Test Monitor Acer Predator XB252Qbmiprzx
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Messungen nach Kalibration und Profilierung

Für die nachfolgenden Messungen wurde der Acer Predator XB252Q aus Quato iColor Display heraus kalibriert (Bildmodus „Standard“, Gamma 2,2) und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.

Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.

Profilvalidierung

Acer Predator Xb252qbmiprzx Monitor Val
Validierung der Monitorkalibration

Der Acer XB252Q zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergibt keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance und Farbwerte sind gut.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Acer Predator Xb252qbmiprzx Monitor Kal Srgb
n Monitor kalibriert sRGB

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Nach der Kalibrierung erhalten wir sowohl bei den Grauwerten als auch bei den bunten Farben ein gutes Ergebnis. Die Gammakurve wurde jetzt auch so weit eingefangen, dass sie erst bei 80 % Helligkeit leicht abfällt. Das ist ein ordentliches Ergebnis für ein Gaming-Display, das aufgrund des TN-Panels ohnehin nicht für die Bildbearbeitung infrage kommt.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.

Reaktionsverhalten

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm auch in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.

Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 1 ms (GtG) genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden und unter „Spiel -> OD“ zu finden. Hier gibt es die Stellungen „Aus“, „Normal“ und „Extrem“. Als Standardwert ist „Normal“ voreingestellt.

60 Hz, Overdrive „Aus“

Acer Predator Xb252qbmiprzx Monitor 60hz Schaltzeiten Aus
Acer Predator Xb252qbmiprzx Monitor 60hz Gtg Aus
Der schnellste Grauwechsel macht hier bereits klar, welche Power in dem Display steckt

Schon bei deaktiviertem Overdrive und bei 60 Hz zeigt das Panel eine beeindruckende Leistung der Schaltzeiten beim Schwarz-Weiß-Wechsel mit 8,5 ms und beim schnellsten Grauwechsel mit superkurzen 2,8 ms. Der Durchschnittswert an 15 Messpunkten fällt hingegen mit 25,3 ms weit ab. Auch der CtC-Wert mit 19,2 ms passt irgendwie nicht mit den beiden ersten Werten zusammen.

Der Helligkeitsverlauf zeigt noch keine Auffälligkeiten.

Bei der folgenden Grafik ist zu beachten: Durch die schnelle Bildaufbauzeit mussten wir unsere Skala, die eigentlich bis 40 ms geht, auf 15 ms verkürzen, da sonst die Werte nicht darstellbar waren.

60 Hz, Overdrive „Normal“

Acer Predator Xb252qbmiprzx Monitor 60hz Schaltzeiten Normal
Acer Predator Xb252qbmiprzx Monitor 60hz Gtg Normal
Ordentlicher Geschwindigkeitsschub bei unauffälligem Helligkeitsverlauf

Wird der Acer Predator XB252Q bei 60 Hz in den Werkseinstellungen bei mittlerem Overdrive betrieben, zeigt er einen enormen Geschwindigkeitssprung. Mit 4,7 ms für den Schwarz-Weiß-Wechsel und 1,9 ms für den schnellsten Grauwechsel werden beide Zeiten fast halbiert. Jetzt passt auch der Durchschnittswert der Schaltzeiten an 15 Messpunkten zu den beiden ersten Werten mit 6,4 ms und benötigt nur noch ein Viertel der Zeit. Auch die Schaltzeit des CtC-Werts wird hier nahezu pulverisiert und benötigt mit sehr kurzen 4,4 ms ebenso nur noch ein Viertel der Zeit im Gegensatz zur Messung bei deaktiviertem Overdrive.

Trotz des enormen Geschwindigkeitsschubes zeigt sich der Helligkeitsverlauf völlig unauffällig.

60 Hz, Overdrive „Extrem“

Acer Predator Xb252qbmiprzx Monitor 60hz Schaltzeiten Extrem
Acer Predator Xb252qbmiprzx Monitor 60hz Gtg Extrem
Topwerte bei schnellstem Grauwechsel und beim CtC-Wert machen sich negativ im Helligkeitsverlauf bemerkbar

Bei maximalem Overdrive gibt es erneut einen Geschwindigkeitsgewinn der sowieso schon sehr schnellen Schaltzeiten. Beim Schwarz-Weiß-Wechsel und beim schnellsten Grauwechsel hält sich der Vorteil noch in Grenzen. Der Durchschnittswert an 15 Messpunkten kann sich allerdings erneut mit 3,4 ms fast halbieren, und der CtC-Wert schafft mit 2,2 ms genau die Hälfte der vorausgehenden Messung bei mittlerem Overdrive.

Der Helligkeitsverlauf zeigt hier dann auch einen kräftigen Überschwinger, der allerdings noch nicht unsere Grafik sprengt.

240 Hz, Overdrive „Aus“

Acer Predator Xb252qbmiprzx Monitor 240hz Schaltzeiten Aus
Acer Predator Xb252qbmiprzx Monitor 240hz Gtg Aus
Bei 240 Hz passen die unterschiedlichen Messungen besser zusammen als bei 60 Hz

Wird der Acer Predator XB252Q bei 240 Hz gemessen, zeigt er außer beim schnellsten Grauwechsel, der mit 3,8 ms eine etwas langsamere Schaltzeit als bei 60 Hz und deaktiviertem Overdrive aufweist, bei allen Messungen schon jetzt eine bessere Performance. Hier passt der Durchschnittswert an 15 Messpunkten mit 10,7 ms auch besser und weicht nicht so stark von den übrigen Werten ab.

Der Helligkeitsverlauf zeigt sich sehr schön neutral.

240 Hz, Overdrive „Normal“

Acer Predator Xb252qbmiprzx Monitor 240hz Schaltzeiten Normal
Acer Predator Xb252qbmiprzx Monitor 240hz Gtg Normal
Bei Overdrive „Normal“ und 240 Hz wird das beste Gleichgewicht zwischen Performance und Bildqualität erreicht

Bei mittlerem Overdrive werden die Schaltzeiten effektiv gekürzt. Mit 4,1 ms für den Schwarz-Weiß-Wechsel und 1,9 ms für den schnellsten Grauwechsel werden hier Topzeiten im Vergleich mit anderen Gaming-Displays erreicht. Auch der Durchschnittswert unserer 15 Messpunkte mit 3,7 ms und sehr schnelle 3,4 ms für den CtC-Wert, der den Übergang von zwei Mischfarben beschreibt, stehen für ein Top-Gaming-Display, das jede Menge Spielspaß verspricht.

Zwar zeigt die Grafik leichte Überschwinger, die aber visuell nahezu nicht wahrgenommen werden.

240 Hz, Overdrive „Extrem“

Acer Predator Xb252qbmiprzx Monitor 240hz Schaltzeiten Extrem
Acer Predator Xb252qbmiprzx Monitor 240hz Gtg Extrem
Hier wurde dem Panel zu viel abverlangt, was unsere Grafik sprengt

Bei der Overdrive-Einstellung „Extrem“ können wir mit Ausnahme des Schwarz-Weiß-Wechsels erneut einen enormen Geschwindigkeitsschub messen, der sich beim CtC-Wert sogar bis auf 1 ms schrumpft. Das geht allerdings sehr auf Kosten der Bildqualität, die nun stark leidet und die Grafik unseres Helligkeitsverlaufs sprengt.

Wir empfehlen, den Acer in der Werkseinstellung zu betreiben (Overdrive „Normal“), da er hier eine Signalqualität bietet, die zum Besten gehört, das wir je gemessen haben. Selbst bei den schwierigen Übergängen von 47 auf 52 % und 10 auf 20 % Helligkeit werden die Helligkeitssprünge noch präzise ausgeführt und sind auf dem Oszilloskop noch deutlich erkennbar. Viele Monitore verschleifen hier schon das Signal. Der minimale Reaktionszeitgewinn bei maximalem Overdrive ist den Qualitätsverlust bei Weitem nicht wert.

Oliver Jachmann

... spielt seit seiner Kindheit Rennsimulationen am Computer. Seit 2013 verstärkt er unser Team und schreibt hauptsächlich Testberichte von Gaming-Monitoren. Seinen Ausgleich findet er im Sport und bezeichnet sich selbst als Fitness-Freak.

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6 Gedanken zu „Test Monitor Acer Predator XB252Qbmiprzx“

  1. Kann es sein, dass Ihr mit eure Messmethode Schwierigkeiten habt, die Verzögerung der 240 Hz Displays (oder allgemein schnellen Displays) zu ermitteln?
    18,8 ms Verzögerung bei diesem Monitor erscheint mir etwas hoch. Auch der Asus PG258Q hatte ja über 20 ms Verzögerung.

    Ich habe in den letzten Monaten ein eigenes Messverfahren entwickelt und mehrere Monitore getestet (ich werde es bald veröffentlichen). Darunter den PG258Q und den großen Acer Bruder, den xb272q. Beide nahezu gleich im „Input“ Lag, und beide brauchen für einen „Full Frame Shift“ weniger als 20 ms (für den ersten sichtbaren Abschnitt eines Bildes der sich bewegt sogar nur ca. 14 ms). Und da hängt dann noch OS und BF4 bzw. CS:GO oder Overwatch dahinter welche selbst noch „Schaltzeiten“ benötigen.

    Antworten
    • Wir haben unsere Messmethode, eine alternative Messung zusätzlich und wir würden auch eine weitere Alternative in Betracht ziehen. Es geht hierbei ja nicht um die Schaltzeiten, sondern um den Lag, korrekt? Falls Du Deine Messmethode vorstellen willst, melde Dich mal bei mir.

      Antworten
      • This is Chief Blur Buster. What’s your email address? We have some important findings about 240Hz input lag that we would like to discuss.

        For example, we’ve found that 240Hz monitors have fairly high 60Hz lag, but extremely low 240Hz lag.

        Via high speed camera, we were getting as low as 12ms input lag for full button-to-pixels on the Acer XB252Q for CS:GO (press mouse button — first pixels respond on CS:GO) so we think input lag measurement methodology could use improvement since this is the full-chain measurement.

        Antworten
        • I should stress, this is the full button-to-pixels measurement (laggier) rather than monitor-only measurement (isolate to display). It’s very interesting that we get full real-world game lag measurement much lower than your monitor-only lag measurement so it’s important we compare notes. Email me mark[at]blurbusters.com

          Antworten
  2. Ist da ein Fehler bei der Energieeffizienz? 17W bei 140cd/m² scheint mir für ein 24,5″ 1080p-Panel nicht gerade zeitgemäß, geschweige denn „sehr gut“. LG.

    Antworten
    • Nun man mag darüber streiten ob unsere Formel was die Energieeffizienz betrifft zu hoch angesetzt ist. Diese gilt nun schon einige Jahre und der Stromverbrauch sinkt ja erfreulicher Weise. Dennoch ist die Effizient was Auflösung, Pixelgröße, Leuchtdichte und Verbrauch angeht, zumindest was unsere interne Auswertung betrifft, korrekt.

      Antworten

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