Test BenQ PD3225U: Monitor mit IPS-Black-Panel überzeugt
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Reaktionsverhalten

Das Reaktionsverhalten haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.

Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 5 ms für GtG genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden. Für die von BenQ „AMA“ getaufte Funktion gibt es die Stellungen „Aus“, „Hoch“ und „Premium“. Als Standardwert ist „Hoch“ voreingestellt.

60 Hz, Overdrive „Aus“

Mit abgeschaltetem Overdrive ist die Abstimmung erwartungsgemäß völlig neutral und frei von Überschwingern.

Den Schwarz-Weiß-Wechsel messen wir mit 17,6 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 17 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte fällt mit 23,2 ms ebenfalls recht gemächlich aus. Den CtC-Wert ermitteln wir mit 16,4 ms.

Das Schaltzeiten-Diagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.

Diagramm 60 Hz (Overdrive „Aus“): Langsame Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive „Aus“): Langsame Schaltzeiten
Diagramm 60 Hz (Overdrive „Aus“): Keine Überschwinger
60 Hz (Overdrive „Aus“): Keine Überschwinger

60 Hz, Overdrive

In der Werkseinstellung „Hoch“ werden die Schaltzeiten bereits sichtbar verkürzt. Wir messen den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 13,6 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 10,2 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte verkürzt sich auf 14,1 ms. Auch der CtC-Wert ist mit 8,8 ms bereits gut.

Erfreulicherweise treten dabei dennoch so gut wie keine Überschwinger auf.

Diagramm 60 Hz (Overdrive „Hoch“): Flotte Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive „Hoch“): Flotte Schaltzeiten
Diagramm 60 Hz (Overdrive „Hoch“): Minimale Überschwinger
60 Hz (Overdrive „Hoch“): Minimale Überschwinger

60 Hz, Overdrive „Premium“

In der höchsten Stellung „Premium“ kann der BenQ PD3225U nochmals deutlich zulegen. Hier messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 12,2 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 6,8 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte verkürzt sich auf schnelle 10,1 ms. Ein CtC-Wert von nur 4,4 ms ist ebenfalls sehr gut.

Der Preis für diese weitere Verkürzung der Reaktionszeiten ist allerdings recht hoch, da teilweise stärkere Überschwinger auftreten.

Diagramm 60 Hz (Overdrive „Premium“): Schnelle Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive „Premium“): Schnelle Schaltzeiten
Diagramm 60 Hz (Overdrive „Premium“): Teilweise stärkere Überschwinger
60 Hz (Overdrive „Premium“): Teilweise stärkere Überschwinger

Netzdiagramme

In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und in der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.

Diagramm: 60 Hz, Overdrive "Aus"
60 Hz, Overdrive „Aus“
Diagramm: 60 Hz, Overdrive "Hoch"
60 Hz, Overdrive „Hoch“
Diagramm: 60 Hz, Overdrive "Premium"
60 Hz, Overdrive „Premium“

Latenzzeit

Die Latenz ist für Spieler von entscheidender Bedeutung, da sie die Gesamtverzögerung zwischen Eingabe und Ausgabe bestimmt. Um den Input-Lag zu berechnen, addieren wir die Zeit der Signalverzögerung zur halben durchschnittlichen Bildwechselzeit. Bei einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hz und im Overdrive-Modus „Premium“ erzielen wir eine Gesamtlatenz von 14,7 ms (9,6 ms Signalverzögerung plus halbe GtG-Zeit von 5,1 ms).

Es ist zu beachten, dass ein Bildschirm mit einer Bildwiederholfrequenz von 60 oder 75 Hz technisch nicht in der Lage ist, eine Signalverzögerung von 1 ms zu erreichen, wie dies bei Monitoren mit 144 Hz oder mehr der Fall ist.

Für den Büro- bzw. EBV-Einsatz ist diese Eingabeverzögerung auch in der Werkseinstellung mit AMA „Hoch“ völlig unbedenklich. Für mehr als Strategiespiele reichen die Werte allerdings nicht.

Backlight

Die Hintergrundbeleuchtung des BenQ PD3225U arbeitet mit W-LED und leuchtet kontinuierlich. Der Vergleich im Diagramm zeigt: Sowohl bei voller als auch bei reduzierter Einstellung der Helligkeit wird der Lichtstrom nicht unterbrochen, wie das bei PWM-Backlights der Fall wäre. Somit ist der Bildschirm selbst bei reduzierter Helligkeit für ein längeres Arbeiten davor geeignet.

Diagramm: LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung
LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung

Sound

Tonsignale verarbeitet der BenQ PD3225U an allen Eingängen, die auch Videosignale entgegennehmen. Die Ausgabe ist dabei sowohl über den Kopfhörerausgang als auch eigenständig über die integrierten Stereo-Lautsprecher möglich. Sie verfügen über eine Ausgangsleistung von 2 x 2,5 Watt.

Stereo-Lautsprecher mit 2 x 2,5 Watt
Stereo-Lautsprecher mit 2 x 2,5 Watt

In der Werkseinstellung bei 30 % liefern sie bereits einen recht ordentlichen Klang für die Systemklänge. Zu Unterhaltungszwecken konnten wir die Lautstärke problemlos bis mindestens 85 % heraufregeln, ohne ein Dröhnen zu produzieren. Die Klangqualität der integrierten Lautsprecher würden wir als leicht überdurchschnittlich einstufen, auch wenn damit naturgegeben kein Kino-Feeling aufkommt.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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