Test Monitor AOC g2460Pqu
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Reaktionsverhalten

Den g2460Pqu haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz sowie 120 und 144 Hz am DVI-Anschluss untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Optimistisch verspricht das Datenblatt eine Reaktionszeit von „bis zu“ 1 Millisekunde GtG – eine dehnbare Aussage. Die Beschleunigungsoption OverDrive bietet die Stufen Aus, Leicht, Schwach, Mittel und Stark. Voreingestellt ist die Stufe Mittel. Der g2460Pqu wird als Gaming-Monitor beworben, also wählen wir die höchste Stufe Stark und verifizieren die Herstellerangabe.

In dieser Einstellung messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 5,2 Millisekunden und den schnellsten Grauwechsel mit 4,3 Millisekunden. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 4,7 Millisekunden.

Aoc G2460pqu Monitor Resp 1
OverDrive Stark bei 60 Hz: Schnelle Schaltzeiten, sehr starke Überschwinger

Die Schaltzeiten markieren keine Rekordwerte für Gaming-Monitore, sind aber tatsächlich schon sehr kurz. Langsamere Bildwechsel an den dunkleren Messpunkten gibt es auch nicht, wie uns die gleichmäßig langen Balken im linken Chart verraten. Im rechten Chart (Helligkeitsverlauf beim Grauwechsel zwischen 50 und 80 Prozent) sind die heftigen Überschwinger aber nicht zu übersehen – eigentlich arbeitet der g2450Pqu also weit oberhalb eines vernünftigen Limits.

Mit kräftigen Bildartefakten sollte man in dieser Einstellung schon leben können. Für Videofreunde mit dem Wunsch nach neutraler Abstimmung empfehlen wir deshalb die Stufe Leicht.

Aoc G2460pqu Monitor Resp 120
120 Hz: Verlängerte Schaltzeiten bei dunklen Bildwechseln, keine Überschwinger

Bei den höheren Bildfrequenzen 120 und 144 Hz sperrt AOC die Overdrive-Option, hier gibt es nur eine Werkseinstellung. Und die ist kaum noch beschleunigt, Überschwinger sind hier nicht zu sehen. Lieber riskieren die Entwickler scheinbar längere Schaltzeiten, die sich folgerichtig vor allem bei den dunkleren Bildwechseln ergeben.

Aoc G2460pqu Monitor Resp 144
144 Hz: wie bei 120 Hz, das Panel geht problemlos mit

Dasselbe Ergebnis auch bei 144 Hz: wenig Beschleunigung, keine Überschwinger. So konfiguriert zeigt das Panel aber auch bei 144 Hz kaum Ermüdungserscheinungen – umso erstaunlicher, dass die Entwickler keine kräftigere Beschleunigung zulassen. Schließlich würden davon vor allem die bei Games so oft entscheidenden schnellen Bewegungen in dunklen Szenen profitieren. Bei den höheren Bildraten wirkt die Werkskonfiguration nicht durchdacht.

Latenzzeit

Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim g2460Pqu messen wir mit 1,7 Millisekunden eine sehr kurze Signalverzögerung. Die halbe mittlere Bildwechselzeit ist mit 2,4 Millisekunden (OverDrive Stark) sehr kurz, daraus ergeben sich nur 4,1 Millisekunden für die mittlere Gesamtlatenz – sehr gute Werte für einen Gamer-Monitor.

Backlight

Die Hintergrundbeleuchtung des g2460Pqu arbeitet mit White LED. Die Helligkeit wird mit dem verbreiteten PWM-Verfahren gesteuert.

Bei voll aufgedrehtem Regler leuchtet das Backlight kontinuierlich. Abgeregelt auf 140 cd/m² am Arbeitsplatz (gelbe Kurve) zeigen die beiden Charts die PWM-typische Rechteckschwingung. Die Schaltfrequenz stellt sich auf das Vierfache der Bildfrequenz ein: bei 60 Hz Bildfrequenz messen wir 240 Hz PWM-Frequenz, bei 120 Hz sind es 480 Hz und bei 144 Hz dann 576 Hz. Die Tastrate hängt von der eingestellten Helligkeit ab, sie beträgt in diesem Fall nur 35 Prozent.

Aoc G2460pqu Monitor Back 060
Aoc G2460pqu Monitor Back 144
LED-Backlight mit PWM-Steuerung; links: 60 Hz, rechts: 144 Hz

Ob besonders empfindliche Menschen hier vom Backlight-Flimmern beeinträchtigt werden, könnte also je nach Bildfrequenz durchaus unterschiedlich sein. Zumindest zeigt uns der g2460Pqu aber, dass PWM-Frequenzen von 500 Hz und mehr aus technischer Sicht kein Problem darstellen.

Subjektive Beurteilung

Neben den umfangreichen Messtechniken zählt natürlich auch der subjektive Eindruck. Wenn man einen 144Hz Monitor vor sich hat, dann sollte er natürlich auch bei dieser Frequenz laufen. Leider macht diese Einstellung dem Bild etwas zu schaffen. Zunächst einmal hat man ein verwaschenes Bild vor sich, wenn man die Werkseinstellung nach dem „Reset“ so belässt.

Eine Änderung des Gammawertes hilft hier ein wenig. Davon stehen drei zur Auswahl. „Gamma 3“ ist hier der Wert, der noch am besten gefällt. Getestet wurde mit den Spielen „Call of Duty Black Ops“ und „Tomb Raider“ wobei sich der g2460Pqu hier toll schlägt. Selbst bei schnellen Spielszenen bekommt man ein flüssiges Bild geliefert. Nachzieheffekte oder Ghosting konnten im Gameplay nicht festgestellt werden.

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