Farbraumabdeckung
Hinsichtlich der sRGB-Farbraumabdeckung nennt BenQ in den Spezifikationen einen Wert von 99 %. Der sRGB-Farbraum wird nach unseren Messungen mit etwa 90 % out of the box abgedeckt, was noch als guter Wert durchgeht, aber doch deutlich unter der Herstellerangabe liegt. Nach der Kalibrierung steigert sich der Wert und liegt bei sehr guten 95 %.
sRGB
sRGB kalibriert
In der 3D-Grafik ist erkennbar, dass der native Farbraum des BenQ GW2790 teilweise etwas größer als der sRGB-Farbraum ist, an anderen Stellen jedoch nicht vollständig abgedeckt wird. Ein fehlender Farbumfang wird durch ein schwarzes Gitter gekennzeichnet, eine größere Abdeckung durch ein hellgraues Gitter. Einen typischen sRGB-Modus besitzt der Bildschirm nicht.
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 90 % | 95 % |
Adobe RGB | – | 69 % |
ECI-RGB v2 | – | 62 % |
DCI-P3 RGB | – | 69 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | – | 89 % |
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Farbmodus: Standard (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Messtechnisch ist die gemittelte Graubalance des BenQ GW2790 in der Werkseinstellung mit einem durchschnittlichen Delta C von 0,34 sehr gut. Die Range ist mit einem Wert von 1,3 als gut zu bewerten. Beim Gamma ermitteln wir einen Mittelwert von 2,19.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Der BenQ GW2790 bietet keinen dedizierten sRGB-Modus. Daher bewerten wir die sRGB-Darstellung in der Werkseinstellung (Standard-Modus). Der Weißpunkt ist mit 6577 K praktisch eine Punktlandung zum angestrebten Wert von 6500 K. Der Gamma-Wert liegt bei 2,19, die Gamma-Kurve verläuft allerdings nicht ganz normgerecht.
Die Farbraumabdeckung ist mit 90 % noch gut. Die Farbabweichungen sind befriedigend (Delta-E94-Mittelwert: 2,2). Die höchste Farbabweichung liegt bei 5,22 in der Spitze. Graubalance (Delta-C-Average: 0,3) und Range (Delta C: 1,27) sind sehr gut bzw. gut. Insgesamt erreicht der BenQ GW2790 eine befriedigende Gesamtbewertung.
Wir haben auch den Benutzer-Modus untersucht. Die Ergebnisse fallen aber identisch mit dem Standard-Modus aus.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die folgenden Messungen wurde der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit betrug 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Dies gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | Anwender |
Helligkeit: | 52 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | 3 |
Farbtemperatur: | Benutzerdefiniert (Ziel: 6500 K) |
RGB: | 100 / 100 / 97 |
Profilvalidierung

Der BenQ GW2790 zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrixprofil beschreibt seinen Zustand sehr präzise. Alle Kalibrierungsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist mit einem mittleren Delta C von 0,37 sehr gut. Eine Delta-C-Range von 1,65 ist als gut zu werten. Die Farbwerte erzielen mit einem durchschnittlichen Delta E94 von 0,99 ein gutes Ergebnis. Die maximale Abweichung beträgt 3,12 Delta E94, was als befriedigend zu bewerten ist. Insgesamt reicht das für ein „Gut“ bis „Befriedigend“ in der Gesamtwertung.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.
Die Graubalance ist nach der Kalibrierung mit durchschnittlich 0,4 Delta C sehr gut. Die Range beträgt 1,77, was ein gutes Ergebnis darstellt. Der Gamma-Wert liegt im Mittel bei 2,21, die Gammakurve verläuft vollkommen normgerecht.
Bei den Buntfarben sind die Abweichungen im Durchschnitt gut (Delta-E94-Mittelwert: 1,2; Delta-E94-Maximum: 3,16). Insgesamt ist das Ergebnis nach der Kalibrierung gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Reaktionsverhalten
Das Reaktionsverhalten haben wir in nativer Auflösung bei 60 und 100 Hz am DisplayPort untersucht. Der BenQ GW2790 wurde für die Messung auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 5 ms für GtG genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist im OSD unter der Bezeichnung „AMA“ vorhanden. Sie beinhaltet drei Reglerpositionen („Aus“, „Hoch“ und „Premium“). In der Werkseinstellung ist die Option „Hoch“ aktiviert.
Den Brightness-Intelligence-Sensor kenne ich vom BenQ EX240 und finde ihn sehr enttäuschend. Auch unter idealen Bedingungen regelt es gänzlich unpassend und schnell hin und her. Toll wird es, wenn man zwei Monitore nebeneinander betreibt, sie sind sich nie einig. BenQs B.I. 2 ist meiner Meinung nach Schrott.