Blickwinkel
Der maximale Blickwinkel des B223W beträgt laut Acer 170 Grad in der Horizontalen und 160 Grad in der Vertikalen bei einem Restkontrast von 10:1. Ein Restkontrast von 5:1 soll noch bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen erreicht werden. Bezüglich des Datenblatts ergeben sich zu Geräten mit aktuellen IPS- und VA-Panels also augenscheinlich kaum Unterschiede.
Die Realität spricht jedoch eine andere Sprache. Auch der Acer B223W kocht hier nur mit Wasser und zeigt damit eine der Schwächen eines TN-Panels. Besonders in vertikaler Richtung ist die Blickwinkelstabilität gering; vergrößert man den Winkel, schlagen die Farben ins Negativ um.
Ein etwas besseres Bild zeichnet sich bei Abweichungen vom idealen Blickwinkel in der Horizontalen ab. Die Blickwinkelstabilität ist hier deutlich größer und seitliche Kopfbewegungen damit ohne größere Einbußen möglich.
Ausmessung und Kalibration
Wir haben im Folgenden den Acer B223W bezüglich seiner Farbechtheit überprüft und getestet, wie gut sich der TFT-Monitor kalibrieren lässt. Die Ergebnisse sind hauptsächlich für die Grafik- und Videobearbeitung interessant. Für den Office-Betrieb und Spiele sind sie größtenteils vernachlässigbar, da bei diesen Anwendungen der subjektive Eindruck überwiegt.
Zunächst haben wir den maximalen Farbraum des TFTs ermittelt und einerseits mit dem Druckfarbraum Isocoated und andererseits mit dem sRGB-Farbraum verglichen.
Farbraumvergleich
sRGB ist gewissermaßen der kleinste gemeinsame Nenner für das Zusammenspiel verschiedener Eingabe und Ausgabegeräte im Consumerbereich. Zudem geht Windows von sRGB aus, wenn zu einem Gerät oder einer Grafikdatei kein Farbprofil vorliegt.
Viele Farbdrucker arbeiten auf Normalpapier mit dem sRGB-Profil. Auch deshalb ist der sRGB-Farbraum im Gegensatz zum Isocoated-Druckfarbraum für „Normalanwender“ von Bedeutung.
Interessant ist der Vergleich zum Isocoated-Farbraum des Offset-Drucks, da dieser in der Regel dem Mindesten entspricht, was aktuelle Tintenstrahldrucker bewältigen können. Viele moderne Tintenstrahldrucker und Druckverfahren decken darüber hinaus einen noch größeren Bereich ab. Der Isocoated-Farbraum wird vom NEC zu 92 Prozent abgedeckt. Für ein Gerät ohne erweiterten Farbraum ist das durchaus ordentlich.
Isocoated: 92 % Abdeckung
Weiterhin haben wir ermittelt, wie gut der Acer B223W verschiedene Farbräume abdeckt. Wichtig für Normalbenutzer ist die sRGB-Abdeckung. NTSC ist für die Videobearbeitung von Interesse.
Erläuterung der 3D Ansichten: Das schwarze Netz stellt den jeweiligen Standard-Farbraum dar, das weiße den Monitorfarbraum. Die tatsächliche Schnittmenge beider Farbräume macht der bunte Würfel kenntlich. Der Monitorfarbraum kann den tatsächlichen Farbraum dann nicht mehr darstellen, wenn das schwarze Netz aus dem Würfel herausragt. Wenn der Monitorfarbraum größer ist als der jeweilige Standardfarbraum, so ragt das weiße Netz aus dem Würfel heraus.
sRGB: 92 % Abdeckung
NTSC 2.0: 62 % Abdeckung
Der sRGB-Farbraum wird vom Acer B223W zu 92 Prozent abgedeckt. Auf den ersten Blick haben die meisten Geräte mit erweitertem Farbraum hier einen Vorteil, weil die Abdeckung im Regelfall noch etwas höher ist.
Allerdings ist deren Darstellung bei sRGB als Quellfarbraum letztlich sogar etwas ungenauer, weil der zugrunde liegende Monitorfarbraum doch deutlich größer ist. Das fällt insbesondere im unkalibrierten Zustand bzw. ohne Farbmanagement fähige Software auf.
Acer gibt die Abdeckung für den NTSC-Farbraum mit 72 % an, wir konnten im Rahmen des Tests allerdings nur eine Abdeckung zu 62 % verifizieren. Insgesamt liegen die Ergebnisse im Rahmen dessen, was man von einem TFT-Monitor ohne erweiterten Farbraum erwarten kann.
Erläuterung der Abweichung deltaE
Die Abweichung der Farbwerte wird in deltaE 94 (dE) angegeben. Gemessen werden mehrere Grauabstufungen, die primären (RGB) und die sekundären (CMY) Grundfarben. Ein deltaE Wert von 1 entspricht dem kleinsten Farbunterschied, den das menschliche Auge wahrnehmen kann. Bei den Farben erkennen die meisten Menschen ab einem Wert von 3 einen Unterschied. Unsere Augen sind allerdings für Grüntöne besonders empfindlich, so dass bei diesen bereits kleinere Unterschiede wahrgenommen werden. Die durchschnittliche Abweichung sollte unter 3 dE liegen, das Maximum unter 10 dE, besser unter 6 dE. Bis 10 dE haben zwei Farben aber noch genügend Ähnlichkeit zueinander.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB Standard
Werkseinstellung | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 5670 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 205 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,20 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 1024 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,19 |
Die Werkseinstellung liefert ein sehr zwiespältiges Ergebnis. Der gewünschte Weißpunkt wird mit 6670K durchaus gut getroffen. Auch der Gammawert erreicht genau die Vorgabe. Die Abweichungen der Farb- und insbesondere Grauwerte sind fast durch die Bank weg zu hoch bzw. teils sogar deutlich zu hoch. Auch die Helligkeit muss für einen vernünftigen Betrieb abgesenkt werden.
Die Farbtemperatur des Text-Modus ist mit 7523K eher kühl. Die durchschnittliche Abweichung von Farb- und Grauwerten ist mit dem Standardmodus vergleichbar. Die Helligkeit ist deutlich reduziert, um bei wenig Umgebungslicht das Auge beim Bearbeiten von Texten zu entlasten.
Vergleich des Text-Modus („warm“) mit dem sRGB Standard
Werkseinstellung | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6512 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 94 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,20 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 469 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,25 |
Der Text-Modus zusammen mit der Einstellung „warm“ liefert ab Werk das beste Ergebnis. Ohne die Einstellung „warm“ sind die Abweichungen bei den Grauwerten noch höher. Die gewünschte Farbtemperatur ist mit gemessenen 6512K fast eine Punktlandung. Allerdings ist die Helligkeit mit 94 cd/m² sehr gering.