Interpolation
Der BenQ PD2506Q löst nativ mit 2560 x 1440 Pixeln auf. Der Bildschärferegler wirkt auch an den digitalen Eingängen und lässt sich im Wertebereich von 1 bis 10 einstellen. Ein Nachschärfen ist bei digitalen Eingangssignalen in der Regel nicht sinnvoll, vor allem in der EBV. Die Voreinstellung von 5 scheint uns allerdings dennoch gut gewählt, sodass wir den Regler so belassen haben.
Wie von dem Hersteller gewohnt, liefert die interne Skalierung auch beim BenQ PD2506Q ein sehr gutes Ergebnis ab, das selbst durch die Interpolation der Grafikkarte nicht besser gelöst wird. Bei der als Beispiel gewählten Skalierung der 1080p-Auflösung sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf.
In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich.
Die Skalierungsmöglichkeiten des BenQ PD2506Q sind allerdings primär auf Auflösungen im 16:9-Format begrenzt. Im OSD gibt es nur die Reglerstellungen „Full“ (Skalierung ggfls. mit Verzerrungen) und 1:1.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Grafikbereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB- und Adobe-RGB-Modus. Anschließend wird der Proband mit Quato iColor Display kalibriert. Sofern der Bildschirm eine vollwertige Hardware-Kalibration besitzt, wird stattdessen diese in Verbindung mit der Hersteller-Software verwendet.
Farbraumvergleich in CIELAB (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in CIELAB ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB, ECI-RGB v2
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Farbraumabdeckung zunächst nach der Software-Kalibration im Vergleich mit unterschiedlichen Arbeitsfarbräumen:
Der sRGB-Farbraum wird vom nativen Farbraum des BenQ PD2506Q praktisch vollständig umschlossen. Der native Farbraum (weißes Netz) geht zugleich deutlich darüber hinaus.
Im Vergleich zu DCI-P3 ist die Überdeckung dagegen nur geringfügig, während wir die vom Hersteller versprochene Abdeckung von 95 % nicht so ganz wiederfinden können. Die Abdeckung erreicht nach unseren Messungen nur 89 %.
Interessant ist auch noch der Vergleich der Farbraumabdeckung in den relevanten Werks-Presets. Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Farbraumabdeckung im Vergleich der jeweiligen Werks-Presets mit dem zugehörigen Arbeitsfarbraum:
Der sRGB-Modus ist sichtlich sehr gut gelungen. Der native Farbraum wurde passend zurechtgestutzt.
Auch im DCI-P3-Modus werden Überdeckungen weitgehend vermieden. Die Abdeckung des gewünschten Zielfarbraums gelingt hier aber nur zu 85 %.
Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werks-Preset und nach der Software-Kalibration zusammen.
Farbraum | Hersteller-Angabe | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 100 % | 97 % | 99 % |
Adobe RGB | k. A. | – | 83 % |
ECI-RGB v2 | k. A. | – | 75 % |
DCI-P3 RGB | 95 % | 85 % | 89 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | k. A. | – | 95 % |
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Im Durchschnitt ist die Graubalance des BenQ PD2506Q ab Werk bereits knapp sehr gut. Die Range fällt zumindest gut aus. Die Farbtemperatur liegt mit 6900 K ebenfalls im Rahmen. Das Gamma ermitteln wir im Durchschnitt mit 2,28. Der Verlauf scheint an die sRGB-Norm angepasst zu sein.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Ganz gelungen ist die Anpassung des Gammaverlaufs aber nicht. Im sRGB-Modus ist das Gamma unverändert. Im Vergleich zur Normkurve wird allerdings die Abweichung sichtbar.
Trotz der deutlichen Beschneidung beim Farbraum bleiben auch die Werte für die gute Graubalance und die Farbtemperatur praktisch unverändert. Die Abweichungen bei den Farbwerten sind im Durchschnitt gut bis sehr gut (Delta-E94-Average: 1,18). Auch die Maximalabweichung bleibt mit einem Delta E94 von 2,93 im Rahmen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich DCI-P3-Modus mit dem DCI-P3-Arbeitsfarbraum

Deutlich weniger gut gefällt uns dagegen das Preset für DCI-P3. Die Graubalance fällt hier vor allem aufgrund der erhöhten Range nur noch zufriedenstellend aus. Das Gleiche gilt für die Abweichungen bei den Farbwerten im Durchschnitt (Delta-E94-Average: 2,18). Das ist aufgrund der mäßigen Farbraumabdeckung von nur 85 % auch nicht weiter überraschend. Die Maximalabweichung dürfte mit einem Delta E94 von 4,6 für viele bereits im sichtbaren Bereich liegen.
Die Gammavorgabe wird mit 2,67 im Durchschnitt zwar ganz gut erreicht, der Verlauf müsste aber linear sein. Stattdessen scheint die sRGB-Kurve einfach entsprechend angehoben worden zu sein.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.