Messungen vor Kalibration und Profilierung
Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Wie bereits nach der subjektiven Begutachtung zu erwarten, ist die Graubalance des Fujitsu P2410 TS CAM auch messtechnisch schon ab Werk ausgezeichnet. Der Weißpunkt ist mit 6300 K nur geringfügig unter der Zielvorgabe des sRGB-Farbraums. Der Gammawert liegt im Durchschnitt bei 2,17 mit einem sRGB-konformen Verlauf.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Der Fujitsu P2410 TS CAM ist laut Hersteller ab Werk vorkalibriert. Der Kalibrierungsbericht nennt dazu sogar zwei Bildmodi: „Büro“ (Werkseinstellung) und „sRGB“. Die Delta-E94-Abweichungen sollen dabei identisch sein.
Die Farbtemperatur, das durchschnittliche Gamma und der Gammaverlauf sind auch tatsächlich unverändert. Wie bereits zuvor bei der Farbraumabdeckung gezeigt, wird im sRGB-Modus die Überdeckung des nativen Farbraums jedoch etwas reduziert. Das gelingt zwar nicht vollständig, dafür wird auf der anderen Seite aber auch nicht zu viel abgeschnitten.
Die Graubalance ist hier sogar noch etwas besser und kann als erstklassig bezeichnet werden. Die Farbabweichungen sind im Durchschnitt ebenfalls noch sehr gut. Die Maximalabweichung finden wir – wie auch in der Grafik zu sehen – bei maximalem Rot mit einem Delta E94 von 3,76. Das ist immer noch im Rahmen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | „Benutzerdefiniert“ |
Helligkeit: | 38 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | Keine Einstellmöglichkeit |
Farbtemperatur: | Via RGB-Gain justiert |
RGB: | 100/99/98 |
Color-Gamut: | n. v. |
DUE Priority: | n. v. |
Schärfe: | 50 |
Reaktionszeit: | Normal |
Profilvalidierung

Der Fujitsu P2410 TS CAM zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist gut, die Farbwerte sind sogar sehr gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.
In Farbmanagement-fähigen Anwendungen lässt sich die Farbgenauigkeit durch die Profilierung nochmals verbessern (Delta-E94-Average: 0,56). Die Maximalabweichung finden wir jetzt bei maximalem Blau. Das Delta E94 hat sich dabei auf 2,25 reduziert. Die Graubalance ist trotz der etwas erhöhten Range noch gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Reaktionsverhalten
Das Reaktionsverhalten haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 5 ms für GtG genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden, allerdings nur im Bildmodus „Benutzerdefiniert“ verfügbar. Hier gibt es die Stellungen „Aus“, „Normal“ und „Erweitert“. Als Standardwert ist „Normal“ voreingestellt.
60 Hz, Overdrive „Aus“
Bei 60 Hz und ausgeschaltetem Overdrive messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 13,4 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 12,8 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 18,5 ms, der CtC-Wert 20,8 ms.
Überschwinger sind keine zu beobachten, die Abstimmung ist sehr neutral.
Das Schaltzeiten-Diagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.
60 Hz, Overdrive „Normal“
In der Werkseinstellung „Normal“ werden die Schaltzeiten – abgesehen vom Schwarz-Weiß-Wechsel – schon effektiv verkürzt. Den schnellsten Grauwechsel ermitteln wir jetzt aber mit 9,2 ms und den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte mit 12,5 ms. Am CtC-Wert gibt es mit 10,8 ms auch nichts mehr auszusetzen.
In der Werkseinstellung „Normal“ werden somit bereits recht gute Werte erreicht. Die Überschwinger bleiben dabei völlig unkritisch.
60 Hz, Overdrive „Erweitert“
In der höchsten Stellung „Erweitert“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 14 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 5,8 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte reduziert sich auf sehr flotte 8,8 ms. Der CtC-Wert ist mit 6 ms ebenfalls sehr gut.
Hier sind allerdings jetzt teils stärkere Überschwinger zu sehen, die gerade noch im akzeptablen Bereich liegen. Das ist natürlich sehr subjektiv.
Zum Spielen ist die Overdrive-Funktion „Verbessert“ auf jeden Fall eine empfehlenswerte Option. Alternativ liefert die Werkseinstellung „Normal“ kaum schwächere Reaktionszeiten bei bester Bildqualität.