OSD
Auch für die Einstellungen des LG HU85LS gibt es eine Direktwahltaste. Damit wird zunächst eine Leiste mit selbsterklärenden Symbolen aufgerufen. Die wichtigsten Funktionen wie den Bildmodus kann man so sehr schnell auch während der Wiedergabe steuern und die Auswirkungen in Echtzeit auf dem projizierten Bild mitverfolgen.

Das letzte Symbol vergrößert die Einblendung und bietet dann sämtliche Einstellmöglichkeiten im Detail. Das OSD versucht dabei weniger versierte Anwender mit einfachen Begrifflichkeiten und Hilfetext-Einblendungen die Anwendung zu erleichtern. Die Farbtemperatur kann zum Beispiel nur „warm“ oder „kühl“ eingestellt werden, aber nicht mit einem konkreten Zahlenwert.
Für erfahrenere Anwender gibt es verschachtelte Untermenüs mit weiteren Optionen, die aber teilweise trotzdem Wünsche offen lassen. Der Spagat gelingt daher nur zum Teil. Sobald man etwas genauer wissen will, was da eigentlich eingestellt ist und welche Auswirkungen es hat oder sobald man auf ein ernsthaftes Problem stößt, dann helfen weder die Hilfetexte noch das Handbuch wirklich weiter.

Ein Beispiel ist der Punkt „Bildtest“. Dabei wird einfach ein Foto angezeigt mit der Frage, ob man es scharf sehen kann. Falls ja, erhält man die Auskunft, das Gerät sei optimal eingestellt. Falls nein, solle man sich an den Hersteller-Support wenden.
Die meisten Einstellungen sind mit einem Bildmodus verknüpft. Undurchsichtig ist dabei aber, dass nicht alle Einstellungen in allen Bildmodi vorhanden sind. Das Gamma kann im Standardmodus nicht eingestellt werden, im Kinomodus dagegen schon. Der Modus „Experte“ lässt auf echte Experten-Einstellungen mit konkreten Zahlenwerten hoffen, bietet aber auch nicht mehr als „Kino“. Das Untermenü „Experteneinstellungen“ wiederum enthält bis auf das Gamma eben keine Experten-Einstellungen, sondern Begriffe wie „Dynamischer Kontrast“ und „Super Resolution“.
Gut gefallen haben uns auf jeden Fall die Gestaltung und die gut lesbare Größe des OSDs. Alle Bildmodi können je nach Anschlussart unterschiedlich konfiguriert werden. Die Einstellungen lassen sich aber umgekehrt auch sehr einfach auf alle Anschluss-Arten übertragen. Das einzelne Rücksetzen von Bildmodi ist ebenfalls möglich.
Schlussendlich finden auch Normpuristen die wichtigsten Einstellungen, um das Gerät zu tunen. Kalibrierung und Profilierung für Fotovorführungen via PC sind vergleichbar zu einem Allround-Monitor ebenfalls möglich.
Sieht man im LG HU85LS sowieso primär ein Unterhaltungsgerät, das Spaß machen soll, findet man auch alle Einstellmöglichkeiten, um den Projektor frei Auge auf seinen persönlichen Geschmack anzupassen. Einen guten Ausgangspunkt dazu verraten wir im folgenden Kapitel.
Bildqualität
Für den Test am PC haben wir den Projektor am HDMI-Anschluss in der nativen Auflösung betrieben. Zudem wurde das Gerät mit einem Reset auf die Werkseinstellung zurückgesetzt. Die Farbmessungen haben wir mit einem i1Display Pro von X-Rite durchgeführt. Zur Durchführung der Messungen sowie Erstellung des Videos und der Fotos vom projizierten Bild wurde der Projektor waagerecht ausgerichtet und im Abstand von ca. 5,6 cm auf eine 2 m breite Leinwand mit GAIN-Faktor 1 ausgerichtet (entspricht einer Bilddiagonalen von 2,29 m bzw. 90 Zoll). Die Raumbeleuchtung wurde dabei vollständig abgedunkelt.
Der Standardmodus des LG HU85LS ist aus unserer Sicht nicht sonderlich gut gelungen. Mit einer Schärfeeinstellung von 25 und durch den aktiven dynamischen Kontrast wirken die Bilder hart und überschärft. Auch das Gamma lässt sich hier nicht präzise anpassen. Deutlich besser ist dagegen der Kinomodus gelungen. Den haben wir auch für die folgende Beurteilung verwendet und lediglich den Farbumfang auf „Erweitert“ gesetzt.
Auflösung
Welche Auflösung der DMP-Chip des LG HU85LS nativ hat, ist den Herstellerangaben nicht zu entnehmen. Der Beamer arbeitet mit der XPR-Technologie von Texas Instruments. Aufgrund der Preisklasse gehen wir aber davon aus, dass dabei die höherwertige Variante von XPR zum Einsatz kommt.
Dabei werden mit einem 4-Megapixel-DMP-Chip (2716 × 1528 Pixel) kurz nacheinander zwei Bilder projiziert. Beim zweiten Bild für die noch fehlenden Pixel wird der DMP-Chip vertikal um einen halben Pixel verschoben. Die Pixel sind alle einzeln ansteuerbar. Durch diesen auf der Trägheit des menschlichen Auges beruhenden Trick wird die Pixelanzahl auf 8 Megapixel effektiv verdoppelt, um so die 4K-Auflösung zu erreichen. Das ist nicht das Gleiche wie eine „echte“, native 4K-Auflösung, soll dieser aber im Vergleich zu anderen E-Shift-Technologien am nächsten kommen.
Die Herstellerangabe zur nativen Auflösung lautet 3840 x 2160 Pixel und ist im oben genannten Kontext zu verstehen. Die damit verbundenen Nachteile zeigen sich bei unseren Tests zur Bildschärfe zum Teil recht deutlich.
Nichtsdestoweniger kann der LG HU85LS die volle UHD-Auflösung ohne Umrechnung wiedergeben. Die eingebaute Skalierungseinheit verarbeitet auch zahlreiche andere PC- und AV-Formate, wie in oben stehender Abbildung aus dem Handbuch ersichtlich. Interlaced-Signale scheinen laut der Tabelle allerdings nur bei 1080i möglich zu sein.
In der nativen 4K-Auflösung verträgt der HU85LS praktisch alle wichtigen Bildwiederholfrequenzen: 24, 25, 30, 50, und 60 Hz. Bei Full-HD-Spielen sind sogar 120 Hz möglich.
Hi,
habe den HU85LS für günstig Geld geschossen und versuche mir gerade in der Welt der CLR & FRESNEL Leinwänden.
Bei den CLR Leinwänden kommt es aber bei fast allen zu einem Blaustich. Hängt das an meinen Einstellung?
Gibt es irgendwelche speziellen Einstellungen für die verschiedenen Modi?
VG
Hast du denn eine UST-Leinwand verwendet, die für die Art der Beamer entwickelt wurden?
Eine kabellose HDMI-Übertragung ist in dieser Preisklasse ebenfalls schon inklusive. <- Wo steht das ???
Beispielsweise beim Epson EH-TW9400W
Sind die Leinwand wo getestet worden sind mit die normalen Gain 1.0 oder hab ihr da auch die speziell dafür vorgesehen UST-Leinwände wo das Licht von unten direkt nach vorne projiziert wird und die streulichte von der seite dann gedämpft wird.
Tolles Review, vielen Dank!
Ich bin Besitzer eines HU85LS und habe das Problem, dass das Bild bei sämtlichen Netflix Filme/Serien extrem ruckelt. Dies war beim vorgänger TV (Sony 47″) nicht der Fall.
Die Verbindungseinstellungen haben sich dabei nicht verändert: Shield TV (2015) -> AV Receiver -> HU85LS
Ist euch dieses Verhalten ebenfalls aufgefallen, oder liegt es eventuell an meine Einstellungen?
Ich überlege mir den Beamer auch zu kaufen. Verwenden Sie den Beamer als TV Ersatz, also auch bei Tageslicht? Wie zufrieden sind Sie ?
Da ich den Beamer nicht besitze, kann ich Ihnen bei dem geschilderten Problem leider nicht helfen. Vielen Dank für die Antwort.
Hab zwar ein alte UST-Beamer von Phillips mit normale Leinwand wo ich als TV Ersatz benütze.
Hab jedoch mal ein ein kleine LeinwandMuster bestellt wo extra für UST-Beamer ist und muss sagen, der Unterschied ist extrem. Jedoch ist der Leinwandfarbe grsu und nicht weiss. Was man Berücksichtigen muss.
Hoffe konnte dir da was helfen.
Vielen Dank für die Antwort. Ich konnte den LG schon in Action bestaunen, aber Langzeitanwendungen sagen mehr als der Kurzaufenthalt beim Händler. Das ich eine Hochkontrastleinwand benötige ist mir bekannt. Hab mich sehr intensiv damit auseinandergesetzt. Trotzdem Danke.
Hallo Marco, abgesehen von den im Test geschilderten Problemen beim Start der Streaming-Anwendungen: nein. Wenn sie sich aufrufen ließ, lief die Netflix-App im Test ausgesprochen gut und performant. Hast Du es schon mal mit der Netflix-App des Beamers dirket versucht?