Test BenQ BL2483TM: Guter und günstiger Büromonitor
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OSD

Das OSD ist umfangreich und weitgehend selbsterklärend. Die Funktionen sind auf fünf Hauptebenen verteilt. Wählt man eine Hauptebene aus, erscheinen die entsprechenden Unterpunkte in der Mittelspalte und in der Spalte rechts die dazugehörigen Detaileinstellungen.

OSD: Bildeinstellungen (Screenshot: BenQ-Handbuch)
OSD: Bildeinstellungen (Screenshot: BenQ-Handbuch)
OSD: Erweiterte Bildeinstellungen (Screenshot: BenQ-Handbuch)
OSD: Erweiterte Bildeinstellungen (Screenshot: BenQ-Handbuch)

Auch wenn die klare und übersichtlich gehaltene Struktur gefällt, erschließt sich der Sinn der Ebene „Bild erweitert“ bzw. „Picture Advanced“ sich nicht so ganz. Der „Display Mode“ (Auswahl des Seitenverhältnisses) gehört sprachlich wie logisch zum Hauptpunkt „Display“. Der Bildmodus als grundlegende Einstellung wäre in den normalen Einstellungen besser aufgehoben.

Negativ fällt bei der Bedienung des BenQ BL2483TM leider auch auf, dass zumindest bei diesem BenQ-Gerät das OSD doch recht träge und nachdenklich auf Eingaben reagiert.

Die Funktionen und Begrifflichkeiten des OSDs sind klar auf den Unterhaltungsbereich ausgelegt (zum Beispiel Farbtemperatur „Normal“, „Warm“ etc.). Eine Software-Kalibrierung ist aber problemlos möglich, und auch ein dedizierter sRGB-Modus für die Fotobearbeitung ist vorhanden. Obschon Logik und Übersetzung bei BenQ manchmal noch etwas holprig sind, gibt es am Umfang der Einstellmöglichkeiten nichts auszusetzen.

OSD: "Eye Care" (Screenshot: BenQ-Handbuch)
OSD: „Eye Care“ (Screenshot: BenQ-Handbuch)
OSD: Systemeinstellungen (Screenshot: BenQ-Handbuch)
OSD: Systemeinstellungen (Screenshot: BenQ-Handbuch)

Bildqualität

Der BenQ BL2483TM verwendet ein TN-Panel. Diese Panel-Art ist zwar bei den puren Reaktionszeiten kaum zu übertreffen, hat aber üblicherweise auf der anderen Seite einige Schwächen, zum Beispiel bei der Blickwinkelneutralität.

Die Entspiegelung des Panels macht beim BenQ BL2483TM eine überdurchschnittlich gute Figur. Auch mit einem weißen Blatt Papier muss man schon ziemlich nahe an den Monitor herangehen, um eine Spiegelung bei dunklem Bildschirminhalt erkennen zu können. Der Panel-Rahmen ist matt und verursacht ebenfalls keine unerwünschten Spiegelungen.

Beim Reset (Werkseinstellungen) stellt der Monitor folgende Werte ein:

Bildmodus: Standard
Helligkeit: 75
Kontrast: 50
Gamma: 3
Farbtemperatur: Normal
RGB: 100/100/100
Color-Gamut: k. A.
DUE Priority: k. A.
Schärfe: 5
Reaktionszeit: Hoch

Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.

Graustufen

Auf den ersten Blick mögen die Graustufen im mittleren Bereich zwar noch einigermaßen neutral wirken. Erhebliche Farbtemperatur-Abweichungen sind aber spätestens in den hellsten Stufen unverkennbar.

Die hellsten und die dunkelsten Stufen werden zwar vollständig dargestellt. Hier ist das aber nicht unbedingt etwas Gutes, sondern das Verhalten in den dunkelsten Stufen weist bereits auf einen falschen Gammaverlauf hin.

Graustufendarstellung des BenQ BL2483TM
Graustufen

Bei feinen Grau- und Farbverläufen werden ferner Banding-Effekte und eine unerwünschte Streifenbildung deutlich sichtbar. Insgesamt ist das selbst für einen Büromonitor alles andere als ein Ruhmesblatt.

Ausleuchtung

Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.

Ausleuchtung des TFT-panels vom BenQ BL2483TM bei normaler Belichtung
Ausleuchtung bei normaler Belichtung
Ausleuchtung des TFT-Panels vom BenQ BL2483TM bei verlängerter Belichtung
Ausleuchtung bei verlängerter Belichtung

Die Ausleuchtung macht dagegen einen erstaunlich guten Eindruck. Es sind praktisch kaum Aufhellungen und vor allem keine deutlichen Randeinstrahlungen sichtbar. Richtig homogen wirkt das Schwarzbild leider dennoch nicht. Das liegt aber nicht an den üblichen Aufhellungen in den Ecken, sondern an sehr subtilen Wölkchen in der gesamten Bildfläche. Ferner ist an den horizontalen Bildrändern eine leichte Verfärbung in Richtung Rot bzw. Orange zu erkennen.

In der Werkseinstellung ist die Helligkeit viel zu hoch eingestellt. Regelt man sie auf eine vernünftige Arbeitshelligkeit herunter, wird deutlich, dass der BenQ BL2483TM auch beim Schwarzwert sehr gut abschneidet.

Blickwinkelbedingte Aufhellungen werden auch beim BenQ BL2483TM sichtbar, sobald man von der mittigen Sitzposition abweicht. Das gilt vor allem für horizontale Blickwinkel. In der Vertikalen fällt die Aufhellung nur ganz schwach aus. Dafür tritt sie aber nicht gleichmäßig auf, wie das eigentlich üblich ist. Insgesamt fällt sie deutlich geringer auf, als das sonst zum Beispiel bei IPS-Panels der Fall ist.

Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus, als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.

Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder, als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.

Helligkeits- und Kontrastverlauf des BenQ BL2483TM
Helligkeits- und Kontrastverlauf des BenQ BL2483TM

Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum eine Helligkeit von rund 307 cd/m². Das liegt sogar 23 % über der Herstellerangabe von 250 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Helligkeit auf ein Minimum von 55 cd/m². Nach der Kalibrierung sinkt die Maximalhelligkeit nur minimal auf 307 cd/m². Das Gleiche gilt für die Minimalhelligkeit, bei der wir 54 cd/m² messen.

Das Kontrastverhältnis des TN-Panels gibt der Hersteller mit 1000:1 an. Gemäß unseren Messungen liegt es nach der Kalibrierung im Durchschnitt bei sehr guten 1098:1.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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