Test EIZO EV3450XC: EV-Serie jetzt mit 5-MP-Webcam
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Webcam mit Windows Hello

Unseres Wissens ist der EV3450XC der erste EIZO-Monitor mit integrierter 5-MP-Webcam, und wir sind gespannt, wie die Umsetzung gelungen ist. Immerhin handelt es sich um ein wichtiges Feature des Videokonferenz-Docking-Monitors, auf das man in der EV-Serie lange warten musste. In Verbindung mit den zusätzlich vorhandenen Lautsprechern und zwei Mikrofonen ermöglicht dies Videokonferenzen ohne zusätzliches Equipment.

Webcam oben betriebsbereit, unten durch weißen Sichtschutz abgeschaltet
Webcam oben betriebsbereit, unten durch weißen Sichtschutz abgeschaltet

Die Kamera- und Mikrofonmodule befinden sich im oberen Rahmen des EIZO EV3450XC. Wenn die Kamera ein Bild überträgt, wird dies durch eine kleine, grün leuchtende LED angezeigt.

Im oberen Rahmen befindet sich ein Schieberegler, mit dem die Kameralinse abgedeckt und die Bildübertragung gestoppt werden kann. Die grüne LED leuchtet weiterhin, wenn zum Beispiel eine Verbindung zu einer Webcam-App besteht.

Schieberegler zum Ein- und Ausschalten der Sichtschutzblende
Schieberegler zum Ein- und Ausschalten der Sichtschutzblende

Eine Installation von Treibern für Webcam und Mikrofon ist unter Windows 10/11 nicht notwendig, da sie von Windows automatisch eingerichtet werden und praktisch sofort einsatzbereit sind. Wichtig ist nur, dass der EIZO EV3450XC über USB mit dem PC oder Notebook verbunden ist.

Die 5-MP-Kamera bietet eine maximale Auflösung von 2592 x 1944 Pixeln bei 30 Bildern pro Sekunde. Die Qualität ist ausgesprochen gut, und bei soliden Lichtverhältnissen ist kein Rauschen zu erkennen. Auch die Darstellung im Vollbildmodus überzeugt. Bei wenig Umgebungslicht tritt Bildrauschen auf, allerdings noch annehmbar. Für Videokonferenzen ist diese Lösung gut geeignet und qualitativ das Beste, was wir in den letzten Monaten an integrierten Monitor-Webcams getestet haben.

Man sollte bedenken, dass man für eine qualitativ hochwertige Webcam zwischen 150 und 200 Euro (oder mehr) bezahlt. Das kann diese Kamera natürlich nicht leisten, aber die Umsetzung von EIZO ist absolut praxistauglich.

Wer sich per Gesichtserkennung am Windows-Rechner anmelden möchte, kann dies tun, da die Webcam Windows Hello unterstützt – zumindest solange der Sichtschutz nicht aktiviert ist. Allerdings ist es uns nicht gelungen, Windows Hello einzurichten, da Windows die Fehlermeldung anzeigt, dass die Kamera nicht eingeschaltet werden kann. Jedoch leuchtet der Infrarotsensor rot, und auch die Kamera signalisiert über die grüne LED, dass sie zumindest kurz aktiv ist. Im Gerätemanager waren unter „Biometrische Geräte“ ein „Facial Recognition (Windows Hello) Software Device“ und unter Kameras „EIZO Monitor IR-Camera“ sowie „EIZO Monitor RGB-Camera“ zu finden. Alle Geräte waren, wenigstens laut Gerätemanager, einsatzbereit. Neuere Treiber konnten wir bei EIZO Global nicht finden. Die Ursache konnte im Rahmen unseres Tests leider nicht geklärt werden.

PbP und KVM-Switch

PbP steht für „Picture by Picture“ und bezieht sich auf eine Funktion, die es ermöglicht, mehrere Quellen gleichzeitig auf einem Bildschirm anzuzeigen. Bei Verwendung von PbP teilt das Gerät den verfügbaren Bildschirmplatz in einzelne Abschnitte auf und zeigt die Inhalte der verschiedenen Eingangsquellen gleichzeitig nebeneinander an.

PbP: Verfügbare Layouts (Screenshot: EIZO-Handbuch)
PbP: Verfügbare Layouts (Screenshot: EIZO-Handbuch)

Diese Funktion ist besonders nützlich, wenn Sie mehrere Geräte – etwa einen zweiten Computer oder ein Notebook – an den EIZO EV3450XC anschließen und den Inhalt jeder Quelle gleichzeitig im Blick behalten möchten. Jeder Teil des Bildschirms zeigt dann den Inhalt einer bestimmten Quelle an.

PbP: Links Windows, rechts Linux
PbP: Links Windows, rechts Linux

Beim EIZO EV3450XC stehen die Optionen „Layout 1 bis 3“ zur Verfügung, die allerdings nur über ein Symbol im OSD auswählbar sind. Somit können zwei Quellen gleichzeitig angezeigt werden. Alle vier Signaleingänge können im OSD als Haupt- oder Sub-Eingang (Fenster 1 und 2) definiert werden. Die Zuordnung des Tons zur jeweiligen Quelle erfolgt mit einem Klick. Jeder Signalquelle ist „Seitenverhältnis“ als Skalierung zugeordnet, was sinnvoll ist.

OSD: PbP-Einstellungen
OSD: PbP-Einstellungen

In unserem Beispiel wird die Bildfläche 50:50 aufgeteilt, sodass für jede Quelle 1720 x 1440 Pixel zur Verfügung stehen, was aus unserer Sicht am sinnvollsten erscheint. Wird beispielsweise ein 1080p-Signal zugespielt, erscheinen oben und unten schwarze Balken, und es geht viel Platz für die Bilddarstellung verloren.

Ein KVM-Switch ermöglicht den Anschluss von Tastatur, Monitor und Maus an mehrere Computer gleichzeitig. KVM steht für „Keyboard, Video, Mouse“. Ein KVM-Umschalter ist besonders nützlich, wenn Sie mehr als einen Computer benutzen, aber nicht genug Platz für mehrere Tastaturen, Displays und Mäuse haben. Mit einem KVM-Switch kann man einfach zwischen den verschiedenen PCs umschalten, ohne jedes Mal Eingabegeräte und Bildschirm umstecken zu müssen.

In unserem Test haben wir Rechner A (Linux) über USB-C und HDMI sowie Rechner B (Windows) über USB-B (Upload) und DisplayPort angeschlossen. Die Steuerung funktioniert wie gewünscht – man benötigt insgesamt drei Klicks, bis man den zweiten PC bedienen kann.

Für den Test wurde ein Unifying-Empfänger von Logitech in Kombination mit einer MX-Master-3-Maus und einer MX-Keys-Tastatur verwendet.

Ethernet-LAN (RJ-45)

Der EIZO EV3450XC verbindet per USB-C angeschlossene Geräte mit einer Geschwindigkeit von 1 Gbit/s mit dem Netzwerk. Wir haben ein LG gram (Windows 11) per USB-C-Kabel an den Monitor angeschlossen, und die Netzwerkverbindung war sofort hergestellt. Die gemessenen Transferdaten entsprachen 1 Gbit/s.

EcoView-Funktionen

Der Eizo EV3450XC verfügt über zwei Energiesparfunktionen. Auto EcoView basiert auf einem Umgebungslichtsensor und passt die Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung automatisch an. Eine individuelle Einstellung ist nicht möglich, man kann Auto EcoView lediglich ein- oder ausschalten.

EcoView Optimizer 2 ist eine dynamische Kontraststeuerung, die abhängig vom Bildinhalt arbeitet. Der Monitor passt die Bildschirmhelligkeit automatisch an den Weißwert des Eingangssignals an. Trotz der eher zurückhaltenden Umsetzung lassen sich unschöne Schwankungen nicht vermeiden.

Frühere Modelle verfügten zusätzlich über EcoView Sense, das über einen Infrarotsensor die Abwesenheit des Benutzers erkennt und nach einer definierten Zeit in den Energiesparmodus wechselt. Bei Rückkehr ist das Gerät sofort wieder betriebsbereit. Die Empfindlichkeit der Erkennung war in fünf Stufen einstellbar.

Ein entsprechender Infrarotsensor ist noch vorhanden und befindet sich links neben der Kamera. Im Handbuch wird allerdings kein Bezug darauf genommen. Dieser funktioniert nur in Verbindung mit Windows Hello.

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14 Gedanken zu „Test EIZO EV3450XC: EV-Serie jetzt mit 5-MP-Webcam“

  1. Hatte das selbe Problem mit den Geräuschen wie hier beschrieben, leider nicht auszuhalten. Erhalten habe Ich Ihn am 21.11, reklamiert am 24.11 und heute am 28.11 habe Ich bereits das Tauschgerät erhalten welches absolut keine Geräusche macht und flüsterleise ist, so wie es auch sein sollte. Das Tauschgerät ist aber älter als der defekte, dieser ist von 2024-06-11 und der Tauch Monitor 2024-06-07.

    Antworten
  2. Hallo zusammen,

    auch bei mir das Problem mit den Geräuschen.

    – Dell Prezision über USB-C: Dauerkratzen
    – MacBook Peo 16″ über USCB-C: Kratzen, welches sich mit der Mausbewegung verändert

    Habe vor einer Woche ein Ticket über die EIZO Webseite aufgemacht, bisher keine Reaktion 🙁

    @Martin: Über welchen Weg hat Du den Support von EIZO erreicht?

    Gruß Christoph

    Antworten
  3. Die Kratz- und Fieps-Geräusche in den Lautsprechern resultieren, je nach Notebook, aus der PD-Funktion des Monitors. Der Support teilte mir mit, dass Eizo Japan deswegen ein Bauteil des Monitors austauscht – und zwar bei allen am Lager befindlichen Neu-Geräten.

    Der Support ist super. Bei mir wird der Monitor Mitte November gegen ein entsprechend ausgerüstetes Neu-Geräten ausgetauscht. So lange kann ich mit dem Problem leben…

    Antworten
  4. Ich bin von dem Monitor sehr enttäuscht. Er gibt nervige Geräusche von sich, die sich mit dem Geräusch mechanischen Festplatten oder dem Bewegen einer Maus auf einem hohlen Karton vergleichen lassen. Jede Mausbewegung, schwankende Prozessorlast usw. wird vom Monitor hörbar wiedergegeben.

    Weder mein EV3895 und auch keiner meiner CG279X gibt solche lastabhängigen Geräusche von sich.

    Habe Eizo-Support kontaktiert, ob ggf. ein Defekt vorliegt. Antwort steht aus. Da ich erst jetzt den PRAD-Bericht gelesen habe und dort ebenfalls ein Geräusch in der Nähe des USB-C-Anschlusses festgestellt wurde, scheint es sich eventuell um ein Serien-Problem zu handeln.

    Antworten
    • Als Geräuschquelle konnte ich die beiden Lautsprecher links und rechts am unteren Bildschirmrand identifizieren.

      Schaltet man (am Monitor!) die Lautsprecher vollständig aus, verstummen die Störgeräusche.

      Was leistet sich Eizo da bloß für ein Murks!

      Antworten
      • … und nach dem Abschalten der Lautsprecher, kann ich nun auch das eher zirpende/fiepende Geräusch beim USB-C-Anschluss wahrnehmen, welches vermutlich im PRAD-Bericht gemeint ist, das bei meinem Expemplar jedoch von den deutlich lauteren Kratzgeräuschen aus den Lautsprechern übertönt wurde.

        Antworten
        • … nun möchte ich noch lobende Worte über den Support von Eizo äußern, der sich umgehend und engagiert obiger Sache angenommen hat. Prima!

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          • @Martin Hat der Support denn eine Lösung für die Störgeräusche gefunden? Das Abschalten der Lautsprecher ist ja keine Lösung, wenn man sich den Monitor u. a. wegen des Conferencing Systems gekauft hat. Will dieses ja auch nutzen.

  5. Regarding HZ,

    I dont agree.
    The higher the Hz (hertz) of the monitor, the less precise it becomes in color accuracy (fast/faster = less precise). Additionally, this also applies to uniformity and so on. One of the most important points is the viewing angle. Compare it to a 34″ curved monitor with, for example, VA panels tested by Prad (such as Philips). It’s strange that both manufacturers claim a viewing angle of 178 degrees when the difference is so enormous.

    Antworten

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