Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Bei nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum 488 cd/m². Das liegt rund 22 % über den Herstellerangaben von 400 cd/m². Hohe 452 cd/m² bleiben übrig, wenn die notwendigen Korrekturen vorgenommen wurden, um auf D65 zu kommen. Mit einer Minimalhelligkeit von 96 cd/m² ist das Panel aber zu hell, um in absoluter Dunkelheit arbeiten zu können.
Das durchschnittliche Kontrastverhältnis beträgt 1008:1 und deckt sich mit den Herstellerangaben von 1000:1 nahezu komplett. Das maximale Kontrastverhältnis wird mit 1066:1 bei 0 % Leuchtdichte erreicht. Nach der Kalibrierung bleibt noch ein durchschnittliches Kontrastverhältnis von 927:1 übrig. Insgesamt ist das ein sehr gutes Ergebnis.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d.h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Bei der Helligkeitsverteilung erhalten wir eine befriedigende durchschnittliche Helligkeitsabweichung von 8,19 %. Auch die maximale Abweichung von 15,61 % zeigt ein befriedigendes Ergebnis.
Bei der Farbreinheit ist das Resultat besser und erzielt mit einem durchschnittlichen Delta C von 1,17 und einer maximalen Abweichung von Delta C 2,56 eine gute Bewertung.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der iiyama GB2790QSU-B1 verfügt über eine Semiglossy-Oberfläche. Dadurch wirken Farben sehr viel brillanter, als es bei einem stumpf-matten Coating der Fall wäre. Ist der Einsatzort allerdings sehr hell und sonnendurchflutet, entstehen auf so einem Panel unweigerlich Spiegelungen. Das ist besonders dann ein Problem, wenn der Bildinhalt dunkel ist.
Blickwinkel
Das Foto zeigt den Bildschirm des iiyama GB2790QSU-B1 bei horizontalen Blickwinkeln von ±75 Grad und vertikalen von +60 und -45 Grad.
Bei den horizontalen Blickwinkeln erhält das Bild einen leichten Blaustich, während es von oben einen leichten Braunstich zeigt. Von unten sind nahezu keine Veränderungen auszumachen, und auch der Kontrastverlust ist hier am geringsten. Die Farben bleiben bei allen Blickwinkeln stabil.
Interpolation
In der Kategorie „Bildeinstellung“ lässt sich unter „Reduz“, was auch immer „Reduz“ heißen soll, normalerweise Einfluss auf das Seitenverhältnis nehmen, doch ist diese Option am Computer ausgegraut und nicht wählbar. Fix ist „Vollbild“ voreingestellt. Auch eine Schärfeoption ist in dieser Kategorie vorhanden und wird mit „Scharf“ und „Weich“ benannt. Sie ist am Computer ebenfalls aktiv und in fünf Stufen regelbar. Dabei ist Stufe 1 die schärfste Option. Voreingestellt ist „3“, allerdings sollte eher auf 4 gestellt werden, da bereits in den Werkseinstellungen minimale Doppelkonturen entstehen.

Um die Qualität der Interpolation zu testen, spielen wir dem Monitor eine fein aufgelöste Grafikdatei mit verschiedenen Auflösungen zu, um die Qualität der Interpolation zu beurteilen. Bei der nativen Auflösung wird die Grafik erwartungsgemäß scharf und detailreich angezeigt. Setzt man die Auflösung auf 1280 x 720 Bildpunkte herunter, erscheint unsere Testgrafik zwar etwas kräftiger, zeigt jedoch nach wie vor die feinen Details wie etwa das Muster innerhalb des Kreuzes.
Interpolierte Texte weisen bei einer reduzierten Auflösung von 1280 x 720 Pixeln zwar Artefakte auf, die bei buntem Text stärker auffallen. Dennoch lassen sich auch kleine Buchstaben problemlos lesen. Eine Erhöhung der Schärfe bringt weder bei der Gittergrafik noch bei Texten eine erkennbare Verbesserung.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro und das Spektrofotometer X-Rite i1Pro eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Bei der Farbraumuntersuchung ermitteln wir zunächst die Abdeckung des sRGB-Farbraums. Hier liefert der iiyama GB2790QSU-B1 vor und nach der Kalibrierung eine Abdeckung von 99 %, was natürlich einem sehr guten Ergebnis entspricht.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.