PC-Betrieb
Natürlich sollte man die Kirche auch im Dorf lassen, denn die wenigsten Nutzer werden sich diesen Monitor kaufen, um die in die Zeit gekommene Konsole anzuschließen. Bedeutungsvoller ist natürlich das Gameplay am Computer. Schaut man sich hier den Unschärfe-Eindruck des UFO-Testbildes an, ist das Ergebnis sehr viel besser. Fakt ist aber auch hier, dass der LG 32GQ950-B eher mit Blur zu kämpfen hat als viele seiner Mitstreiter, die mit ähnlichen Schaltzeiten aufwarten.
Dabei ist es auch unerheblich, ob 144 Hz oder gar 160 Hz anliegen. Einzig die Bildfehler nehmen bei steigender Bildwiederholungsfrequenz noch minimal ab und zeigen, dass hier selbst die höchste Overdrive-Stellung „Schneller“ lediglich noch marginale Bildfehler produziert. Andererseits bringt die erhöhte Pixelbeschleunigung keinen sichtbaren Mehrwert. Daher ist die ab Werk eingestellte Overdrive-Stellung „Schnell“ die beste Option.
Aber auch hier muss gesagt werden, dass enorm in das Bild hereingezoomt wurde und das bewegte Bild im Gameplay über eine ordentliche Schärfe verfügt und man nicht bei schnellen Richtungswechseln oder Drehungen die Orientierung verliert. Hier spielt die Aktualisierungsrate natürlich eine große Rolle. Dabei gilt hier ebenfalls: Je höher die Aktualisierungsrate, desto klarer und flüssiger wird das Gameplay.
Man darf aber nicht vergessen, dass der LG 32GQ950-B über eine UHD-Auflösung verfügt, die eine Menge GPU-Performance benötigt, um eine adäquate Framerate an den Monitor zu senden. Hier verrichtet Adaptive Sync zwar einen sehr guten Job und eliminiert Stuttering und Tearing im Bereich von 48 bis 144 respektive 160 Hz zuverlässig, doch bringt das alles nichts, wenn die Grafikkarte schlussendlich nicht über die erforderliche Leistung verfügt und die Bildrate einbricht. Dann kommen wir wieder in die Sphären, wo der LG 32GQ950-B nicht mehr ordentlich performt, wie wir bei 60 Hz gesehen haben. Hier wäre ein Anti-Blur-Tool durchaus ein sinnvolles Add-on gewesen.
HDR
Der LG 32GQ950-B verfügt laut Produkt-Website über eine offizielle DisplayHDR-1000- Zertifizierung, die vom VESA-Konsortium ausgelobt wird. Bis dato können wir den Probanden allerdings nicht unter den zertifizierten Produkten der 1000er-Klasse auf der DisplayHDR-Website finden. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass der Monitor noch nicht auf dem Markt verfügbar ist.
Dennoch ist uns aufgefallen, dass unser Testgerät einige Zielvorgaben nicht erreicht. Beim offiziellen Test-Tool DisplayHDR CTS v1.1, das über GitHub heruntergeladen werden kann, sind die Testbilder enthalten, die zum Ermitteln der Zielvorgaben genutzt werden können. Die Zielvorgaben sind auf der offiziellen DisplayHDR-Website einsehbar. Das folgende Bild zeigt einen kleinen Auszug dieser Zielvorgaben, die wir für dieses Display rot umrandet haben.
Alle drei Zielvorgaben erreicht der LG 32GQ950-B allerdings nicht. Der erste und der zweite Test benötigen eine minimale Leuchtdichte von 1000 cd/m². Hier werden aber nur 665 cd/m² erreicht. Für das dritte Ziel müssen mindestens 600 cd/m² über einen langen Zeitraum gehalten werden. Hier schafft das Panel aber nur 579 cd/m², wie die folgenden Bilder zeigen.
Letztendlich verfügt der LG 32GQ950-B über ein Panel, das die Zielvorgaben einer DisplayHDR-600-Zertifizierung abdeckt.
Die Wahrnehmung ist allerdings schon recht beeindruckend. Obschon die Zielvorgaben nicht erreicht werden, kann man durchaus schon von einem guten HDR-Erlebnis sprechen.
Während im SDR-Betrieb die hellen Bereiche komplett überstrahlt daherkommen und über keine Zeichnung mehr verfügen, gelingt es, diesen Dynamikumfang im HDR-Betrieb schon sehr ordentlich darzustellen.
Sound
Dem LG 32GQ950-B wurden keine Lautsprecher spendiert, aber der Hersteller wirbt mit einem vierpoligen DTS-Headphone:X-Ausgang, der sich mittig unterhalb des Monitors befindet.
Unter „Allgemein -> DTS Headphone:X“ verfügt das Auswahlmenü über die Optionen „Spiel“, „Unterhaltung“, „Sport“ und „Aus“. Sicherlich unterscheiden sich die verschiedenen Klangbilder in der Verschiebung von Bass, Mitteltönen und Höhen, aber Wunder darf man hier nicht erwarten. Außerdem ist die maximale Lautstärke einfach zu gering. Jeder aktuelle PC weist im Grunde eine Kopfhörer-Schnittstelle und eine integrierte Software auf, die den Sound besser und mit wesentlich mehr Punch transportieren kann.
Im Test wird zwar die Hardwarekalibrierung angesprochen, und auch verschiedene Bildschirmdarstellungen der Software gebracht, aber leider keine detaillierten Resultate dieses Prozesses. Schade. Gerade beim Vergleich mit seinem älteren Bruder 32UL950-W wäre das interessant.
Leider ist es mir bisher nicht gelungen, unter Windows 10/11 mit Intel-GPUs (NUCs mit HD-, UHD-, IrisXE-Grafik) und dem Windows-PnP-Monitortreiber HDR über die HDMI-Anschlüsse des Monitors zu aktivieren. DXDIAG vermisst wenigstens die Angaben zu „Advanced Colours“. Bug oder Feature?!
Super ausführlicher Test, vielen Dank dafür!
Hakt ihr bezüglich der für HDR1000 verfehlten Werte noch beim Hersteller nach? Mich würde interessieren, ob das vielleicht ein Problem eines Vorserienmodells war oder ob sie die angepeilte Zertifizierung wirklich verfehlen.
VG,
Martin
Hallo John,
ich konnte keine Lüftergeräusche wahrnehmen.
Viele Grüße
Oliver
Hi,
in einigen Videos von chinesischen Reviewern wurde der ganze Monitor auseinandergenommen, und dort konnte man dann an der Rückseite im unteren Bereich einen kleinen Lüfter sehen. War dieser Lüfter irgendwie während des Tests zu hören? Ist er vielleicht nur im HDR Betrieb an?
Guten Tag, ich habe die Test zwischen dem LG 32GQ950 und dem ASUS ROG Swift PG32UQ verglichen.
Nach wie vor kann ich mich schwer entscheiden. Welchen der beiden seht ihr für Entertainment/Gaming Zwecke als Favorit?
Mich würde noch die Wärmeentwicklung vor dem Gerät interessieren, gab es da Auffälligkeiten? In letzter Zeit hatte ich bei diversen 34″ Geräten eine nicht unerhebliche Wärmeentwicklung wahrgenommen (bei gewöhnlichem Abstand).
Vielen Dank für die ausführlichen Tests.
Gruß
Christian
Hallo Christian,
das Panel wurde nicht übermäßig warm. Mir ist hier keine besondere Hitzeentwicklung aufgefallen.
Viele Grüße
Oliver
Hallo Christian,
wie hast du dich entschieden? Ich stehe gerade vor der gleichen Entscheidung.
Vielen Dank für den tollen (von mir mit großer Spannung erwarteten) Test!
Schade, dass die HDR1000 nicht erreicht werden. Das wäre aber aber gut verkraftbar.
Der einzige Grund, der mich aber jetzt noch davon abhält zu kaufen, ist die fehlende KVM- / Ladefunktionalität (USB-C Anschluss) und ich weiß nicht, ob ich darauf verzichten kann.
Damit wäre er der perfekte Home-Office- und Gaming-Monitor in einem.
tollen review.
Noch eine Frage: wie schnell schaltet dieser 32GQ950 zwischen den einzelen Inputs?
Hallo Oli,
das habe ich nicht getestet, tut mir leid. Ich kann dazu nur sagen, dass mir keine besondere Verzögerung aufgefallen ist.
Viele Grüße
Oliver