OnScreen Control
Nach der Installation von OnScreen Control begrüßt uns ein erfrischendes Design der Software-gestützten Möglichkeit, das Display zu konfigurieren. Die Anwendung verfügt über einen ordentlichen Funktionsumfang und reagiert zudem fix. Zusätzlich bietet sie über den Reiter „SplitScreen“ an, den Bildschirm in verschiedene Bereiche zu teilen.
Die Hoffnung, die LED-Beleuchtung im hinteren Bereich zu steuern, wird allerdings nicht erfüllt. Das wird hartgesottene Fans des Player-Styles enttäuschen, und es bleibt zu hoffen, dass die Anwendung dementsprechend ein Update erhält.
Insgesamt macht das OSD-Menü einen guten Eindruck und verfügt über vielfältige Einstellmöglichkeiten, um den LG 32GQ950-B auf seine Bedürfnisse konfigurieren zu können. Auch die Bedienung über den Joystick funktioniert sehr gut und intuitiv. Die Software zeigt sich ebenso ordentlich programmiert und in einem tollen Design. Trotzdem sollte sie aus den genannten Gründen noch erweitert werden.
Bildqualität
Beim Reset stellt der Monitor folgende Werte ein: Helligkeit 80, Kontrast 70, Spielmodus „Spieler 1“, Gamma-Modus 2, Farbtemperatur „Benutzer“.
Graustufen
Der LG 32GQ950-B zeigt unser Testbild in den Lichtern mit einem sehr guten Ergebnis. Alle Felder sind vom reinweißen Hintergrund zu unterscheiden, und es ist kein Farbstich zu erkennen. In den Schatten sind die Felder bis zum drittletzten sichtbar. Die übliche Farbtreppe nahe der Mitte, wo reines Weiß in Grau übergeht, ist nur minimal zu sehen.
Bewegt man sich aus dem Zentrum heraus, erhalten die hellen Grautöne einen minimalen bräunlichen Touch. Zudem wird die anfangs milde Farbtreppe etwas stärker sichtbar. Die dunklen Grautöne verlieren drei Felder und sind nur noch bis zum fünftletzten Feld vom tiefschwarzen Hintergrund zu unterscheiden.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Die Schwarzbilddarstellung des LG 32GQ950-B ist hervorragend. An keiner Stelle weist das Panel einen Hotspot auf, was man eher selten zu sehen bekommt. Erst bei fünffach verlängerter Belichtungszeit kann man in der rechten unteren Ecke einen minimalen Spot erkennen. Auch erhält das Bild keine sichtbare Wolkenbildung. Das ist ein tolles Ergebnis.
Nicht nur die Schwarzbilddarstellung ist auf einem tollen Niveau, auch ein Glow ist nahezu nicht erkennbar. Bei ganz genauem Hinschauen kann man eine leichte Aufhellung in einem Grünton erkennen. Das ist so ziemlich der minimalste Glow, den wir bis dato bei einem IPS-Panel gesehen haben.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Der Gaming-Monitor erreicht laut Datenblatt eine maximale Leuchtdichte von 450 cd/m² im SDR-Betrieb. Wir messen mit 432 cd/m² rund 4 % weniger. Nach den notwendigen Korrekturen, um D65 zu erreichen, bleiben noch 414 cd/m² übrig. Der LG 32GQ950-B lässt sich enorm weit herunterregeln. Letztendlich zeigt unser Messprogramm nur noch 6 cd/m² an.
Das maximale Kontrastverhältnis liegt laut Handbuch bei 1000:1. Mit einem durchschnittlichen Kontrastverhältnis von 1005:1 und einem maximalen Kontrastverhältnis von 1061:1 kann das Display diese Vorgaben halten. Nach einer Kalibrierung beträgt das Kontrastverhältnis gute 957:1. Aufgrund der sehr geringen minimalen Leuchtdichte von 6 cd/m² kommen wir mit unserem Messgerät bei der Kontrastmessung an die Messgrenze. Daher ist der letzte Messwert bei 0 % Leuchtdichte nicht sonderlich aussagekräftig und hat natürlich auch Auswirkungen auf das durchschnittliche Kontrastverhältnis, das durch diese Messung etwas leidet.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Mit einer durchschnittlichen Helligkeitsabweichung von 4,87 % und einer maximalen Helligkeitsabweichung von 13,51 % wird ein gutes Ergebnis erreicht. Gleiches gilt für die Farbreinheit mit einem durchschnittlichen Delta C von 1,44 und einem maximalen Delta C von 2,61.
Coating
Der LG 32GQ950-B verfügt über eine Semiglossy-Oberfläche, bei der die Farben deutlich brillanter dargestellt werden, als es bei Displays mit einer stumpf-matten Oberfläche der Fall ist. Problematisch wird es allerdings in sehr hellen, sonnendurchfluteten Räumen mit dem entstehenden Spiegelbild. Besonders dann, wenn die Bildinhalte sehr dunkel sind.

Blickwinkel
Das Foto zeigt den Bildschirm des LG 32GQ950-B bei horizontalen Blickwinkeln von ±75 Grad und vertikalen von +60 und -45 Grad.
LG wirbt auf der Produkt-Website mit einer speziellen Polarisierung des Panels, durch das eine bessere Blickwinkelstabilität erreicht werden soll. Das kann man durchaus so bestätigen. Egal aus welcher Blickrichtung: Das Bild verliert nahezu keinen Kontrast, und auch die Farbgebung bleibt stabil. Das ist ein sehr gutes Ergebnis.
Im Test wird zwar die Hardwarekalibrierung angesprochen, und auch verschiedene Bildschirmdarstellungen der Software gebracht, aber leider keine detaillierten Resultate dieses Prozesses. Schade. Gerade beim Vergleich mit seinem älteren Bruder 32UL950-W wäre das interessant.
Leider ist es mir bisher nicht gelungen, unter Windows 10/11 mit Intel-GPUs (NUCs mit HD-, UHD-, IrisXE-Grafik) und dem Windows-PnP-Monitortreiber HDR über die HDMI-Anschlüsse des Monitors zu aktivieren. DXDIAG vermisst wenigstens die Angaben zu „Advanced Colours“. Bug oder Feature?!
Super ausführlicher Test, vielen Dank dafür!
Hakt ihr bezüglich der für HDR1000 verfehlten Werte noch beim Hersteller nach? Mich würde interessieren, ob das vielleicht ein Problem eines Vorserienmodells war oder ob sie die angepeilte Zertifizierung wirklich verfehlen.
VG,
Martin
Hallo John,
ich konnte keine Lüftergeräusche wahrnehmen.
Viele Grüße
Oliver
Hi,
in einigen Videos von chinesischen Reviewern wurde der ganze Monitor auseinandergenommen, und dort konnte man dann an der Rückseite im unteren Bereich einen kleinen Lüfter sehen. War dieser Lüfter irgendwie während des Tests zu hören? Ist er vielleicht nur im HDR Betrieb an?
Guten Tag, ich habe die Test zwischen dem LG 32GQ950 und dem ASUS ROG Swift PG32UQ verglichen.
Nach wie vor kann ich mich schwer entscheiden. Welchen der beiden seht ihr für Entertainment/Gaming Zwecke als Favorit?
Mich würde noch die Wärmeentwicklung vor dem Gerät interessieren, gab es da Auffälligkeiten? In letzter Zeit hatte ich bei diversen 34″ Geräten eine nicht unerhebliche Wärmeentwicklung wahrgenommen (bei gewöhnlichem Abstand).
Vielen Dank für die ausführlichen Tests.
Gruß
Christian
Hallo Christian,
das Panel wurde nicht übermäßig warm. Mir ist hier keine besondere Hitzeentwicklung aufgefallen.
Viele Grüße
Oliver
Hallo Christian,
wie hast du dich entschieden? Ich stehe gerade vor der gleichen Entscheidung.
Vielen Dank für den tollen (von mir mit großer Spannung erwarteten) Test!
Schade, dass die HDR1000 nicht erreicht werden. Das wäre aber aber gut verkraftbar.
Der einzige Grund, der mich aber jetzt noch davon abhält zu kaufen, ist die fehlende KVM- / Ladefunktionalität (USB-C Anschluss) und ich weiß nicht, ob ich darauf verzichten kann.
Damit wäre er der perfekte Home-Office- und Gaming-Monitor in einem.
tollen review.
Noch eine Frage: wie schnell schaltet dieser 32GQ950 zwischen den einzelen Inputs?
Hallo Oli,
das habe ich nicht getestet, tut mir leid. Ich kann dazu nur sagen, dass mir keine besondere Verzögerung aufgefallen ist.
Viele Grüße
Oliver