Interpolation
Der Bildschärferegler wirkt auch an den digitalen Eingängen. Die Standardeinstellung „3“ haben wir für den Test so belassen.
Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1920 x 1080 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf. Die Interpolation durch die Grafikkarte führt hier in der Regel auch zu keinem besseren Ergebnis.
Zur Skalierung abweichender Formate hat das OSD die Optionen „Vollbild“ und „Aspect“ parat. Eine pixelgenaue 1:1-Darstellung sollte laut Handbuch zwar auch vorhanden sein, war für uns im OSD aber tatsächlich nicht auffindbar. Am PC/Mac empfiehlt sich ohnehin immer die native Auflösung, sodass das Thema Interpolation hier selten eine Rolle spielt.
In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich.
Bei der Qualität der Interpolation an sich sehen wir selten nennenswerte Unterschiede zwischen den Geräten. Das Ergebnis mit Interpolation ist naturgegeben nie so gut wie in der nativen Auflösung. Unterschiede zwischen den Geräten finden wir vor allem bei den Skalierungsoptionen und der Funktionalität. Die folgende Tabelle gibt dazu einen Überblick.
Signal | Verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Wiedergabe | Unskalierte Wiedergabe |
SD (480p) | Ja | Nein |
SD (576p) | Ja | Nein |
HD (720p) | Ja | Nein |
HD (1080p) | Ja | Nein |
Ultra HD, 4K | Nein | Nein |
PC (5:4) | Ja | Nein |
PC (4:3) | Teilweise (1024 x 768: ja, 1600 x 1200: nein) | Nein |
PC (16:10) | Teilweise (1680 x 1050 ja, 1920 x 1200: nein) | Nein |
PC (16:9) | Ja | Nein |
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Proband mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro und das Spektrofotometer X-Rite i1Pro eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Zur Farbraumabdeckung macht iiyama nur Angaben zum sRGB-Farbraum. Der soll zu 99 % abgedeckt werden.
Das gelingt dem iiyama XCB3494WQSN-B5 auch zu 98 %. Die Grafiken oben zeigen, dass der native Farbraum des Gerätes vor allem im Bereich Rot und Grün sogar deutlich darüber hinausgeht.
Sinnvollerweise besitzt der iiyama XCB3494WQSN-B5 auch einen sRGB-Modus, den man allerdings nur ganz versteckt bei der Farbtemperatur findet. Stellt man sie auf „sRGB“, wird nicht nur der Gamma-Verlauf korrekt an die Vorgabe angepasst, sondern auch der Farbraum recht passabel auf den Zielfarbraum beschnitten. Die geringfügige Unterdeckung bleibt dabei unverändert.
Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werks-Preset und nach Software-Kalibration mit Quato iColor Display zusammen:
Farbraum | Hersteller-Angabe | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 99 % | 98 % | 98 % |
Adobe RGB | k. A. | – | 81 % |
ECI-RGB v2 | k. A. | – | 74 % |
DCI-P3 RGB | k. A. | – | 84 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | k. A. | – | 94 % |
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Auch messtechnisch fällt die Graubalance des iiyama XCB3494WQSN-B5 bereits in der Werkseinstellung erstaunlich gut aus. Die Abweichungswerte beim Delta C sind im Durchschnitt wie auch bei der Range sehr gut. Der Weißpunkt liegt mit 6400 K fast punktgenau auf der D65-Norm. Beim Gamma ermitteln wir einen Durchschnittswert von 2,16. Es verläuft dabei annähernd linear.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Ein dedizierter sRGB-Modus ist beim iiyama XCB3494WQSN-B5 zwar gut versteckt, aber als Farbtemperatur-Einstellung sehr wohl vorhanden. Wie wir bereits bei der Farbraumabdeckung gesehen haben, wird durch ihn der etwas erweiterte native Farbraum des Probanden recht gut auf den Zielfarbraum sRGB beschnitten.
Die Anpassung umfasst allerdings auch die Graubalance. Die Abweichungen beim Delta C liegen unverändert auf einem sehr guten Niveau. Die Farbtemperatur ist mit 6500 K aber jetzt sogar ganz exakt auf der D65-Norm, und auch der Gamma-Verlauf wurde sehr akkurat an die Zielvorgabe angepasst. Im Durchschnitt beträgt das Gamma 2,17.
Die Farbraumabdeckung ist mit 98 % ebenfalls sehr gut gelungen. Die Farbabweichungen sind dabei gut bis sehr gut (Delta-E94-Average: 1,17). Die höchsten Farbabweichungen finden wir bei Blautönen mit einem Delta E94 von 4,93 in der Spitze. Das liegt dann schon im wahrnehmbaren Bereich.
Ohne sRGB-Modus – also in den Einstellungen ab Werk – wäre dieser Vergleich aber deutlich schlechter ausgefallen. Wer sein Gerät nicht kalibriert, sollte für die EBV diesen Modus verwenden, um einigermaßen farbgenau arbeiten zu können.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Wie viel Hertz schafft der Monitor denn, wenn er mittels HDMI angeschlossen wird?
100 Hz