Helligkeit, Schwarzwert, Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus, als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder, als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Leuchtdichte Weiß
Helligkeit | Nativ | D65 | 5800K | D50 |
100 % | 374,5 cd/m² | 349,5 cd/m² | 328,4 cd/m² | 304,0 cd/m² |
50 % | – | 202,9 cd/m² | – | – |
0 % | – | 43,5 cd/m² | – | – |
Leuchtdichte Schwarz
Helligkeit | Nativ | D65 | 5800K | D50 |
100 % | 0,26 cd/m² | 0,26 cd/m² | 0,26 cd/m² | 0,26 cd/m² |
50 % | – | 0,15 cd/m² | – | – |
0 % | – | 0,03 cd/m² | – | – |
Mit nativem Weißpunkt messen wir eine maximale Leuchtdichte von gut 370 cd/m². Das liegt im Bereich der Werksangabe. Ein Kontrastverhältnis von rund 1300:1 wird über die gesamte Spannbreite der Helligkeitseinstellungen eingehalten. Der BenQ PD3220U erreicht damit fast die Vorgaben der VESA-DisplayHDR-400-Spezifikation. Im sRGB-Modus liegt die maximale Leuchtdichte dagegen bei nur noch knapp 200 cd/m². Das Kontrastverhältnis sinkt auf rund 750:1. Dies ist Anpassungen im Rahmen der Flächenhomogenitätsverbesserung geschuldet.
Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Die Angaben beruhen auf einem Restkontrast von 10:1. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Allerdings werden weitere farbmetrische Veränderungen nicht oder nur unzureichend in die Angabe einbezogen.
Das IPS-Panel des BenQ PD3220U überzeugt durch seine hohe Blickwinkelstabilität. Farbton- und Gradationsveränderungen sind gegenüber Bildschirmen mit VA-Panel deutlich reduziert.
Diese Eigenschaften erlauben eine großflächige Anzeige farbkritischer Inhalte. Mit zunehmendem Winkel leidet vor allem der Kontrast, das Bild wird insgesamt flauer. Dunkle Tonwerte erscheinen stark aufgehellt. Der Effekt ist, abhängig vom Sichtabstand, bereits bei frontaler Betrachtung sichtbar. Diese Technologie-bedingte Schwäche kann derzeit nur durch das Aufbringen spezieller Polarisationsfolien abgemildert werden.
Farbmetrische Tests
Farbraumvergleich in CIELAB (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in CIELAB ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB, Adobe RGB, ECI-RGB v2, ISO Coated v2 (ECI), DCI-P3 RGB
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset |
ISO Coated v2 | 93 % |
sRGB | 99 % |
Adobe RGB | 80 % |
ECI-RGB v2 | 73 % |
DCI-P3 RGB | 90 % |
Der erzielte Farbumfang erlaubt farbsicheres Arbeiten im sRGB-Arbeitsfarbraum. Größere RGB-Arbeitsfarbräume werden nicht hinreichend abgedeckt. Einschränkungen ergeben sich auch im Rahmen der Proof-Simulation. Hier können nur kleinere Farbumfänge, wie sie beispielsweise im Zeitungsdruck (wird von sRGB vollständig eingeschlossen) anzutreffen sind, vollständig reproduziert werden.
Abweichungen zu den Herstellerangaben ergeben sich vor allem durch die Auswertungsmethode. Wir vergleichen in CIELAB, während die Hersteller in der Regel die CIE-Normfarbtafel (CIE 1931) oder die u’v‘-Farbtafel (CIE 1976) heranziehen.
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Dynamische Regelungen werden, sofern möglich, vor den nachfolgenden Tests deaktiviert.
Werkseinstellung

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Die Werkseinstellung haben wir in diesem Fall leicht angepasst und den BenQ PD3220U im Farbmodus „User“ (Farbtemperatur 6500 K, Gamma 2.2) vermessen. Das Ergebnis überzeugt: Alle von uns erfassten Parameter korrelieren mit den jeweiligen Einstellungen im OSD. Die Graubalance ist gut.
Leider ist der Benutzer gezwungen, Farbton- und Sättigungsregler für ein optimales Ergebnis selbst in die Neutralstellung zu bringen. Ansonsten kommt es zu völlig unnötigen Nichtlinearitäten (der Begriff bezieht sich nicht auf eine lineare Tonwertkurve, die nie angestrebt wird).
Zur besseren Illustration haben wir den BenQ PD3220U nach Rücksetzung in die Werkseinstellung und Auswahl des benutzerdefinierten Farbmodus vermessen und aus den Ergebnissen ein einfaches Shaper-Matrix Profil erstellt. Aufgrund seines Aufbaus eignet es sich hervorragend, um in einem anschließenden Soll-Ist-Vergleich (Profilvalidierung) Schwächen in der Verarbeitung durch die Scaler-Pipeline offenzulegen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Anwender, die den BenQ PD3220U im benutzerdefinierten Farbmodus betreiben möchten, sollten Farbton- und Sättigungseinstellungen daher unbedingt kontrollieren und gegebenenfalls manuell zurücksetzen.
Farbmodus sRGB im Vergleich mit sRGB

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Der sRGB-Modus überzeugt. Die Graubalance ist weiterhin gut. Geringe Abweichungen in den bunten Farben zeugen von präzisen Farbraumtransformationen. Entsprechende Inhalte können damit bereits ohne weitere Maßnahmen sehr ansprechend auch in nicht Farbmanagement-fähigen Anwendungen wiedergegeben werden.
Farbmodus Adobe RGB im Vergleich mit Adobe RGB

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Der Adobe-RGB-Modus wurde dagegen nur sehr lieblos implementiert. Die Tonwertkurve entspricht weiterhin der sRGB-Charakteristik, was in den Tiefen zu erheblichen Fehlern führt. Außerdem kommt es nicht zu einem Gamut-Clipping. Damit werden zwar Tonwertabrisse in Out-of-Gamut-Farbbereichen vermieden, doch zum Preis vergleichsweise hoher Abweichungen in Tonwerten, die eigentlich ideal reproduziert werden könnten.
Kurze Frage, ist der Monitor auch mit einem Macbook Pro Retina aus Mid. 2015 zu betreiben. Und falls ja, über welche Schnittstellen. Via TB2 mit TB2 auf TB3 Adapter, HDMI … oder auf andere Weise? Wäre dankbar für eine kurze Nachricht. Ich komme echt mit meiner Recherche nicht weiter … Ihr seid meine letzte Hoffnung!
Danke im Voraus,
Daniel
Da gibt es verschiedene Optionen, die Thunderbolt-Anschlüsse am Display kannst du allerdings nicht nutzen, der Anschluss an deinem MacBook unterstützt aber DisplayPort, die Buchse von Thunderbolt 2 ist nämlich Mini DisplayPort. Also kannst du entweder ein Mini DisplayPort auf DisplayPort oder auf HDMI Kabel verwenden.
Liebe Grüße
Hallo Markus,
danke für deinen Hinweis. Da hat sich ein falscher Satz eingeschlichen. In der Einleitung ist es korrekt vermerkt und der Testbericht listet entsprechend auch keine weiteren Details zur PaletteMaster. Der BenQ wurde vermittels 3rd Party Software (iColor Display) softwarekalibriert, d.h. Korrekturen (die allerdings relativ gering ausfallen) werden über die LUT der Grafikkarte umgesetzt.
Hallo Dennis,
vielen Dank für den ausführlichen Test.
Ich lese überall, dass dieser Monitor keine Hardwarekalibrierung unterstützt. Auf Seite 4 schreibst du gleich zu beginn: „[…] wurde der BenQ PD3220U aus Palette Master heraus Hardware-kalibriert und profiliert.“
Auf der Websiteseite von der Software „Palette Master“ wird der PD3220U (und der PD2720U) jedoch nicht als kompatibles Gerät aufgelistet!?
Kannst du bitte klar stellen ob und wie die Hardwarekalibrierung dieser Monitore (PD3220U, PD2720U) möglich ist?