Interpolation
Unter der Kategorie „Eingang“ ist die Einstellungsebene „Seitenverhältnis“ zu finden. Hier existieren die Optionen „Vollbild“ und „Original“. Einen Schärferegler können wir nicht finden. Die Skalierungsoptionen der Grafikkarte sind deaktiviert. Egal ob wir in den OSD-Einstellungen „Vollbild“ oder „Seitenverhältnis“ wählen: Das Bild wird bei sämtlichen zugespielten Auflösungen immer auf die volle Panel-Höhe skaliert und mit schwarzen Balken seitengerecht dargestellt.
Um die Qualität der Interpolation zu prüfen, verwenden wir eine hochauflösende Testgrafik und vergleichen diese bei nativer Auflösung und bei verringerter Auflösung von 1280 x 720 Pixeln. Bei nativer Auflösung wird das Gitter natürlich maximal scharf und detailreich abgebildet.
Bei 720p entsteht zwangsläufig mehr Platz, der anhand von zusätzlich eingefügten grauen Pixeln ausgefüllt wird. Bis auf die etwas fetteren Konturen und einen leichten Unschärfeeindruck ist die Interpolation gut. Die folgenden Bilder vermitteln einen groben Eindruck von der Qualität der Skalierung.
Text wird durch die zusätzlich eingefügten grauen Pixel etwas unschärfer wiedergegeben, bleibt allerdings auch bei kleinerem Schriftgrad in Fett noch leserlich. Ein Schärferegler hätte hier vielleicht noch die Kanten akzentuieren können, damit die Augen bei längeren Inhalten nicht so stark belastet werden.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1DisplayPro und das Spektrofotometer X-Rite i1Pro eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Bei der Farbraumuntersuchung ermitteln wir zunächst die Abdeckung des sRGB-Farbraums. Hier erreicht das Display vor der Kalibrierung im sRGB-Modus 97 %, danach eine Abdeckung von 100 %. Das ist in beiden Fällen eine sehr gute Bewertung.

Der DCI-P3-Farbraum wird mit 93 % abgedeckt. Das entspricht zwar nicht ganz den Angaben des Herstellers (98 %), ist aber trotzdem ein gutes Ergebnis, zumal es sich hier auch um Messtoleranzen handeln kann.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Spielmodus: Spieler 1 (Werkseinstellung)
Nach dem Reset im OSD sind folgende Werte vorgegeben: Bildmodus „Spieler 1“, Gamma „Modus 2“, Farbtemperatur „Benutzer“, Helligkeit 75, Kontrast 70.
Der LG 38GL950G-B kann mit einer guten Neutralität der grauen Farben punkten. Mit einem durchschnittlichen Delta C von 0,71 und einer Range von 1,23 wird hier nur knapp ein sehr gutes Ergebnis verfehlt. Die Farbtemperatur ist mit 7100 Kelvin etwas zu kühl geraten. Die Gammakurve liegt mit einem mittleren Gamma von 2,15 in einem guten Bereich.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Unter der Kategorie „Spielmodus“ existiert auch ein sRGB-Modus. Die Emulation zeigt mit einem Delta C von 0,69 und einer Range von 1,06 hier ebenfalls ein gutes Ergebnis. Die bunten Farben schneiden mit einem Delta E94 von 0,81 sogar sehr gut ab. Erfreulicherweise lässt sich der sRGB-Modus auch in seiner Leuchtdichte regulieren, was ihn sinnvoll nutzbar macht. Auch die Gammakurve liegt in einem guten Bereich und macht keine ungewöhnlichen Schlenker. Einzig die Farbtemperatur ist mit 7000 K etwas zu kühl.
Farbverbindliche Arbeiten im sRGB-Farbraum lassen sich hier bereits in unkalibriertem Zustand erledigen. Das sei lobend erwähnt und können nicht viele Gaming-Displays leisten.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde der LG 38GL950G-B aus Quato iColor Display heraus kalibriert (Bildmodus „Spieler 1“, Gamma „Modus 2“, Farbtemperatur „Benutzer“) und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Profilvalidierung

Der LG 38GL950G-B zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Hier verhindert einzig die Range mit einem Delta C von 2,18 eine sehr gute Gesamtbewertung.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Hier erhalten wir ein ähnlich gutes Ergebnis. Mit einem durchschnittlichen Delta C von 0,45, einer Range von 1,95 und einem Delta E94 von 0,28 verhindert auch hier nur die Range ein sehr gutes Ergebnis. Gammawerte und Farbtemperatur liegen ebenso auf einem sehr guten Niveau.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit DCI-P3 (farbtransformiert)
Der LG 38GL950G-B verfügt nicht über einen emulierten DCI-P3-Modus. Außer beim sRGB-Modus ist der erweiterte Farbraum demnach ständig verfügbar, was auch an den kräftigen Farben zu erkennen ist.
Die Grauwerte zeigen aufgrund der Kalibrierung die gleichen Resultate wie bei den Vormessungen. Die bunten Farben erzielen mit einem Delta E94 von 0,68 ein sehr gutes Ergebnis. Auch das mittlere Gamma legt mit 2,59 fast ein ideales Ergebnis hin.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Funktioniert Gsync in allen Auflösungen , oder nur in der nativen Auflösung ?
Netter Test und ein Hammer-Monitor, besonders für ambitionierte Gamer. Leider ist der Preis tatsächlich ziemlich ambitioniert. Würde er um die 1.200 bis 1.300€ kosten, könnte man die Investition eher nachvollziehen. Aber so wird das schwierig.
Werdet ihr in absehbarer Zeit auch manche der neuen 43 Zoll IPS-Monitore (z.B. LG 43UN700 oder Dell U4320Q) testen? Ja, ich weiß, manche haben Fernseher, die nicht so groß sind. Aber als Ersatz für ein 2-Monitor-Setup oder für Leute, die PBP mit bis zu 4 Inputs haben möchten, wirken die ziemlich vielversprechend und das Preis-Leistungs-Verhältnis wirkt ebenfalls in Ordnung.
Wir testen gerade den ASUS ROG PG43UQ.
Super, danke für die Info. 🙂