HDR
Der Corsair 45WQHD240 verfügt über keine offizielle DisplayHDR-Zertifizierung. Auch wird nicht angegeben, dass der Proband HDR10 erreicht. Einzig mit einer Spitzenhelligkeit von 1000 cd/m² wird geworben. Wir messen im HDR-Modus bei 25 % APL eine maximale Leuchtdichte von 620 cd/m². Bei einem flächigen Weißbild greift ABL auch hier enorm ein und lässt nur noch eine maximale Helligkeit von 150 cd/m² zu, was nicht höher als im SDR-Betrieb ist. Ob nun tatsächlich punktuell eine Spitzenhelligkeit von 1000 cd/m² erzielt wird, lässt sich von unserer Seite im Moment leider noch nicht überprüfen.
Dennoch ist bei OLED-Panels solch eine enorme Leuchtdichte nicht ganz so wichtig, wie es bei herkömmlichen hintergrundbeleuchteten LED-Panels der Fall ist, da OLEDs einfach ausgeschaltet werden können und damit die Fähigkeit besitzen, einen vollständigen Mangel an Licht zu erzeugen. Der so erreichte, theoretisch unendliche Kontrastumfang erfordert daher sehr viel weniger Leuchtdichte, um einen richtigen HDR-Effekt zu erreichen. Besonders in düsteren Spielen und Filmen ist der Corsair 45WQHD240 ein echter Hingucker und transportiert die Stimmung besser, als es jeder LED-Monitor könnte.
Sound
Dem Corsair 45WQHD240 wurden keine Lautsprecher spendiert.
DVD und Video
Der Proband verfügt für HD-Zuspieler über zwei HDMI-2.1-Schnittstellen. Der Ton wird direkt an die Kopfhörerbuchse weitergeleitet, sofern sie belegt ist.
Skalierung, Bildraten und Deinterlacing
Ab Werk ist unter „Systemeinstellung -> Seitenverhältnis“ die Option „Auto“ aktiviert. Dies ist auch die richtige Einstellung. Material in Full HD und 720p wird so mit Rändern an den Seiten und auf die volle Panel-Höhe skaliert. Auch SD-Material wird in dieser Art angezeigt. Die Einstellung „Vollbild“ ist keine Option und streckt das Bild auf die gesamte Panel-Breite, was zu unschönen Mondgesichtern führt.
Ein 24-Hz-Support wird nicht angeboten. BD-Filme werden bei 60 Hz und DVDs bei 50 Hz wiedergegeben.
Interlaced-Signale werden vom Corsair 45WQHD240 grundsätzlich falsch dargestellt. Egal ob das Seitenverhältnis „Auto“ oder „Vollbild“ gewählt wurde: Das Bild wird auf die komplette Breite gestreckt, und es entstehen oben und unten zusätzlich noch Ränder. Damit sparen wir uns auch weitere Tests, wie das Gerät mit Interlaced-Signalen umgeht.
Farbmodelle und Signallevel
Der Corsair 45WQHD240 verarbeitet digitale RGB- und YCbCr-Signale. Richtigerweise wird bei Anschluss über die HDMI-Schnittstelle an einen BD-Player automatisch Videolevel (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235) ausgegeben. Sollte dies allerdings einmal nicht funktionieren, besteht keine Möglichkeit, Einfluss auf das Signal zu nehmen, da keine Einstellung im OSD zu finden ist, bei der man zwischen vollem und begrenztem Bereich wählen kann.
Bewertung
Gehäuseverarbeitung und Mechanik: | |
Ergonomie: | |
Bedienung/OSD: | |
Energieverbrauch (APL 100; APL 50): | |
Geräuschentwicklung: | |
Subjektiver Bildeindruck: | |
Blickwinkelabhängigkeit: | |
Kontrast: | |
Ausleuchtung (Schwarzbild): | |
Bildhomogenität (Helligkeitsverteilung): | |
Bildhomogenität (Farbreinheit): | |
Farbraumvolumen (sRGB; PCI-P3): | |
Vor der Kalibration (Graust. Werksmodus): | |
Vor der Kalibration (sRGB): | |
Nach der Kalibration (Profilvalidierung): | |
Nach der Kalibration (sRGB; DCI-P3): | |
Interpoliertes Bild: | |
Geeignet für Gelegenheitsspieler: | |
Geeignet für Hardcore-Spieler: | |
Geeignet für DVD/Video (PC): | |
Geeignet für DVD/Video (externe Zuspielung): | |
Preis-Leistungs-Verhältnis: | |
Preis (inkl. MwSt. in Euro): |
ab 2.311,97 € *
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Gesamtwertung: |
4 (GUT) |
Fazit
Bei der optischen Beurteilung werden sich die Geister sicherlich scheiden. Grund dafür ist zum einen das sehr wuchtige Tragekonstrukt und zum anderen der brachiale horizontale Holm, der sich auf der Rückseite von links nach rechts erstreckt und sehr einem Türsicherungselement ähnelt. Letzterer ist aber zugleich notwendig, um den wirklich innovativen Krümmungsmechanismus realisieren zu können, ohne das Panel in der Mitte durchzubrechen. Zugleich musste jedoch die Ergonomie leiden, da einzig die Neigung verstellt werden kann. Verarbeitungstechnisch ist der Corsair 45WQHD240 allerdings auf einem sehr guten Niveau.
Sicherlich ist der Corsair 45WQHD240 kein ausgewiesener Grafikmonitor, wofür er aber auch nicht beworben wird. Das Farbraumvolumen ist für ein Gaming-Display zwar gut bis sehr gut, aber das WOLED-Panel, das über eine ungewöhnliche Subpixelkonfiguration (Rot, Weiß, Blau und Grün) verfügt, hat seine Probleme bei der Farbgenauigkeit. Nach einer Kalibrierung werden im sRGB- und im DCI-P3-Farbraum aber dennoch gute Werte erreicht. Einzig die Farbe Cyan bereitet dem Modell Probleme. Die Helligkeitsverteilung ist auf einem befriedigenden und die Farbreinheit auf einem guten Niveau. Für den Gaming-Einsatz ist die Farbgenauigkeit unwichtig, denn rein subjektiv ist die Farbdarstellung erstklassig.
Aufgrund des OLED-Displays und des damit verbundenen absoluten Schwarzes ist der Corsair 45WQHD240 zunächst einmal prädestiniert für einen tollen Video-Abend. Auch die sehr gute Blickwinkelstabilität und das 21:9-Kinoformat lassen jede Menge Popcornfeeling vermuten. Aus letzterem kann der Proband allerdings keinen Vorteil ziehen, da eigentlich passende Formate mit Balken unten und oben einfach breitgezogen werden. Auch ein 24-Hz-Support wird nicht unterstützt. Material in HDR wird aufgrund des enormen Kontrastverhältnisses und der ausreichend hohen Spitzenluminanz von rund 620 cd/m² auf 25 % APL sehr ansprechend dargestellt und kann durchaus als echtes HDR gewertet werden.
Mit Schaltzeiten von 0,03 ms (GtG) ist der Corsair 45WQHD240 auf dem Papier natürlich erst mal der absolute Endgegner. Bei 60 Hz performt der Proband aufgrund der Sample-and-Hold-Technik nicht besser als jedes gute Gaming-Display mit LED-Panel. Offensichtlich und sehr positiv macht sich aber die tadellose Bildqualität bemerkbar, die der Proband bei sämtlichen Aktualisierungsraten zeigt. Hier wurde das Gerät optimal abgestimmt. So beweist sich auch hier, dass einzig eine hohe Aktualisierungsrate für ein tolles, smoothes und vor allen Dingen Blur-armes Gameplay sorgen kann, was bei dem Testmodell ab rund 144 Hz der Fall ist. Bei 3440 x 1440 Bildpunkten erfordert dieses Ziel natürlich jede Menge Rechenpower und ist von einer Mittelklasse-GPU nicht zu leisten. Auch eine Reduzierung der Auflösung ist bei 0,83 ppi kein guter Lösungsansatz. Einzig ein Blur-Reduction-Tool könnte hier Abhilfe schaffen, was aber nicht zu den Ausstattungsmerkmalen des Corsair 45WQHD240 zählt. So kommt man um eine Grafikkarte aus dem oberen Regal eher nicht herum, was beim Kauf dieses Monitors unbedingt beachtet werden sollte. Dann aber kann man mit dem 45-Zöller jede Menge Spaß haben und besitzt einen der schnellsten Bildschirme, die derzeit verfügbar sind.
Durch die manuelle Veränderung der Krümmung in der Kombination mit der OLED-Technologie ist der Corsair 45WQHD240 auf jeden Fall maximal innovativ und derzeit in dieser Form nicht ein zweites Mal zu finden. Ob einem der Spaß aber rund 2.200 Euro wert ist, bleibt jedem selbst überlassen. Wir finden Innovationen immer sehr gut, und das spiegelt sich natürlich auch im Preis wider. Für uns ist der Corsair 45WQHD240 deshalb eine Kaufempfehlung wert, solange er in seinem Kernsegment als Gaming-Monitor eingesetzt wird.
Hinweis in eigener Sache: PRAD erhielt den 45WQHD240 leihweise von Corsair zu Testzwecken. Herstellerseitig gab es weder eine Einflussnahme auf den Testbericht noch eine Verpflichtung zur Veröffentlichung oder eine Verschwiegenheitsvereinbarung.
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Dies noch: das händische in-die-Biegung-wabbeln und zurück: sollte man dieser Preisklasse motorisiert lösen. Am besten mit einer Fernbedienung, wie sie jeder 99-EUR_Discounter-TV hat, aber aus mir unverständlichen Gründen Monitore für den Gegenwert einer Flugpauschalreise nicht. Joysticks raus, IR-LED rein, FB beilegen, schon kann man den Monitor bequem regeln statt sich
hinterm Gehäuse durch x Untermenüs zu fummeln bis zur Nackenstarre mit Tennisarm.
Warum jemand das Standard-Format von 3840 Pixeln Breite aufwändig aus der Massenproduktion schneiden lässt und damit natives 4K-Kinoformat verhindert und obendrein die Minecraftoptik bei 83 ppi beschert erschließt sich, wenn man kurz überlegt wer die Zielgruppe ist, und wer bitteschön nicht: dieses Display ist fast ausschließlich zum Spielen geeignet. Ersthafte Anwendungen sind raus. 2x 1720×1440, das bekommt jedes Duo aus 2 27er Office-Monitoren besser hin. (Die auch deutlich bessere Optionen in der Ergonomie bieten als der elektronische Elefantenfuß, das nur am Rande), immerhin muss man sich aber so weit vom Display positionieren, dass man evtl die Bröckchengrafik nicht sieht (was ist schlimmer, die Farbsäume oder die Kanten?)
Und so ist es ja auch gewollt, denn: länger als 3 Jahre überlebt OLED nicht, wenn 8h am Tag das home office die Elemente an die gleiche Stelle zaubert. Wenn überhaupt.
Dass das 45″-5120×2160-Panel erst für 2025 geplant ist dürfte an der Roadmap der OLED-Haltbarkeit liegen. Hoffentlich haben wir Glück und QD-OLED (oder gar QDEL?) sind dann die Norm und man kann einen Monitor kaufen, von dem man erwarten kann, dass er 7 Jahre oder mehr hält. Womöglich mit 5 Jahren Garantie. Wie ich es von einem 2000-EUR-Gerät erwarten würde.
17% Helligkeitsverlust zur Ecke halte ich, nebenbei bemerkt, nicht annähernd für ein befriedigendes Ergebnis für ein Display aus selbstleuchtenden Elementen.
Guter Test, wie immer sehr ausführlich.
Das K.O. Argument ist aber sicherlich die geringe Pixeldichte, sowas geht IMHO einfach nicht. Wurde ich für den aufgeforderten Preis deshalb auch nie kaufen.