Test BenQ EX2710 – Günstiger Monitor für Ego-Shooter
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Interpolation

Der BenQ Mobiuz EX2710 verfügt unter „System -> Anzeige -> Anzeigemodus“ über die Möglichkeit, Einfluss auf das Seitenverhältnis zu nehmen. Am PC ist diese Einstellungsebene allerdings nicht nutzbar. Die Auswahlmöglichkeiten „Seitenverhältnis“ und „1:1“ sind ausgegraut und fix auf „Voll“ voreingestellt. Einen Schärferegler bietet das Menü nicht an.

Testgrafik native Auflösung
Testgrafik native Auflösung
Testgrafik 1280 x 720
Testgrafik 1280 x 720

Bei nativer Auflösung von 1920 × 1080 Pixeln sehen wir, wie zu erwarten, eine scharfe, detailreiche Testgrafik. Ändern wir die Auflösung auf „HD ready“ (1280 × 720 Pixel), kann man bereits durch den hohen Schwarzanteil und den damit verbundenen dunkleren Eindruck des Gitters erkennen, dass der hinzugewonnene Platz durch zusätzliche graue Pixel aufgefüllt wurde. Trotzdem ist selbst das feine Muster innerhalb des Kreuzes noch zu erkennen, wenngleich es natürlich durch die notwendige Pixelvergrößerung etwas verschwommener wirkt.

Auch das Schriftbild kommt etwas unschärfer daher, lässt sich aber selbst bei kleinerem Schriftbild in fetten Lettern noch ordentlich lesen.

Textwiedergabe native Auflösung
Textwiedergabe native Auflösung
Textwiedergabe 1280 x 720
Textwiedergabe 1280 x 720

 

Farbwiedergabe

Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro und das Spektrofotometer X-Rite i1Pro eingesetzt

Farbraumabdeckung

Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 2

Bei der Farbraumuntersuchung ermitteln wir zunächst die Abdeckung des sRGB-Farbraums. Hier liefert der BenQ EX2710 vor der Kalibrierung 98 % und nach der Kalibrierung 99 %. Das ist in beiden Fällen ein sehr gutes Ergebnis.

Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.

Farbmodus: Standard

Wie bei der Beurteilung der Graustufen haben wir auch hier den Modus „Standard“ statt des voreingestellten Modus „Spiel“ gewählt.

Folgende Werte werden vorgegeben: Helligkeit 100, Kontrast 50, Gamma 3, Farbtemperatur „Normal“.

Diagramm: Graubalance in der Werkseinstellung
Graubalance in der Werkseinstellung

In den Werkseinstellungen zeigt der BenQ EX2710 eine solide Leistung bei der Graubalance. Mit einem durchschnittlichen Delta C von 0,82 und einer Range von 1,67 wird ein gutes Ergebnis erreicht. Die Farbtemperatur ist mit 6600 K nur unwesentlich von D65 entfernt. Die Gammakurve ist für ein unkalibriertes Display auch in Ordnung und läuft nicht komplett aus dem Ruder.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Diagramm: Farbwiedergabe in der Werkseinstellung
Farbwiedergabe in der Werkseinstellung

Unter „Farbmodus -> sRGB“ ist ein dedizierter sRGB-Modus zu finden. Lobend sei erwähnt, dass sich die Emulation sogar sinnvoll nutzen lässt, da die Leuchtdichte regulierbar ist. Auch die Ergebnisse können sich sehen lassen. Mit einem durchschnittlichen Delta C von 0,40 und einer Range von 1,13 wird gerade noch ein sehr gutes Ergebnis bei der Graubalance erzielt. Die bunten Farben erreichen mit einem Delta E94 von 1,08 ebenfalls knapp ein sehr gutes Ergebnis. Die Farbtemperatur ist mit 6300 K auch recht gut gelungen, und die Gammakurve zeigt wie bei der Vormessung keine ungewöhnlichen Schlenker. So empfiehlt sich der BenQ EX2710 bereits vor der Kalibrierung für die semiprofessionelle Bildbearbeitung. Das Ergebnis ist beeindruckend, insbesondere vor dem Hintergrund, dass es sich um einen Gaming-Monitor handelt.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Messungen nach Kalibration und Profilierung

Für die nachfolgenden Messungen wurde der BenQ Mobiuz EX2710 aus Quato iColor Display heraus kalibriert (Bildmodus „Standard“, Farbtemperatur „Benutzerdefiniert“, Gamma 3) und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.

Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.

Profilvalidierung

Diagramm: Validierung der Monitorkalibration
Validierung der Monitorkalibration

Der BenQ EX2710 zeigt, dass keine Nichtlinearitäten vorliegen. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Der durchschnittliche Delta-C-Wert ist sehr gut. Lediglich die Range verhindert eine sehr gute Gesamtwertung der Graubalance. Die Farbwerte schneiden allerdings sehr gut ab. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es dann aber doch: Der durchschnittliche Gammawert von 2,13 hört sich zunächst positiv an. Betrachtet man allerdings die Gammakurve, fällt stark auf, dass der Verlauf ab einer Helligkeit von 80 % unschön abknickt und letztendlich bei einem Gamma von 1,79 landet. Nach einer Kalibrierung ist das alles andere als gut.

Dennoch ist es auch nicht so schlimm, denn über 80 % Helligkeit wird man den Monitor kaum betreiben, und die Kalibrierung eines günstigen Gaming-Monitors ist sicherlich unüblich. Die Mehrheit wird deshalb den ausgezeichnet abgestimmten sRGB-Modus für die Bildbearbeitung nutzen.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Diagramm: Monitor kalibriert (sRGB)
Monitor kalibriert (sRGB)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Auch hier wird ein sehr gutes Ergebnis nur sehr knapp verpasst. Das Problem mit dem unschönen Verlauf der Gammakurve ab 80 % Helligkeit zeigt sich natürlich auch hier.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Oliver Jachmann

... spielt seit seiner Kindheit Rennsimulationen am Computer. Seit 2013 verstärkt er unser Team und schreibt hauptsächlich Testberichte von Gaming-Monitoren. Seinen Ausgleich findet er im Sport und bezeichnet sich selbst als Fitness-Freak.

Interessante Themen

1 Gedanke zu „Test BenQ EX2710 – Günstiger Monitor für Ego-Shooter“

  1. Ich mache hier mal den Anfang:
    Habe den EX2710 2 Wochen getestet und war lediglich von der Pixeldichte enttäuscht. Texte zu lesen ist bei der DPI doch sehr beschwerlich. Bin jetzt auf das kleinere 25-Zoll Modell umgestiegen, das auch endlich für Spiele mit Text (z.B. WoW) angenehm ist. Den 27-Zoll würde ich wirklich nur für Shooter oder rein zum Filme schauen verwenden. Tatsächlich komme ich von 27″WQHD und wollte einen schnelleren Monitor mit wenig Schlierenbildung. Klar da gibts auch einiges im 27″-Segment, aber meist deutlich teurer, oder schlechter Kontrast, Stromfresser.. man muss eigentlich immer einen Kompromiss machen. Da selbst meine RTX2070 nur selten die 144FPS-Marke in AAA Spielen + WQHD+ Max Details erreicht (man schaue sich diverse Benchmarks dazu an), finde ich den Rückschritt in Ordnung. Die Geldbörse wird geschont und man bekommt einen augenschonenden Lichtsensor spendiert. Free-Sync klappt bei mir auf Displayport einwandfrei. Wen die orangene Leiste unten stört: Die kann man einfach abmontieren, indem man die Schrauben unten vorsichtig löst. Ingesamt sehr empfehlenswert!

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