Signalpegel und Farbmodell
Der LG 32BP95E verarbeitet digitale RGB- und YCbCr-Signale. Eine Anpassung des Dynamikbereichs ist über die Einstellung „Input Range“ möglich. „Narrow“ unterstellt ein gemeinhin übliches Videosignal ohne btb- und wtw-Anteile (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235).
„Super White“ erhält dagegen mögliche Informationen in den Lichtern (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–254). „Full“ ist die korrekte Auswahl für Signale, die den vollen Dynamikumfang ausnutzen (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 0–255).
Ausleuchtung
Die Ausleuchtung unseres Testgerätes ist sehr gut. Präziser: Sie ist zwangsläufig perfekt, weil die Pixel nicht von einer Hintergrundbeleuchtung durchschienen werden. Es erübrigt sich damit auch jeder Versuch, das in einem Bild festzuhalten.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Die Helligkeitsabweichungen über die Panel-Fläche fallen für unser Testgerät sehr gering aus. Das ist sehr gut. Deutlich darunter rangiert leider der Farb-Drift. Es kommt zu sichtbaren Abweichungen an den Rändern. Eine Messung gemäß den originären Anforderungen in ISO 12646, mit nur etwas weiter innen liegenden Messpositionen, würde die Bewertung noch in Richtung „Befriedigend“ verschieben.
Helligkeit, Schwarzwert, Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Leuchtdichte Weiß
Helligkeit | Nativ | D65 | 5800 K | D50 |
100 % | 261,7 cd/m² | 260,8 cd/m² | 248,0 cd/m² | 233,9 cd/m² |
50 % | – | 141,7 cd/m² | – | – |
0 % | – | 20,3 cd/m² | – | – |
Mit annähernd nativem Weißpunkt erreichen wir eine maximale Leuchtdichte von rund 260 cd/m². Diese wird auch bei vollflächiger Anzeige erzielt. Damit qualifiziert sich der LG 32BP95E für die meisten SDR-Anwendungsbereiche. Die Präzision der Reproduktion wird durch keine Dynamiken beeinflusst. Der Kontrastumfang ist Technologie-bedingt riesig und nur durch Lichteinflüsse bzw. Reflexionen begrenzt.
In den HDR-Modi steigt die maximale Leuchtdichte bis auf rund 590 cd/m². Der jeweils konkret erreichte Wert ist dann abhängig vom Bildinhalt. Ein ABL („Automatic Brightness Limiter“) begrenzt die Leistungsaufnahme – und bewahrt die OLEDs so vor Schaden. Die bereits genannten 260 cd/m² stellen beim vollflächigen Weißbild auch im HDR-Betrieb das erreichbare Maximum dar. Aber bereits eine nur wenig geringere Messfeldgröße lässt die Helligkeit wieder deutlich ansteigen. Mehr dazu im Abschnitt „HDR“.
Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Die Angaben beruhen auf einem Restkontrast von 10:1. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Allerdings werden weitere farbmetrische Veränderungen nicht oder nur unzureichend in die Angabe einbezogen.
Das OLED-Panel des LG 32BP95E kann hier abermals, wie schon beim Kontrastumfang, voll punkten. Die Blickwinkelstabilität ist hervorragend. Farbton- und Gradationsveränderungen fallen sehr gering aus. Und auch die Kontraststabilität rangiert auf höchstem Niveau. Viel besser geht es nicht.
Farbmetrische Tests
Farbraumvergleich in CIELAB (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in CIELAB ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB, Adobe RGB, ECI-RGB v2, ISO Coated v2 (ECI), DCI-P3 RGB
Farbraum | Abdeckung |
ISO Coated v2 | 99 % |
sRGB | 99 % |
Adobe RGB | 95 % |
ECI-RGB v2 | 89 % |
DCI-P3 RGB | 96 % |
sRGB und Adobe RGB werden vollständig bzw. fast vollständig abgedeckt. Präzise kann auch die durch die FOGRA39-Charakterisierungsdaten beschriebene Offset-Druckbedingung reproduziert werden. Damit sind aussagekräftige Proof-Simulationen möglich. ECI-RGB v2, das vor allem in medienneutralen Workflows Verwendung findet, wird immerhin noch zu einem Gutteil eingeschlossen.
Für den Einsatz in HDR-Video-Workflows spielt die Abdeckung von DCI-P3 RGB eine große Rolle. Hier überzeugt der LG 32BP95E ebenfalls.
Differenzen in Bezug zur Werksangabe (für DCI-P3 RGB und Adobe RGB jeweils 99 %) sind vor allem auf die Vergleichsgrundlage (CIELAB vs. Farbtafel) und die Aufbereitung der Daten zurückzuführen.
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Dynamische Regelungen werden, sofern möglich, vor den nachfolgenden Tests deaktiviert.
Werkseinstellung (Bildmodus: Custom)
Die Werkseinstellung des LG 32BP95E überzeugt. Alle von uns erfassten Parameter korrelieren sehr gut mit den jeweiligen Einstellungen im OSD. Die Graubalance ist ausgezeichnet. Der Weißpunkt liegt zwar etwas von der Tageslichtkurve entfernt – das ist aber noch völlig unproblematisch.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Farbmodus sRGB im Vergleich mit sRGB

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Farbmodus Adobe RGB im Vergleich mit Adobe RGB

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Farbmodus DCI-P3 RGB im Vergleich mit DCI-P3 RGB

Auch die von uns getesteten Bildmodi überzeugen. Geringe Abweichungen in den bunten Farben belegen präzise Farbraumtransformationen. Entsprechende Inhalte können damit bereits ohne weitere Maßnahmen sehr ansprechend auch in nicht Farbmanagement-fähigen Anwendungen wiedergegeben werden. Die Graubalance ist nach wie vor sehr gut. Ebenfalls keinesfalls selbstverständlich: Alle Bildmodi können in wichtigen Parametern (z. B. Helligkeit, Weißpunkt und Tonwertkurve) angepasst werden.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.