Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | Benutzer |
Helligkeit: | 25 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | 3 |
Farbtemperatur: | Benutzerdefiniert |
RGB: | 98/100/99 |
Profilvalidierung

Der BenQ GW2790QT zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist sehr gut (Delta-C-Average: 0,35), die Range erzielt mit 1,44 Delta C eine gute Wertung. Die Farbwerte sind sehr gut (Delta-E94-Average: 0,45; Delta-E94-Maximum: 1,35).
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Die Graubalance ist sehr gut (Delta-C-Average: 0,38), die Range ist mit 1,19 Delta C gut, was insgesamt zu einer guten Wertung führt. Die Farbwerte sind sehr gut (Delta-E94-Average: 0,46).
Der Gammawert liegt im Schnitt bei 2,2, und die Gammakurve verläuft korrekt, auch wenn sie am Ende einen kleinen Schlenker macht.
Die „Range“ bei Delta C (ΔC) bezieht sich auf den Bereich oder die Spanne der Farbunterschiede zwischen zwei Farben oder Farbwerten. Delta C ist eine Metrik, die in der Farbmessung und -analyse verwendet wird, um den Farbunterschied zwischen zwei Farbproben zu quantifizieren. Es misst, wie stark die Farben voneinander abweichen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Reaktionsverhalten
Das Reaktionsverhalten haben wir in nativer Auflösung bei 60 und 75 Hz am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 5 ms für GtG genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist im OSD unter „System“ im Unterpunkt „AMA“ zu finden. Hier gibt es die Stellungen „Aus“, „Hoch“ und „Premium“. Als Standardwert ist „Hoch“ voreingestellt.
Overdrive 60 Hz
60 Hz, Overdrive „Aus“
Bei 60 Hz und ausgeschaltetem Overdrive messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 12,4 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 11,6 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 16 ms, und der CtC-Wert wird mit 15,2 ms ermittelt.
Überschwinger sind keine zu beobachten, die Abstimmung ist sehr neutral. Das Schaltzeiten-Diagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.
60 Hz, Overdrive „Hoch“
In der Werkseinstellung „Hoch“ werden die Schaltzeiten dagegen schon merkbar verkürzt. Der Schwarz-Weiß-Wechsel liegt jetzt bei 11,2 ms, während sich der schnellste Grauwechsel auf 11 ms verkürzt. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte verringert sich auf 13,8 ms, und auch der CtC-Wert ist mit 10,4 ms leicht verkürzt. Erfreulicherweise sind hier ebenfalls keine Überschwinger auszumachen.
60 Hz, Overdrive „Premium“
Der Bezeichnung „Premium“ wird der höchsten Overdrive-Stufe durchaus gerecht. Einerseits werden die Reaktionszeiten noch einmal verkürzt, während die Überschwinger nur geringfügig auftreten.
Den Schwarz-Weiß-Wechsel messen wir hier mit 10,8 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 8,2 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt flotte 10,2 ms. Der CtC-Wert ist mit 6,4 ms ziemlich schnell.
Overdrive 75 Hz
75 Hz, Overdrive „Aus“
Bei 75 Hz und ausgeschaltetem Overdrive ist der BenQ GW2790QT minimal langsamer als bei 60 Hz. Den Schwarz-Weiß-Wechsel und den schnellsten Grauwechsel messen wir mit jeweils 13 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 18,4 ms. Den CtC-Wert ermitteln wir ebenfalls mit 18,4 ms. Überschwinger sind keine zu beobachten, die Abstimmung ist sehr neutral.
75 Hz, Overdrive „Hoch“
In der Werkseinstellung „Hoch“ sind die Unterschiede bei den Reaktionszeiten zwischen 60 Hz und 75 Hz nur geringfügig, aber insgesamt verlangsamen sich die Schaltzeiten etwas.
Den Schwarz-Weiß-Wechsel messen wir hier mit 12 ms, Gleiches gilt für den schnellsten Grauwechsel. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 14,3 ms. Den CtC-Wert ermitteln wir mit 12,8 ms. Erfreulicherweise sind auch hier keine Überschwinger auszumachen.
75 Hz, Overdrive „Premium“
Bei 75 Hz legt der Bildschirm in der höchsten Overdrive-Stufe teilweise noch zu. Schaut man nur auf die Reaktionszeiten, bleibt er aber in der Leistung auch hier etwas hinter der 60-Hz-Performance zurück.
Den Schwarz-Weiß-Wechsel messen wir hier mit 13,6 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 8,8 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 12,3 ms. Der CtC-Wert ist mit 8 ms verbessert. Allerdings fallen die bereits bei 60 Hz durchaus noch akzeptablen Überschwinger deutlich geringer aus, die Abstimmung ist sehr neutral.
Die Unterschiede zwischen den Overdrive-Stufen „Hoch“ und „Premium“ sind marginal. Auch die Differenz zwischen 60 und 75 Hz fällt kaum ins Gewicht. Beide Einstellungen können gleichermaßen genutzt werden.