceFree 60“): Weiterhin neutrale Abstimmung, faktisch ohne Überschwinger

60 Hz, Overdrive-Stufe „TraceFree 100“

In der höchsten Stellung „TraceFree 100“ werden die Reaktionszeiten nochmals verbessert und durchweg auf ein gutes Niveau gebracht. Überschwinger treten deutlich auf, auch wenn sie nicht wie von der Konkurrenz unsere Grafik sprengen. Dieser Modus ist aus Qualitätssicht nicht zu empfehlen. Wem „TraceFree 60“ nicht schnell genug ist, der sollte maximal „TraceFree 80“ nutzen.

Den Schwarz-Weiß-Wechsel messen wir mit 13,6 ms, was den schlechtesten Wert aller von uns gemessenen Overdrive-Stufen darstellt. Der Grauwechsel liegt bei 5,6 ms und entspricht knapp den versprochenen 5 ms des Herstellers. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 11,1 ms. Ein CtC-Wert von 6 ms ist schnell.

Wer Bildqualität vor Schnelligkeit setzt, sollte „TraceFree 60“ oder „TraceFree 80“ als Einstellung nutzen.

Diagramm 60 Hz (Overdrive „TraceFree 100“): Schaltzeiten werden weiter verkürzt
60 Hz (Overdrive „TraceFree 100“): Schaltzeiten werden weiter verkürzt
Diagramm 60 Hz (Overdrive „TraceFree 100“): Sichtbare Überschwinger
60 Hz (Overdrive „TraceFree 100“): Sichtbare Überschwinger

Netzdiagramme

In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und in der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.

Diagramm: 60 Hz, Overdrive „TraceFree 0“
60 Hz, Overdrive „TraceFree 0“
Diagramm: 60 Hz, Overdrive „TraceFree 60“
60 Hz, Overdrive „TraceFree 60“
Diagramm: 60 Hz, Overdrive „TraceFree 100“
60 Hz, Overdrive „TraceFree 100“

Latenzzeit

Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Mit einer Gesamtlatenz von 15 ms (9,4 ms Signalverzögerung + halber Wert durchschnittliches GtG 5,6 ms) erreicht der ASUS VG289Q ein befriedigendes Ergebnis.

Allein schon durch die Bildwiederholfrequenz von 60 Hz kann das Display technisch keine Signalverzögerung von 1 ms erzielen, wie es Monitore mit einer Bildwiederholfrequenz von 144 Hz und mehr erreichen. Für einen 60-Hz-Bildschirm ist eine Signalverzögerung von 9,4 ms allerdings auch kein Spitzenwert.

Backlight

Die Hintergrundbeleuchtung des ASUS VG289Q leuchtet kontinuierlich. Der Vergleich im Diagramm zeigt: Sowohl bei voller als auch bei reduzierter Einstellung der Helligkeit wird der Lichtstrom nicht unterbrochen, wie das bei PWM-Backlights der Fall wäre. Somit ist der Bildschirm selbst bei reduzierter Helligkeit für ein längeres Arbeiten und Spielen geeignet.

Diagramm: LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung
LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung

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