Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | Spieler 1 |
Helligkeit: | 10 |
Kontrast: | 70 |
Gamma eingestellt: | Modus 2 |
Gamma gemessen: | 2,18 |
Farbtemperatur: | Benutzer |
RGB: | 53/50/42 |
Schärfe: | Nicht vorhanden |
Reaktionszeit: | Schnell |
Profilvalidierung

Bei der Profilvalidierung treten keine unschönen Nichtlinearitäten auf. Der etwas erhöhte Range-Wert bei den Grauabweichungen führt in diesem Bereich allerdings zu einem Abzug bei der Bewertung.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.
Durch die Kalibrierung können die Farbabweichungen auf eine durchschnittliche Abweichung von 0,44 Delta gedrückt werden – ein sehr gutes Ergebnis. Die sRGB-Farbraumabdeckung steigt zudem auf 100 %. Der Kontrast bleibt bei hohen 970:1, und der Weißpunkt von 6500 Kelvin wird ebenfalls erreicht. Erkauft wird diese noch mal deutliche Steigerung im Vergleich zum gut voreingestellten sRGB-Modus durch leicht erhöhte Abweichungen bei den Grauwerten. Dadurch wird in der Endbenotung auch „nur“ eine gute Note erzielt.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Reaktionsverhalten
Den LG 34GP950G haben wir in nativer Auflösung untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
In den Produktspezifikationen wird eine bestmögliche Reaktionszeit von 1 ms (GtG) genannt. Der LG 34GP950G besitzt vier Overdrive-Stufen („Aus“, „Normal“, „Schnell“, „Schneller“). In der Werkseinstellung ist die Option „Schnell“ aktiviert.
Overdrive, 60 Hz
60 Hz, Overdrive „Aus“
Das Schaltzeitendiagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.
Bei ausgeschaltetem Overdrive besitzt der LG 34GP950G bereits eine durchschnittliche Reaktionszeit von unter 8 ms. Wir sind daher auf die weiteren Steigerungen bei aktiviertem Overdrive gespannt. Überschwinger im ausgeschalteten Zustand traten erwartungsgemäß nicht auf.
60 Hz, Overdrive „Schnell“
Auf der zweithöchsten Overdrive-Stufe sinkt die durchschnittliche Reaktionszeit auf unter 6 ms. Für einen Grauwechsel werden sogar unter 4 ms benötigt. In diesem Bereich fühlen sich langsam auch Profi-Gamer wohl. Der vergleichsweise hohe Latenzwert fällt dagegen negativ auf. Überschwinger sind zwar messbar, treten aber nur in einem geringen Ausmaß auf.
60 Hz, Overdrive „Schneller“
Auf der höchsten Stufe verringert sich die durchschnittliche Reaktionszeit auf unter 4 ms, und für einen Grauwechsel werden nur noch 2,4 ms benötigt. Dieser Wert liegt zwar über den Herstellerangaben, stellt aber trotzdem ein sehr gutes Ergebnis dar. Erkauft wird diese zusätzliche Steigerung allerdings mit starken Überschwingern, die in der Praxis zu unschönen Bildeffekten führen können, die wir im Abschnitt „Subjektive Beurteilung“ genauer beschreiben.
Overdrive, 180 Hz
180 Hz, Overdrive „Aus“
Die Latenz verringert sich bei 180 Hz deutlich, alle anderen Werte sind nahezu identisch zum 60-Hz-Betrieb geblieben. Überschwinger treten entsprechend ebenfalls nicht auf.
180 Hz, Overdrive „Schnell“
Auf der zweithöchsten Overdrive-Stufe weichen die Messergebnisse dagegen vom 60-Hz-Betrieb ab. Die durchschnittliche Reaktionszeit liegt bei nur 4,7 ms. Für einen Grauwechsel werden lediglich 3,4 ms und für einen Farbwechsel 3,6 ms benötigt. Diese Werte dürften selbst für Hardcore-Gamer ausreichend schnell sein, die ebenfalls davon profitieren, dass in diesem Modus nur minimale Überschwinger gemessen werden konnten.
180 Hz, Overdrive „Schneller“
Auf der höchsten Stufe können wir die Herstellerangaben mit einem gemessenen Grauwechsel von 1,3 ms nahezu bestätigen. Für einen Farbwechsel wird ebenfalls nur 1 ms benötigt. Die durchschnittliche Reaktionszeit liegt mit 3 ms zwar deutlich über diesen Werten, ist aber trotzdem als sehr gut zu bezeichnen. Die sehr hohen Überschwinger treten allerdings auch bei 180 Hz auf.
Wie sich der Modus in der Praxis schlägt, zeigen wir im Abschnitt „Subjektive Beurteilung“, in dem wir die optischen Effekte der höchsten Overdrive-Einstellung beschreiben.