Bildqualität und Signalverarbeitung
Allgemein
BenQ greift für den SW321C auf ein 32 Zoll großes IPS-Panel von AUO zurück, das unter der Bezeichnung M320QAN01.5 firmiert und eine LED-Hintergrundbeleuchtung implementiert, deren Emissionsspektrum durch sogenannte Quantum-Dots in den gewünschten schmalbandigen Bereich konvertiert wird. Der Farbumfang steigt entsprechend an.
Die programmierbare 16-Bit-3D-LUT verspricht eine präzise und verlustfreie Farbreproduktion über alle OSD-Bildmodi hinweg. Das gilt natürlich und gerade auch für die Hardware-Kalibration über Palette Master Element. Unsere Tests weisen dann entsprechend gute Resultate aus. Farbabrisse bleiben stets aus, die Darstellung ist visuell und messtechnisch neutral.
Insgesamt kann der BenQ SW321C in Sachen Bildqualität also überzeugen. Die hohe Blickwinkelstabilität des IPS-Panels trägt ihren Teil dazu bei, obschon die für diese Technologie typischen Kontrasteinbußen auch hier auszumachen sind. Sie lassen sich leider erst durch aufwendige, preistreibende Maßnahmen wirkungsvoll vermindern.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Ein mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der BenQ SW321C besitzt eine besonders matte Oberfläche mit starken, mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen für eine besonders hohe Diffusion und Reflexionsarmut. Körnungs- beziehungsweise Glitzereffekte bleiben dennoch aus.
Interpolation
Unsere Testsignale werden gut verarbeitet. Eine Skalierung durch die Grafikkarte verbessert die Darstellung nicht. Der Schärferegler sollte, wie meist üblich, mit Bedacht eingesetzt werden. Werte über der Neutralstellung (5) führen zu unschönen Doppelkonturen. Wir empfehlen höchstens Einstellwerte bis 7.
Inhalte mit quadratischem Pixelseitenverhältnis werden stets korrekt dargestellt. Bei 4:3-SD-Videosignalen, die diese Eigenschaft grundsätzlich nicht aufweisen, kommt es zu Verzerrungen. Anamorphe Quellen sind aufgrund des Panel-Seitenverhältnisses von 16:9 kein Problem.
Signal | Anzeige maximale Fläche ohne Verzerrung | Unskalierte Wiedergabe |
SD (16:9 – anamorph) | ja | nicht sinnvoll |
SD (4:3) | nein | nicht sinnvoll |
HD (1080p) | ja | ja |
HD (720p) | ja | ja |
PC (5:4) | ja | ja |
PC (4:3) | ja | ja |
PC (16:10) | ja | ja |
PC (16:9) | ja | ja |
Die folgenden Bilder geben einen groben Eindruck über die Qualität der Skalierung wieder. Der Abstand der Kamera zum Bildschirm ist stets identisch, und es wird immer seitengerecht auf Vollbild skaliert.


Juddertest
Um die vom BenQ SW321C unterstützten Frequenzen und Wiedergabeeigenschaften zu testen, haben wir verschiedene Signale zugespielt und das Ergebnis bewertet.
Unsere von 24 bis 75 Hz reichenden Testsignale werden durchgängig unterstützt. Die Darstellung ist mit allen, insbesondere für die Videowiedergabe wichtigen Bildwiederholfrequenzen (24 Hz, 50 Hz, 60 Hz) judderfrei.
Deinterlacing
Da ein LC-Display immer vollbildbasiert (progressiv) arbeitet, muss ein eingebauter Deinterlacer aus eingehenden Halbbildern (interlaced) eine Vollbildfolge erstellen.
Wir überprüfen das Deinterlacing mit Halbbildfolgen im 3:2- und 2:2-Rhythmus und spielen danach noch echtes Videomaterial mit nicht zusammenhängenden Halbbildern zu. Im Optimalfall kann der Deinterlacer in den beiden ersten Fällen die Originalvollbildfolge verlustfrei rekonstruieren.
Der Deinterlacer des BenQ SW321C leistet gute Arbeit. Er erkennt Signale mit 3:2- und 2:2-Kadenz und stellt die entsprechenden Vollbildfolgen wieder her.
Die Verarbeitung von Videomaterial gelingt solide. Der Deinterlacer kommt auch bei schlechtem Material mit wenig Im-Bild-Bewegung nie aus dem Tritt. Kammartefakte bleiben aus.
Signalpegel und Farbmodell
Der BenQ SW321C verarbeitet digitale RGB- und YCbCr-Signale. Eine Anpassung des Dynamikbereichs ist über den Schalter „RGB PC Range“ möglich. Die Einstellung „RGB (0–255)“ wird für Quellen verwendet, die den vollen Dynamikbereich nutzen (PC-Level, Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 0–255). Eine nach der Auswahl von „RGB (16~235)“ durchgeführte Tonwertspreizung sollte für die korrekte Darstellung von Signalen mit eingeschränktem Dynamikbereich (Videolevel, Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235) sorgen.
Ausleuchtung
Die Ausleuchtung unseres Testgerätes ist gut. Auch im Bereich der Ränder sind nur geringe Unregelmäßigkeiten auszumachen. Das gilt selbst für Aufnahmen mit langer Belichtungszeit, die ein Worst-Case-Szenario simulieren.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Die Darstellung ist über die gesamte Panel-Fläche hinweg hinreichend gleichmäßig. Besonders gut fällt die Helligkeitsverteilung aus. Hier leistet die ab Werk eingemessene – und leider nicht abschaltbare – Ausgleichsfunktion solide Arbeit. Der Farb-Drift ist in der oberen linken Ecke etwas erhöht, was dem SW321C eine Note Abzug beschert.
Würde die Bewertung des BenQ SW321C heute auch mit Sehr gut ausfallen, so wie kürzlich beim BenQ SW271C?